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Zwischen zehn und zwölf kriegen wir es auf einmal mit der Frömmigkeit

Von Kurt Tucholsky

Am Sonntag vormittag gibt es in Berlin – und in allen deutschen Städten – zwischen zehn und zwölf Uhr nichts zu kaufen. Die Läden sind geschlossen, die Postanstalten geben keine größeren Mengen Briefmarken ab – zwischen zehn und zwölf Uhr ist Sonntag. Um drei Viertel zehn Uhr nicht, auch nicht um Viertel eins – aber zwischen zehn und zwölf. Warum?

Einen Tag in der Woche soll der Mensch ruhen. Wäre dies nur ein rein moralisches Gebot, so würde sich bald keiner mehr darum scheren, die Kaufleute und die großen Verbände würden, gepeitscht von der Konkurrenz, den Ruhetag bald illusorisch gemacht haben, und mit dem Sonntag wäre es nichts. Der Staat hat also eingegriffen und Verordnungen erlassen: »Am Sonntag soll nicht gearbeitet werden. Ausnahmen – die nun einmal sein müssen–regle ich.« So sagte der Staat, aber nach welchen Erwägungen regelt er sie denn?

Nach rein kirchlichen. Nun ist der Sonntag ursprünglich von der Kirche eingesetzt worden. Auf dem Dorf ist heute noch der richtige alte Sonntag, wie er einmal überall verlebt wurde: zwischen zehn und zwölf findet Gottesdienst statt, das ganze Dorf sitzt in der Kirche, und infolgedessen ruht die Arbeit. Man brauchte gar nicht anzuordnen, die Läden geschlossen zu halten, denn es wäre gar keiner da, der sie offen hielte. Soweit gut.

Aber wie liegt denn die Sache mit dem Sonntag in der großen Stadt? In der heutigen großen Stadt? Es ist sehr schwer, dergleichen bei uns ruhig zu erörtern, weil man fortwährend von links und rechts unterbrochen wird: da mengen sich die Glaubenseiferer und die Atheisten[75] in den Streit, und beide geht er eigentlich gar nichts an. Denn dies ist eben keine rein kirchliche Frage, heute ist sie das nicht mehr, sondern es ist eine wirtschaftliche, die aus Zweckmäßigkeitsgründen heraus entschieden werden sollte.

Es ist eine Tatsache – die wir hier einmal leidenschaftslos betrachten wollen, daß der Kirchenbesuch in den großen Städten, und ganz besonders in denen mit überwiegend protestantischer Bevölkerung, sehr schwach ist. Welche Gründe das hat, bleibe ganz dahingestellt. Fest steht, daß der Durchschnittsbürger, daß der Arbeiter sonntags nicht in die Kirche geht, sondern sich ausschläft, einen Spaziergang macht, Freunde besucht, ins Grüne fährt. Die große Stadt, die Mittelstadt – sie haben kein charakteristisches kirchliches Sonntagsgepräge mehr, wenn man darunter ein völlig anders geartetes Straßenbild versteht. Man sieht wohl hier und da geputzte Menschen – aber das ist auch alles. Die Lokale sind voller als am Alltag, ebenso wie die Straßenbahnen (wenn das noch möglich ist) – sonst geht alles seinen alten Gang. Wohlverstanden: im Privatleben des einzelnen – denn die Läden sind zu.

Und sie sind geschlossen, weil der Angestellte, weil der Prinzipal sich ausruhen will und muß. Sie sind aber nicht aus metaphysischen Gründen geschlossen, nicht, weil das Seelenheil der in ihnen Beschäftigten das erheischt.

Man hat sich – um jede Konkurrenz auszuschalten – auf eine allgemeine Sonntagsruhe geeinigt. Aber man sah sich genötigt, Ausnahmen zu machen: die Theater spielen, die Feuerwehr ruht nicht, das Telefon auch nicht, die Schutzleute stehen auf ihrem Posten – das mag im einzelnen kleine Einschränkungen erfahren –, diese Betriebe und noch einige andere funktionieren aber doch, trotz des Sonntags.

Wir kennen diesen englischen Sonntag nicht, der das Musizieren und gar das Kartenspielen und alles verbietet, was auch nur von ferne einer Arbeit gleich sieht. Wir sind laxer und ruhen uns aus – jeder nach seiner Art.

Und haben nun allerhand Ausnahmen machen müssen – wir erlauben den Lebensmittelgeschäften und den Blumenläden und einigen anderen, auch am Sonntag den Leuten das Nötigste zu verkaufen. Und zwischen zehn und zwölf –?

Da nicht. Zwischen zehn und zwölf kriegen wir es auf einmal mit der Frömmigkeit, und was uns die ganze Woche und die ganzen anderen Sonntagsstunden nicht einfällt: hier – zwischen zehn und zwölf – fällts uns ein.

Das ist nicht nur eine Überhebung der wenigen Kirchenbesucher über die andern – das ist vor allem in praktischer Beziehung der helle Wahnsinn. Dem Angestellten ist der Sonntag zerrissen, und der Käufer muß sich mit seinen Besorgungen nach einer Regel richten, die gar[76] nicht mehr zu seinen sonstigen Lebensgepflogenheiten paßt, die aus ganz anderen Verhältnissen heraus geboren ist – ärgerlich klopft er an eine geschlossene Tür und wird erst durch sie erinnert – »ja, richtig!« –, daß zwischen zehn und zwölf – – was eigentlich? Daß die Läden geschlossen sind. Warum? Das kümmert ihn nicht.

Es wird hier keiner Mißachtung der Kirche und ihrer Einrichtungen das Wort geredet. Das liegt auf einem ganz anderen Feld. Es scheint mir aber nicht richtig zu sein, die Sonntagsarbeit für zwei Stunden nur deshalb zu verbieten, weil früher einmal bei uns jeder Gewerbetreibende um diese Zeit in die Kirche zu gehen pflegte, und weil das in den kleinen Dörfern noch jetzt so ist. Die Sonntagsarbeit – auch die in den staatlichen Betrieben – ist nach rein zweckmäßigen Erwägungen zu regeln: dringendes Arbeitsgebot im Interesse der Allgemeinheit, Schonung der Arbeitskräfte im Interesse der Angestellten.

