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Mehr bestes Wasser als nötig

Die Wasserknappheit, die es in Deutschland nie gab

Von JONNY CHILL

Während in anderen Ländern um die Wahrheit politischer Aussagen gefochten wird, haben wir es in Deutschland einfacher. Es gibt eine Regel, die mit der Sicherheit eines physikalischen Gesetzes immer zutrifft: Alles, was die Grünen behaupten, ist falsch!

Seit Jahrzehnten sind Wasserknappheit, fallende Grundwasserspiegel und Wassersparen Dauerbrenner in unseren Medien. Das Bundesumweltamt gibt Wasserspartipps, die grüne Umweltministerin und Ex-Briefträgerin meint, Deutschland müsse beim Umgang mit Wasser noch viel lernen, und laut den Grünen sei angeblich sogar unsere Grundwasserversorgung gefährdet. Man könnte meinen, Deutschland liege mitten in der Sahara.

Aufmerksamen Bürgern dürfte bereits aufgefallen sein, dass alle paar Tage buchstäblich Wasser vom Himmel fällt. Und das in Deutschland nicht zu knapp. Durchschnittlich 750 mm pro Quadratmeter im Jahr, je nach Region natürlich mehr oder weniger. Damit liegen wir im westeuropäischen Durchschnitt ungefähr im Mittelfeld und sind also alles andere als ein trockenes Land.

Mit einem durchschnittlichen Tagesverbrauch pro Bürger von 125 Litern gehören wir zu den sparsamsten Ländern in Europa. In Portugal verbraucht man 220 Liter pro Tag, in Italien sogar 230.

In Deutschland haben wir nicht nur den Portugiesen und den Italienern, sondern buchstäblich jedem anderen Land der Welt etwas voraus. Die deutsche Wasserwirtschaft ist die beste der Welt – sowohl bei der Wasseraufbereitung als auch bei der Trinkwasserqualität.

Das hat und hatte jedoch nie etwas mit den Grünen zu tun, sondern mit einer Initiative, die 1957 begann. Mit dem Wasserhaushaltsgesetz wurde ein Rahmenwerk geschaffen, das den Besitz von Gewässern regelte, Vorsorge gegen Verunreinigung unserer Wasserversorgung formulierte und als wichtigsten Punkt die Verantwortlichkeit für Gewässer und Wasserversorgung an die regionalen Verwaltungen übergab.

Eine nächste große Überarbeitung erfuhr das Bundeswassergesetz im Jahr 1976. Es wurden Wasserschutzgebiete eingeführt, die Überwachung der Wasserqualität begann, und als wichtigster Punkt wurde mit einem großflächigen Auf- und Ausbau moderner Kläranlagen begonnen. Der Auf- und Ausbau der modernen deutschen Wasserversorgung und Kläranlagentechnik, wie wir sie heute kennen, war in den frühen 90er-Jahren abgeschlossen. Seither gab es in Westdeutschland hauptsächlich Modernisierungen von Anlagen, und die ostdeutsche Wasserversorgung wurde nach der Wende auf westliches Niveau angehoben.

Unser Trinkwasser hat weltweit die höchste Qualität. Die Nitratbelastung liegt mit zehn bis 30mg pro Liter weit unter dem EU-Richtwert von 50mg. Die seit den 90er-Jahren weitflächig eingeführten Grundwassertests zeigen, dass der Nitratgehalt langsam, aber kontinuierlich sinkt. Die Nitratwerte im Grundwasser sind zwar regional am EU Grenzwert, aber die Wasseraufbereitung filtert dieses durch Umkehrosmose, Ionenaustausch und andere Verfahren heraus.

Nicht nur die Wasseraufbereitung, sondern auch die Klärwerkstechnik ist in Deutschland Weltspitze. Sie wird weltweit exportiert. Das gereinigte Wasser ist so sauber, dass wir es problemlos in Flüsse ableiten können. Aus den Klärschlämmen wird zudem Energie in Heizkraftwerken und Biogasanlagen erzeugt.

Die Belastung des Grundwassers mit Schwermetallen, radioaktiven Substanzen oder Pestiziden ist in Deutschland marginal. Dass ein Grenzwert überschritten wird, geschieht nur selten und dann nur regional. Eine gefährliche Verunreinigung von Leitungswasser tritt ebenfalls nur regional und äußerst selten auf.

Trotz der weltbesten Trinkwasser- und Aufbereitungstechnologie gehört das deutsche Leitungswasser zu den günstigsten in Europa. Ein Liter kostet bei uns 0,2 Cent oder weniger, in Dänemark mit über 0,6 Cent mehr als dreimal so viel.

Jährlich erhält Deutschland ca. 283 Mrd. Kubikmeter Wasser durch Regen. Davon werden 3,65 Prozent von der Bevölkerung genutzt. Das stellt uns, gemessen am verfügbaren Wasser und an der Bevölkerungsanzahl, als das wassersparsamste Land Westeuropas dar. Im Gegensatz dazu nutzt man in den Niederlanden und in Belgien fast 15 Prozent der jährlichen Regenmenge durch den Wasserverbrauch der Bevölkerung.

In den letzten 100 Jahren kam es in Deutschland mehrmals zu bedenklichen Trockenphasen. In den 1930er-Jahren herrschte in ganz Europa eine ungewöhnliche Trockenheit, 1949 war ebenfalls ein Jahr mit ungewöhnlich niedrigem Niederschlag, 2003 galt als schlimmste Hitzewelle für Deutschland und ganz Europa, und auch die Jahre 2018-2019 galten als ungewöhnliche Trockenphase.

Das hatte zur Folge, dass der Schiffsverkehr aufgrund niedriger Wasserstände in den Flüssen eingeschränkt werden musste und verschiedene Kraftwerke ihre Leistungsabgabe reduzieren mussten, weil nicht genug Kühlwasser vorhanden war. Doch die Wasserversorgung der deutschen Haushalte und des Gewerbes war nie in Gefahr.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Wir verfügen über weit mehr Wasser, als wir benötigen. Das Grundwasser ist von guter Qualität, das Leitungswasser ist weltweit von höchster Qualität. Wir haben die beste Wasserversorgung und Klärtechnik weltweit. Unser Trinkwasserpreis zählt zu den niedrigsten in Europa, und die deutsche Bevölkerung ist in ihrem Wasserverbrauch vorbildlich. Die Maßnahmen, die zu diesem Zustand geführt haben, wurden bereits vor 70 Jahren eingeleitet und vor 30 Jahren abgeschlossen.

Warum also phantasieren die Grünen und die Medien seit Jahrzehnten ein Wasserproblem herbei, das weder quantitativ noch qualitativ existiert und warum wird uns eine Schuld für den unverantwortlichen Umgang mit Wasser eingeredet, wenn niemand auf dem Planeten damit verantwortlicher umgeht als wir Deutschen?
(pi-news.net)

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