Ich halte das Ganze für keine kirchliche Frage mehr und glaube, wir täten gut, sie ohne unnötigen Spektakel und ohne übergroße Empfindsamkeit zu behandeln. Will einer am Sonntag in die Kirche gehen, so sei ihm das unbenommen – er kann aber nicht verlangen, daß seinetwegen einschneidende Pausen in die Sonntagsarbeit gelegt werden, die dem Angestellten und dem großen Publikum nur Kummer machen. Religionsfördernd wirkt das nicht – es ist noch keiner deswegen in die Kirche gegangen, weil er zwischen zehn und zwölf keinen Kuchen zu kaufen bekam. Wir sind keine Kirchenbilderstürmer, aber wir sind auch keine Frömmler. Die Kirche, die sich am gewandtesten den nun einmal bestehenden Verhältnissen anzupassen versteht, wird sich den Dank des Volkes erringen, die aber, die unnötig die Entwicklung zu hemmen versucht, wird selbst den Schaden davontragen.

An der Regierung aber wird es sein, die Sonntagsarbeit in modernem Sinne festzulegen!
(Ignaz Wrobel, Berliner Tageblatt, 13.04.1919)

Die Scheinopposition will auch Schein-Alternative sein

Von WOLFGANG HÜBNER

Unsereins kommt aus dem Staunen gar nicht mehr heraus, welche Töne da neuerdings von der Scheinopposition CDU/CSU zu vernehmen sind. Selbst das heilige Asylrecht für alle Menschen dieser Erde soll nun plötzlich in Frage gestellt werden! Offenbar haben die hohen Umfragewerte für die AfD einen Sommerschock in den schläfrigen Reihen der sogenannten „bürgerlichen“ Kräfte gesorgt.

Und es sollte nicht wundern, wenn noch heute der forsche neue CDU-Generalsekretär einen todbringenden Schießbefehl gegen den in Berlin herumirrenden Löwen fordern würde. Da muss sich die AfD aber langsam ganz schön strecken, wenn sie von den Radikalinskis in den CDU-Reihen nicht übertroffen werden will.

Da sich Merz, Söder und Gefolge noch nicht getrauen, beim alten Parteifreund Harbarth vom Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe offen für ein Parteiverbot der lästigen Konkurrenz zu werben, hat man sich in der Union vorläufig darauf geeinigt, in nächster Zeit die beste Schein-AfD aller Zeiten zu werden.

Das Rezept dafür ist einfach: Endlich mal das rassistisch-rechtsextreme Parteiprogramm der Gottseibeiuns durchlesen, markante Punkte anstreichen und mit medienwirksamer Rhetorik christdemokratisch garniert im vergreisten Volk verbreiten. Gelingt das Unternehmen, müssen auch keine hässlichen Brandmauern mit Stacheldraht und Kontaktverboten errichtet werden.

Wie allerdings aus dem unauffälligen transatlantischen Mittelständler Friedrich Merz per politischer Geschlechtsumwandlung eine hochintelligente blonde Alice Weidel oder aus dem fränkischen Wendehalsakrobat Markus Söder ein verträumter Nationalromantiker Björn Höcke gemacht werden kann, daran wird im Konrad-Adenauer-Haus derzeit noch gearbeitet.

Doch Parteien, die 16 lähmende Jahre von einer Kanzlerin mit deren Motto: „Wir schaffen das!“ samt Republik zugrunde gerichtet wurden, sollte zugetraut werden, auch diese Aufgabe zu lösen. Und dann muss nächstes Jahr in Thüringen nicht die CDU, sondern kann die Schein-AfD ein Regierungsbündnis mit den Linken eingehen!
(pi-news.net)

Sisteron müsste man erfinden, gäbe es die Stadt nicht

Von Albrecht Künstle

Sisteron ist seit 1976 Partnerstadt meiner Heimatstadt Herbolzheim im Breisgau. Eine Partnerschaft nicht nur auf dem Papier, sondern ein gelebter Austausch unterschiedlicher „Menschenschläge“. Aber vereint im unbändigen Willen, nie wieder Krieg gegeneinander zu führen und aus den äußeren Gegebenheiten und dem Leben das Beste zu machen. Triebfeder sind nicht bezahlte Stadtoberhäupter, sondern ehrenamtliche Partnerschaftskomitees beider Städte. In Herbolzheim ist es „seit ewig“ ein Lehrer, der besser Baumstark statt Baumann heißen könnte. Im jährlichen Wechsel besuchen sich ein Bus voll Menschen einmal hier und einmal dort. Zusätzlich gibt es Treffen zwischen einer Handvoll Sportvereinen. Die Besuchsprogramme sind vollgepackt mit „offiziellen“ Begegnungen, besonders aber mit Begegnungen befreundeter Familien, bei denen auch jeweils diniert und übernachtet wird.

Sisteron ist eine südostfranzösische Kleinstadt mit knapp 8.000 Einwohnern im Département Alpes-de-Haute-Provence und trägt den Beinamen „Tor zur Provence“ (Porte de Provence). Sie ist eine wichtige Station an der Route Napoléon. Diese Perle Frankreichs lässt sich kaum mit Worten beschreiben, bei jedem Besuch eröffnet sich bisher Unentdecktes. Dieser kurze Reisebericht soll aber einen eher politischen Schwerpunkt haben.

Beim ersten Stopp oberhalb der Pont_de_la_Caille gleich hinter der schweizerischen Grenze zu Frankreich sprach ich den Fahrer an, der eine Kippa trug. Mitreisende der weiteren Partnerstadt Morawica (Polen) wunderten sich etwas: Ein weißbärtiger Holländer, der in Deutschland wohnt und sich hier als (guter) Busfahrer den Lebensunterhalt verdient. Aber nein, er war kein Jude, verwahrte er sich dagegen, sondern ein „rückkonvertierter“ Muslim. Eine Art Sekte, deren Mitglieder ebenfalls solche Kopfbedeckungen tragen. Auch in der Öffentlichkeit, nicht speziell in Synagogen und auf Friedhöfen wie es gemäßigte Juden tun. Er trat als Christ zum Islam über, weil Islam „Friede“ heiße, und deshalb auch unser Jesus Christus ein Muslim war, so seine Logik. Ich kannte diese gewagte These bereits, unterließ es aber zu fragen, warum ausgerechnet sein Muhammad alles andere als friedlich war. Dann ging es weiter über Grenoble auf die „Route Napoleon“ über einen Pass hinab gen Sisteron.

Schon von Weitem sticht die unverkennbare Zitadelle ins Auge mit der besonderen Lage und ihrer wechselvollen Geschichte. Wie wäre die Weltgeschichte wohl verlaufen, wäre Napoleon im Jahr 1815 auf dem Marsch nach Paris an diesem Nadelöhr der Alpen mit seinen tausend Mannen aufgehalten worden? Aber auch Herbolzheim durchzog eine Prominente: Marie-Antoinette im Jahr 1770 mit 350 Pferden, 235 Menschen und 57 Wagen. Jene spätere Königin ging leider zum falschen Friseur, den französischen Revolutionären. Diese schnitten ihre am 16. Oktober 1793 nicht nur die prächtige Frisur, sondern den ganzen Kopf ab.

Der Besuch dieser Zitadelle war ein Schwerpunkt des diesjährigen Besuches von Sisteron. Im Ersten Weltkrieg waren in der Zitadelle deutsche Kriegsgefangene inhaftiert, ihr Zeppelin war in der Gegend abgestürzt. Im Zweiten Weltkrieg gehörte Sisteron in der Zeit der deutschen Besetzung Frankreichs unter den Bedingungen des Waffenstillstands von Compiègne ab 22. Juni 1940 zum „unbesetzten Frankreich“, und wieder meinte es das Schicksal nicht gut…

Den höchsten Punkt der Zitadelle bildet eine große restaurierte Kapelle, die seit 1956 wie die übrige Zitadelle als Museum dient. Die Kapelle wurde im Zweiten Weltkrieg unnötig bombardiert und zu zwei Dritteln zerstört. Doch wer auf den erklärenden Tafeln danach sucht, wer das war, wird enttäuscht. Natürlich mussten das die Deutschen gewesen sein. Doch es verhielt sich etwas anders: In der Zitadelle war ein Internierungszentrum für sogenannte „unerwünschte“ französische, „politische“ und „Common Law“-Häftlinge eingerichtet. Das Lager Sisteron wurde zunächst von französischen Gefängniswärtern und ab dem Jahr 1944 von deutschen Soldaten bewacht.

Im August 1944 wurde Sisteron von englischen und amerikanischen Fliegern bombardiert – nicht nur die Zitadelle. Auch auf die lebenswichtige Brücke Pont de la Baume aus dem Jahr 1365 wurde keine Rücksicht genommen. Sie bekam ebenfalls den „Segen“ der Alliierten ab, wurde aber gleich 1945 wiederaufgebaut. Die hundert umgekommenen Bewohner der Stadt konnten dabei nicht mehr helfen. Bilder und kurze Erläuterung zu Sisteron finden Interessierte hier.

Auf der Spitze der spektakulären Felsformation östlich wehte noch die rote Fahne. Obwohl Sisteron konservativ ist mit dem entsprechenden Bürgermeister Daniel Spagnou, Ex-Abgeordneter in Paris, gibt es immer noch diese Tradition: Einer der Rekruten klettert am Vortag des 1. Mai die steilen Felsen hoch und setzt oben angekommen eine rote Fahne. Früher sollen junge Kletterer aus dem politisch anderen Lager die Fahne wieder entfernt haben, aber jetzt stand sie noch. Die „Rechten“ sind dort auch nicht mehr was sie einmal waren. Nebenbei: Das sehr gute „Sisteroner Lamm“ schmeckt auch Wölfen und wurde so zum Streitobjekt. Tierschützer wollten die grauen Vierbeiner zähmen!? Dazu meinte Monsieur Spagnou im Parlament, „dann kann man genauso gut versuchen, einen Hai zu erziehen.“ Könnten auch „Rechte“ recht haben?

Anders als bei uns in Deutschland fallen Ausländer kaum auf, zumindest nicht auf dem Land. Es dauerte lange, bis eine Frau mit Kopftuch zu sehen war. In meiner kleinen Heimatstadt sieht man solche Muslima in jeder Straße, selten ohne zwei oder drei Kinder – die aber die Windel nicht am Kopf tragen. Die dortige Unauffälligkeit liegt nicht nur daran, dass Frankreich mit 5,5 Mio. etwas weniger Muslime hat als Deutschland. Sie kommen dort überwiegend aus Nordafrika, nicht aus arabischen Ländern wie bei uns. Die Muslime aus den früheren Kolonien sind meist auch in Frankreich geboren und weniger verbohrt als diejenigen bei uns. Es sei denn, sie leben in großen Gruppen in den größeren Städten. Diesen gilt alles als feindlich, was nicht muslimisch ist, insbesondere der Staat. Aber auch auf dem Land waren gesprühte Parolen zu sehen, die Polizisten als Mörder bezeichnen.

Die Energiewende lässt in Frankreich auf sich warten. Nur an einer Raststätte war ein kleines Windrad zu sehen. Auch die Solarenergie wird weniger genutzt als bei uns, obwohl die südlichere Lage noch besser geeignet wäre. Der Wind ist ebenfalls beständiger. Einen Begriff für „Klimakrise“ oder „Klimakatastrophe“ gibt es im Französischen nicht, allenfalls als zwei separate Worte. Die Franzosen beziehen ihren Strom zu zwei Dritteln aus AKWs, aber immerhin 8,6 Prozent aus Windkraft. Bei uns werden über ein Drittel der vielen Windräder „abgeregelt“, weil die Netzkapazität nicht ausreicht. Beachtlich sind 7,8 Prozent der Stromproduktion aus den vielen Kanälen, die auch der Bewässerung der Landwirtschaft dienen.

Ein Höhepunkt war der Abend des Nationalfeiertags am 14. Juli. Er bestand aus einem bunten Umzug von etwa einem Dutzend Gruppen und Wagen. Bunt in den Farben, nicht bunt bezüglich der Herkunft der Mitwirkenden. Von 8jährigen bis 80jährigen Aktiven war alles vertreten, moderne Musik und traditionelle mit tanzenden Trachtenträgern. Trotz des französischen Nationalstolzes keine Spur von revolutionärem Gehabe – ähnlich einem Umzug an unserer Fasnacht. Abschließend wurde noch kräftig geschossen. Ein Feuerwerk von der Zitadelle aus, wie wir es schon lange nicht mehr gesehen hatten. Die unzähligen akustischen Wummse kosteten nicht wenig, doch Kanzler Scholzens Doppelwummse kommen uns teurer zu stehen.

Auch unsere Gastgeber gönnen sich wie alle Franzosen nicht nur üppigeres Essen und mehr Kultur. Sie leben auch sonst auf „größerem Fuß“. Ihre Häuser sehen zwar weniger modern aus als unsere, aber sie stehen auf so großen Grundstücken, wie sie bei uns nur wenige Villenbesitzer ihr Eigen nennen. Logisch, die Einwohnerdichte beträgt in Frankreich weniger als die Hälfte der unsrigen. Das Land ist zusammen mit den Überseedepartements flächenmäßig größer als die Ukraine (abzüglich der drei Oblaste, die ihnen schon lange nicht mehr gehören, weil sich diese für Autonomie entschieden hatten). Die Ukrainer führen einen Krieg gegen ihren Nachbarn Russland, die Franzosen gegen einen inneren Feind.

Wer wird diese Kriege gewinnen? Meine Prognose: Keiner – noch nie wurden Kriege wirklich gewonnen. Die Devise kann nur Verständigung lauten – wie sie mit unserer Städtepartnerschaft praktiziert wird. Partnerschaft ist möglich, wenn beide sie wollen!

Dieser Artikel wurde ohne „KI“ nur mit Künstle-Intelligenz erstellt und erscheint auch auf der Webseite des Autors
(beischneider.net)

Nichts gar zu fest ergreifen

Jeder Dumme ist fest überzeugt; und jeder fest Überzeugte ist dumm: je irriger sein Urteil, desto größer sein Starrsinn. Sogar wo man augenfällig Recht hat, steht es schön an, nachzugeben: denn die Gründe, die wir für uns haben, sind nicht unbekannt, und nun sieht man unsre Artigkeit.

Man verliert mehr durch ein halsstarriges Behaupten, als man durch den Sieg gewinnen kann; denn das heißt nicht ein Verfechter der Wahrheit, sondern der Grobheit sein. Es gibt eiserne Köpfe, die im höchsten und äußersten Grade schwer zu überzeugen sind: kommt nun zum Festüberzeugtsein noch der grillenhafte Eigensinn: so gehen beide eine unzertrennliche Verbindung mit der Narrheit ein.

Die Festigkeit gehört in den Willen; nicht in den Verstand. Doch gibt es Fälle, die hiervon eine Ausnahme gestatten, wo man nämlich verloren wäre, wenn man sich doppelt, erst im Urteil und in Folge davon in der Ausführung besiegen ließe.
(Baltasar Gracián, "Handorakel und Kunst der Weltklugheit")

(tutut) - "Lernprozesse mit fragwürdigem Ausgang gehen in den Geschichtswerkstätten vonstatten. Nach Auskunft des Geschichtswerkstättenhistorikers Alfred Georg Frei werden dort 'Selbstverständnispapiere umrissen', gelegentlich wird ein 'Geschichtsfest' gefeiert, man arbeitet 'vernetzt' und habituell 'von unten", schreibt Gerhard Henschel "Das Wörterbuch des Gutmenschen" in seinem Bemühen unterstützend, "Betroffenheitsjargon und Gesinnungskitsch" hervorzuheben und damit auch den Herausgeber Klaus Bittermann. "Untenherum ist alles weniger kopfig, eher basisdemokratisch ausgebaucht und sinnlich - Geschichte zum Anfassen. Die von der besonders in Skandinavien populären 'Grabe-wo-du-stehst-Bewegung' ausgehenden 'Barfußforschergrupen'  haben sich auch in Deutschland durchgesetzt und graben nach dem Strand unter dem Pflaster  oder auch nur nach dem Schwarzen unter den Barfußnägeln". Immer aber angenehm sind Beerdigungen  von Fakten unter den Gehirnwindungen von Gedankenflüssen, um Fakes Platz zu machen politisch korrekt in Nähkästchen von Märchenerzählerinnen statt in soliden Werkzeugkisten. Seit Heimatkunde in der Schule von linksgrüner Sach' ersetzt wurde, und die letzten ihrer Art aussterben, welche noch wissen, wo Opa der Oma den Most holte, fährt Deutschland nicht nur in Schramberg de Bach na. "Der Eifer, mit welchem sich in den Freizeit- und Bildungsheimen die engagierten Mahntafelsubskribenten der Vergangenheit zuwenden, ist nicht das Lächerliche; wer Material, Dokumente, Briefe undFotos rettet undsammelt, tut gut daran. Albern ist der zum Prinzip erhobene Dilettantismus, ist die kernige Do-it-yourself-Ideologie, die dahintersteht".  Meist ist es Frauensache, welche Deutschland als Kindergarten sieht und meint, dort Sozialarbeit und Pflegedienst leisten zu müssen, vergessend die Tatsache, dass Adolf und Erich besonders Frauenhände mit Winkelementen zuwedelten. "Wie es der Ehrgeiz des Hobbytischlers ist, mit seiner Qualitätsarbeit das vermeintliche Pfuschwerk des bezahlten Handwerkers zu übertreffen, fühlt sich der Hobbyhistoriker in der Geschichtswerkstatt dazu berufen, im Schweiße seines Angesichts und mit aufgekrempelten Ärmeln den angeblich irgendwie entfremdet arbeitenden Kollegen Wissenschaftlern zu zeigen, wie Geschichte wirklich zu 'entdecken' sei. Das Illusionsbedürfnis ist das gleiche, das Astrid Lindgren und Enid Blyton mit ihren Kinderbüchern stillten;  wenn Kalle Blomquist, Pippi angstrumpf und die fünf unzertrennlichen Freunde meisterdedektivisch zur Sache gingen, kamen die Erwachsenen nur noch mühsam mit. Aber was dem Kinderbuchautor frommt, disqualifiziert den Historiker". Und wer sowas veröffentlicht, diskriminiert Journalismus, falls der Anspruch erhoben wird, damit es zu tun haben wollen. Ein Bürgermeister ist Politiker, der muss weder was wissen, noch können, der darf die Erde auch für eine grüne Scheibe halten oder über sich schreiben lassen: "Schellenberg kritisiert Bürokratie bei Energiewende - Solarpark auf dem Rußberg soll 2024 in Betrieb gehen - nach drei Jahren - In Wurmlingen tut sich was in Sachen Energiewende... Auf dem Konzenberg wird geprüft, ob der Bau von Windrädern möglich ist, und das Rathaus wird nun auch innen saniert".  Ein Rathaus kann nichts für die Sprüche, die seine Insassen zum Besten geben. Frau tastet: "Mehr Verantwortung übernehmen für die Ressourcen vor der eigenen Haustüre - das sollten viel mehr Menschen tun, findet Klaus Schellenberg. Wurmlingen sieht er in diesem Bereich gut aufgestellt, erzählt der Bürgermeister. Ein großes Photovoltaikfeld ist aktuell in der Umsetzung, und auch Windräder könnten in der Gemeinde ein Thema werden". Soll das Journalismus sein? Das muss auch er sich fragen lassen, der, warum auch immer einen Leidartikel verbreiten darf - hat ein Chefredakteursdreier was anderes zu tun, als darauf zu achten, dass Zeitung noch Zeitung ist? Da faselt einer über "westliche Islamfeindlichkeit", der offenbar noch nie einen Koran gelesen hat.  "Populisten zündeln weltweit - Populistische Politiker machen Wahlkampf, indem sie ihre Anhänger mit schlagzeilenträchtigen und religiös motivierten Aktionen mobilisieren: An Rechtspopulisten wie den niederländischen Islam-Gegner Geert Wilders oder den schwedisch-dänischen Extremisten Rasmus Paludan, der im Januar vor der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran verbrannte, hat sich Europa gewöhnt. Doch Populismus gibt es nicht nur im Westen. Der irakische Prediger und Politiker Moktada al-Sadr setzt die Empörung der Iraker über die Koranverbrennungen in Schweden für seine politischen Zwecke ein". Ist's denn kein Populismus, unter dem Schlagbaum "christlicher Kultur und Politik"  dies zu veröffentlichen: "Populistische Politiker machen Wahlkampf, indem sie ihre Anhänger mit schlagzeilenträchtigen und religiös motivierten Aktionen mobilisieren: An Rechtspopulisten wie den niederländischen Islam-Gegner Geert Wilders oder den schwedisch-dänischen Extremisten Rasmus Paludan, der im Januar vor der türkischen Botschaft in Stockholm einen Koran verbrannte, hat sich Europa gewöhnt. Doch Populismus gibt es nicht nur im Westen. Der irakische Prediger und Politiker Moktada al-Sadr setzt die Empörung der Iraker über die Koranverbrennungen in Schweden für seine politischen Zwecke ein". Popelschreibern sei deshalb ins Gesangbuch geschrieben, was der deutsche Papst des Journalismus, Wolf Schneider, dazu gesagt hat in einem Beitrag für Die Weltwoche" in der Schweiz: "Ein Schmähwort für alle Gelegenheiten! 'Demokratie' heisst Volksherrschaft und 'populus' Volk. Wo ist der Vorwurf? Und wer zieht die Grenzen?... Kurz: Die Welt ist offensichtlich voll von Populisten arm aber an Leuten, die mal über den Wortsinn nachgedacht haben". Wer die Definitionen im Duden studiere, habe ein bisschen Mühe, im "Populismus" das Schimpfliche zu erkennen. Populismus ist danach eine "opportunistische, volksnahe, oft demagogische Politik", die das Ziel habe, "die Gunst der Massen zu gewinnen". Schneider: "Volksnah – was spricht dagegen?"

Alles was links ist, spricht und kämpft natürlich dagegen. Sonst merkt noch jemand, dass die Jäger der Elche selber welche sind. "Ein bisschen kurios klingt das schon: um die Gunst der Massen ringen, ist nicht eben dies das völlig legitime Bestreben aller Politiker und Parteien? Und 'volksnah': Klingt das nicht sogar richtig gut in einer Demokratie? So verschiebt sich die Frage darauf, wie man die beiden anderen Eigenschaftswörter definiert: 'opportunistisch' und 'demagogisch'. Opportunismus, das ist, wieder gemäß Duden, 'die allzu bereitwillige Anpassung an die jeweilige Lage aus Nützlichkeitserwägungen'. Das klingt wiederum nicht sehr verwerflich, allenfalls das Wort 'allzu' ausgenommen. Aber wo fängt 'allzu' an? Und wer hat das Recht, es zu definieren? Und wie schlimm ist eigentlich 'Volksverführung'?" Schneider fragt: "Wie hoch ist denn der Anteil der Wähler, die mit dem Wort überhaupt eine Vorstellung verbinden, und wäre es eine schiefe? Wer Argumente ha t, muss sie nicht dringend mit einer ausgefransten Redensart garnieren, und wer keine hat, dem würde diese nicht viel weiterhelfen. Formelhafte Modewörter auszutrocknen: Das wäre ein Beitrag zur politischen Kultur". Aber in diesem Land ist gerade ein Krieg der Kulturen im Gang gegen eine verlorene eigene, "Feste der Kulturen" nennen sie dies landauf und landab. Noch ein Schlag ins Kontor des Journalismus  mit linksgrüner Idealogie einer 10-Prozent-Partei, welche Medien zu ihreren Propagandaorganen schmelzen lässt - "Klimafreundliche Bahn ist oft teurer als das Flugzeug - Bei Reisen durch Europa ist die klimafreundliche Bahn häufig teurer als das Flugzeug. Zu diesem Ergebnis kommt die Umweltorganisation Greenpeace, die europaweit die Ticketpreise

für beide Verkehrsmittel auf 112 Strecken zu jeweils mehreren Buchungszeitpunkten verglichen hat. Dabei sei die Bahn zu 71 Prozent für die Kunden kostspieliger als die klimaschädlicheren Flugverbindungen, teilte die Organisation am Donnerstag mit". Ahnungslos: Klima, Klima, Klima. Weiter im Gedicht, wenn einer nicht weiß, was Kriminalstatistiken bedeuten, nämlich riesige Dunkelziffern. "Spaichingen bleibt sicherste Stadt der Region -
Zahl der Diebstähle wieder auf Normalmaß gestiegen - Im Freibad soll es Belästigungen gegeben haben". Weiß Lokaljournalismus darüber nichts?  Gaubenssache: "Nach Corona steigen zwar wieder die Fallzahlen und die Aufklärungsquote sinkt. Dennoch konnte Jürgen Laufer, Leiter des Polizeireviers Spaichingen, auch diesmal erneut als Fazit der Kriminalstatistik 2022 zusammenfassen: 'Spaichingen ist sehr sicher'.  Besorgnis im Gemeinderat haben aber gewisse Vorfälle im Freibad erregt, wo angeblich junge Frauen angegrapscht und belästigt worden seien". Handelt es sich dabei nicht um fremde Kulturen? Dann ist da noch ein Verein, dessen e.V. stets unterschlagen wird, damit es wohl amtlich klingt: "Umwelthilfe kritisiert zu viel Verpackungsmüll in Supermärkten - Lobbyverband verteilt fast durchweg schlechte Noten an die Einzelhändler - Handelsverband sieht durchaus Fortschritte... In einem 'Verpackungscheck' verteilte der Verband nun fast durchweg schlechte Bewertungen an die Supermärkte und Discounter - lediglich drei getestete Bioketten kamen mit einer guten Beurteilung davon". Überraschungsei? Gab's da von der CDU nicht mal was Populistisches wie "Kinder statt Inder" oder so? Was machen Politiker, die mit Deutschland und Millionen von illegalen Einwanderern nichts anzufangen wissen? Wiederholung der Wiederholung der Wiederholung.  Zu bieten haben sie immer weniger. "Heil und Habeck starten Charmeoffensive in Indien - Besuche bei der fünftgrößten Wirtschaftsmacht der Welt - Zwei deutsche Minister suchen dort vor allem in Deutschland benötigte Fachkräfte". dpa, dpa, dpa. Das Milliarden-Land bekommt wie das zweite noch immer "Entwicklungshilfe" aus Deutschland. Weiteres  Geschichtle  gefällig? "Das Märchen von der Stromabhängigkeit - Deutschland hat zuletzt mehr Strom importiert als exportiert - Die Energiepolitik hat aber ganz andere Baustellen - Energiesouveränität in der Stromerzeugung kann Deutschland nur mit erneuerbaren Energien und der Braunkohle erreichen - doch dies ist gar nicht erstrebenswert, wie ein Ifo-Experte erklärt". Das Perpetuum Mobile gibt's von der "erneuerbaren Energien". Tusch, Narrhallamarsch! Diesmal darf Frau ohne Grinseportrait Nachricht schicken, gibt's sonst niemand, der was von jenseits des Rheins weiß? "Macrons minimaler Neuanfang - Frankreichs Präsident besetzt mehrere Ministerien neu - Keine Aussage zu Krawallen". Das Märchen vom Neuanfang und dem Bürgerkrieg. "'Wir brauchen wieder mehr Stammtisch' darf einer vom verlorenen Kanzlerhaufen Stimmung machenin der Bütt - "SPD-Chef Lars Klingbeil über das Ehegattensplitting, den Höhenflug der AfD und die Zukunft der Demokratie". Wen interessiert denn sowas? Dann noch der Gipfel der Demokratieabschaffung: "Erster Bürgerrat beschäftigt sich mit der Ernährung - Parlamentspräsidentin Bas lost heute 160 Teilnehmer aus - Gremium besteht aus Fleischessern und Vegetariern". Dabei ist der Mensch ein Allesesser, sonst gäbe es ihn nicht. Aber Bio ist nicht ihr Ding in einer atemberaubenden Karriere. Wikipedia: "Sie besuchte von 1978 bis 1984 die Hauptschule in Voerde, die sie mit dem Hauptschulabschluss Typ 10 B (Fachoberschulreife) abschloss. Da sie keinen Ausbildungsplatz in ihrem damaligen Wunschberuf, technische Zeichnerin, gefunden hatte, besuchte sie für ein Jahr die höhere Berufsfachschule für Technik in Dinslaken. Von 1985 bis 1987 absolvierte sie eine Ausbildung zur Bürogehilfin bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG), wo sie von 1987 bis 2001 als Sachbearbeiterin tätig war und später zur betriebseigenen Krankenkasse wechselte. In den Jahren 1994 bis 1997 absolvierte sie eine Ausbildung zur Sozialversicherungsfachangestellten. 2000 bis 2002 folgte eine berufsbegleitende Fortbildung zur Krankenkassenbetriebswirtin und 2003 erwarb sie die Ausbildereignung. Von 2002 bis 2006 war sie stellvertretendes Vorstandsmitglied der Betriebskrankenkasse EVS. 2005 bis 2007 folgte eine weitere Fortbildung zur Personalmanagement-Ökonomin (VWA) an der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Essen. Anschließend war Bas von 2007 bis 2009 als Leiterin der Abteilung Personalservice bei der BKK futur tätig.  In den Jahren 1986 bis 1988 war sie Jugend- und Auszubildendenvertreterin bei der DVG und von 1988 bis 1998 Mitglied des Betriebsrates und als Arbeitnehmervertreterin im Aufsichtsrat der DVG". Nun das:  "Erstmals soll es in diesem Jahr einen vom Bundestag beschlossenen Bürgerrat geben. Er soll sich mit Fragen rund um das Thema Ernährung befassen". Dann mal Prost! ! "Hoffnung auf die neuen Super-Reben - Neue Züchtungen brauchen kaum Pestizide. Weintrinker aber sind die herkömmlichen Sorten gewohnt. Ein 62-jähriger Jungwinzer aus Lindau will den Markt revolutionieren". Ein dreifaches Narri! Narro!  Wer noch immer nicht aufgewacht ist, der tägliche Wecker darf nicht fehlen: "Berufliche Schulen schlagen Alarm - Umfrage offenbart Belastung durch Flüchtlingsklassen - Massiver Anstieg während Schuljahr", meint Landeskorrespondentin. Welche "Flüchtlinge" meint sie denn, in Deutschlandkann es keine geben, wenn alles mit dem Recht zugeht. Oder ist das etwa Populismus, was als Zeitung daherkommt? Morgen wieder Neues von gestern aus der Geschichtenwerkstatt. Populismus. "Da waren ferner die eigentlichen Popularen, die ehrlich gläubigen bornirten Radicalen, die für die Schlagwörter des Parteiprogramms Vermögen und Leben einsetzten, um nach dem Siege mit schmerzlichem Erstaunen zu erkennen, dass sie nicht für eine Sache, sondern für eine Phrase gefochten hatten". (Theodor Mommsen 1817 - 1903, deutscher Jurist und Historiker, nationalliberaler Abgeordneter im Reichtstag, Nobelpreisträger für Literatur 1902)

FC Liverpool im Öschberghof
Jürgen Klopp und sein Team radeln täglich zur Arbeit
Die Fans hoffen vor und nach den Trainingseinheiten in Aasen auf ein Selfie mit ihren Lieblingen. Schwerpunkte liegen auf der Spieltaktik und der konditionellen Arbeit. ..Zuerst kommt Jürgen Klopp auf dem Fahrrad herüber vom Öschberghof zum Sportgelände des Bezirksligisten gefahren, wenige Minuten später folgt der große Kader des FC Liverpool. Um 11 Uhr beginnt die zweistündige Trainingseinheit mit den Schwerpunkten Spieltaktik und konditionelle Arbeit. Auch die Profis um Weltstar Mohamad Salah freuen sich, dass die Temperaturen seit Samstag auf der Baar angenehmer geworden sind. Die Arbeitsbedingungen beim SV Aasen sind bestens und werden bereits von den Offiziellen auch gelobt. Die Sportplätze sind streng abgeschirmt, es steht seit Tagen schon ein über zwei Meter hoher Sichtschutz. Dennoch: Einige Fans hoffen auf ein Selfie oder auf Fotos, eben auf dem relativ unbewachten „Radweg“. Ein Team des SWR versuchte am Montagvormittag ebenfalls sein Glück, nahe an Jürgen Klopp und Co. zu rücken, doch mehr als die Fans zu befragen, waren auch dem Sender vor Ort in Aasen nicht vergönnt...Am kommenden Montag (13 Uhr/Live auf Sky Sport) testet der FC Liverpool dann vor seiner Abreise nach Singapur noch in Villingen gegen die Greuther Fürth unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
(Schwarzwälder Bote. Donaueschingen inmitten einer Spitzensport-Diaspora kann inzwischen mit gastgebenden Exoten als Trainingslager mit Flug- und Golfplatz konkurrieren.)

Wahlumfragen zeigen: Prognosehoch der AfD ist kein Ostphänomen
Von Klaus-Rüdiger Mai
Die Wahlumfragen in den westdeutschen Bundesländern belegen, dass das Prognose-Hoch der AfD kein Phänomen Ostdeutschlands ist, sondern auch immer stärker die westdeutschen Bundesländer erfasst. Die Umfrage korrespondiert mit einer Wahlprognose für die Europawahl, die im nächsten Frühjahr stattfinden wird. Blickt man auf eine Karte der deutschen Wahlkreise, so sieht man im Grunde nur zwei Farben: schwarz und blau.
(Tichys Einblick. Die DDR des Westens im grüen ÄLÄND lernt von der DDR des Ostens.)

Strobl sieht in Polizei-Affäre keine Fehler bei sich
Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) weist jede Verantwortung für eine dubiose Beförderungspraxis bei der Polizei von sich. "Ich kann nicht erkennen, dass ich persönlich, was das Beurteilungswesen bei der Landespolizei Baden-Württemberg angeht, einen Fehler gemacht habe", sagte Strobl am Donnerstagabend in der SWR-Sendung "Zur Sache Baden-Württemberg". Allerdings räumte er ein, dass manche Dinge für ihn auch neu gewesen seien...
(swr.de. Ein Mann ohne Mandat. Der tägliche running Gag des Staatsfunks. Da muss sich das Murmeltier anstrengen, wenn es wieder idie Oberhoheit des Regierungstammtisches unter Blinden erobern will.)

Halbzeit bei Gartenschau
Geht das Klimakonzept der BUGA auf?
Seitfindet in Mannheim die Bundesgartenschau statt. Als groß angelegtes Klimaschutzkonzept soll sie einem Hitzekollaps der Stadt entgegenwirken. Zur Halbzeit können jetzt erste Erfolge verzeichnet werden. Wie ein Schachbrett reihen sich hohe Gebäude im Innenstadtkern Mannheims aneinander. Um zusätzliche vier bis sechs Grad heizen sich die einzelnen Quadrate der Stadt auf. Inzwischen gehört Mannheim deswegen bereits zu den heißesten Städten in Deutschland. Dem soll die Bundesgartenschau nun entgegenwirken. Seit April findet sie mit einem klaren Ziel statt: Sie will die nachhaltigste BUGA aller Zeiten werden. Denn auch über das 178 Tage dauernde Großevent hinaus, soll sie das Leben in Mannheim positiv beeinflussen. Kern dieses Vorhabens: das neu gestaltete Spinelli-Gelände.
(swr.de. Dümmer und blöder geht immer? Kein Mensch hat mit dem Klima zu tun, und Nachhaltigkeit gibt es nur in der Forstwirtschaft.)

Özdemir kommt zur Bundesgartenschau
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) ist heute in Baden-Württemberg unterwegs. Zuerst eröffnet er in Dossenheim (Rhein-Neckar-Kreis) neue Labor- und Bürogebäude des Julius Kühn-Instituts - ein Außenstandort des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen. Am Nachmittag besucht Özdemir die Bundesgartenschau in Mannheim. Unter anderem hält er eine Rede beim dortigen Weltacker-Sommerfest.
(swr.de. Was einst nicht einmal Randnotiz gewesen wäre, wird nun zur Krönungshymne.)

Platz für Freiburger Weihnachtsmarkt
Droht dem Freiburger Klimacamp eine Räumungsverfügung?
Am Montag hat die Freiburger Stadtverwaltung eine Stellungnahme von den Freiburger Klimaaktivisten eingefordert. Das hat Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn in einem SWR-Interview bestätigt. Die sogenannte Anhörung, wie es rechtlich heißt, sei verschickt worden und wurde zeitlich bis zum 27. Juli befristet. Die Stadtspitze will bis zu diesem Datum wissen, wie und ob die Protestierenden bereit sind, den Rathausplatz samt Zelten zu verlassen. Sie kampieren, mit einer kurzen Unterbrechung, schon seit mehr als einem Jahr dort. Grund für den jetzt eingeleiteten, rechtlichen Schritt der Stadt: In vier Monaten soll unter anderem auf dem Freiburger Rathausplatz der 50. Freiburger Weihnachtsmarkt stattfinden...
(swr.de. Gründumm. Klima ist doch älter als Weihnachten. Und Aktivisten gab es schon in der ersten DDR.)

Nach dem Vorwurf der Tierquälerei
Nilgänse im Fellbacher Erlebnisbad werden erschossen
Nach dem Vorwurf der Tierquälerei im Fellbacher Erlebnisbad F3 will die Stadtverwaltung die Nilgänse aus Hygienegründen töten lassen. Dazu erteilte das Landratsamt jetzt eine Sondergenehmigung. Die Nilgänse im Fellbacher Erlebnisbad F3 (Rems-Murr-Kreis) werden in den kommenden Tagen durch einen Stadtjäger erlegt. Dazu hatte die Stadtverwaltung am Mittwoch einen Antrag beim Landratsamt gestellt.
(swr.de. Warum nicht ausfliegen lassen an den Nil, wenn sie kein Asyl kriegen?)

Suche nach Raubtier in Bundeshauptstadt
Experte aus Südbaden: "Berliner Löwin ist brutal gefährlich"
Nachdem in der Nacht auf Donnerstag eine Löwin im Süden Berlins gesichtet worden sein soll, erklärt ein Experte vom Raubtierpark Tatzmania in Löffingen, wie gefährlich das Tier ist. Die in Berlin entlaufene Löwin beschäftigt auch Expertinnen und Experten in Südbaden. Christian Walliser ist Raubtierpfleger im Raubtierpark Tatzmania in Löffingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Seiner Einschätzung nach sei die Löwin ein "brutal gefährliches Tier". Die aktuelle Situation und vor allem die ungewohnte Umgebung seien für das in Berlin gesichtete Tier extrem stressig. Aufgrund seiner Erfahrung nimmt Christian Walliser an, dass die Löwin auf Angriff schalte. "Sie kann einen Menschen mit Leichtigkeit töten". Die einzige Möglichkeit das Tier einzufangen sei, so der Experte, es mit dem Blasrohr abzuschießen und schlafen zu legen..
(swr.de. BW das Löwenland. Ohne gegenderte Experten, die alles von Nichts wissen, geht es nicht. Als in Frankreich mal angeblich ein Raubtier unterwegs war, worde den Leuten geraten, bei Begegnung das Vieh auf Deutsch zu erschrecken.)

Großwildjagd in Kleinmachnow
Die Löwin von Brandenburg gibt es nicht
Es gibt ein Video, es gibt Sichtungen, sogar die Polizei behauptet, die Löwin zwei Mal gesehen zu haben. Aber unser Autor ist sicher: Diese Raubkatze existiert nicht. Warum, schreibt er hier.
(Junge Freiheit. Aus dem Sommerloch kriechen die Zeitungsenten.)

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„Deutschlandtrend“
Fünf-Jahres-Tief – Grüne fallen in Umfrage auf 13 Prozent
Die in der Ampel-Koalition mitregierenden Grünen haben einer Umfrage zufolge bundesweit weiter an Zustimmung eingebüßt. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl käme, käme die Partei laut „Deutschlandtrend“ im ARD-„Morgenmagazin“ nur noch auf 13 Prozent der Stimmen und erzielte damit einen Prozentpunkt weniger als noch beim zurückliegenden Stimmungsbild von vor zwei Wochen. In der Sonntagsfrage sei dieses Ergebnis das schlechteste seit mehr als fünf Jahren für die Grünen...
(welt.de. Wen soll das interessieren, Hauptsache Regieren und Top in den Medien propagieren.)

Gesetz unbeabsichtigter Folgen
Das Versagen der Energiewende
Von Redaktion
Dr. Hans Hofmann-Reinecke erklärt: Die Energiewende hat sich in das Gegenteil verkehrt. Deutscher Strom ist teurer, unsicherer und schmutziger als vor der „Wende“. Die Politik scheitert an den Folgen ihres eigenen Handelns.
(Tichys Einblick. Auch grüne Dummheit ist Dummheit und unendlich.)

Rekordsommer?
Italiener beschweren sich über deutsche Hitzepropaganda
Von Marco Gallina
Lauterbach bekommt einen Rüffel vom Chef des italiensichen Tourismusverbandes. Am Gardasee beklagen sich Gastronomen über die Negativpropaganda. Unbeirrt will man indes in Hamburg Sonnencreme-Spender aufstellen.
(Tichys Einblick. Lauterbach ins Asyl nach Lampedusa.)

Offshore-Windparks vor dem Aus
Scheitert die Energiewende an der Inflation?
Die Regierung will mit riesigen Windparks in Nord- und Ostsee die Energiewende schaffen. Nun droht ein Desaster. Die Baukosten explodieren. Ein erstes Unternehmen gibt auf. Die anderen könnten folgen.
(Junge Freiheit. Ohne Subventionen auf Kosten anderer gäbe es gar keine Windräter und Photovoltaik.)

Kürzungen des BMJ:
Fördermittelkürzungen: Das Füllhorn der NGOs versiegt
Von David Boos
Aktivisten und ihre Stiftungen durchlebten in den letzten Jahren einen wahren Goldrausch öffentlicher Zuwendungen. Doch die Schuldenbremse führt nun erstmals zu einem Rückgang der Fördermittel, einzelne Versorgungsprojekte könnten sogar eingestampft werden. Politiker linker und grüner Parteien und Aktivisten beklagen und kritisieren die geplanten Kürzungen lautstark..
(Tichys Einblick. Versiegt durch politisches Unvermögen das Sondervermögen für die Palastwachen und Haremseunuchen?)

Niedersachsens Hilferuf:
Ein Versuch politischer Insolvenzverschleppung
Von Klaus-Rüdiger Mai
Der Hilferuf der Niedersachsen ist nur der dreiste Versuch mit Steuergeldern, die falsche und fahrlässige Politik der Bundesregierung und der Landesregierung vor der Öffentlichkeit zu verbergen. Was wir erleben, wirkt wie ein Fall von politischer Insolvenzverschleppung.
(Tichys Einblick. Warum nicht Hannover dem neuen König schenken?)

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NACHLESE
Fünf Verletzte, mehrere Festnahmen
Massenschlägerei bei Clan-Hochzeit - Mann rast mit Auto in Menschenmenge
Bei einer Clan-Familienfeier in Hagen kam es am Donnerstagabend zu einer Massenschlägerei. Dabei soll es sich um eine Hochzeit gehandelt haben. Zudem soll laut „Bild“ ein 39-Jähriger mit seinem Auto in eine Menschenmenge gerast sein. Fünf Personen wurden verletzt, die Polizei musste mit einem Großaufgebot anrücken und sogar Kräfte von außerhalb zur Verstärkung anfordern. Im Nachgang sprachen die Beamten von einer „großen körperlichen Auseinandersetzung“ mit 30 bis 40 Teilnehmern. ...Da die Lage für die Beamten sehr unübersichtlich gewesen sei, hätten die Einsatzkräfte mehrere Menschen festgenommen, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Unter ihnen soll auch der Autofahrer sein, der zuvor in die Menschen raste...
(focus.de. Deutschlands Feste der Kuluren?)
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AfD fordert von ARD/ZDF klares Bekenntnis zum Normaldeutsch
Wie die BILD am Mittwoch berichtete, werden ARD und ZDF gegen den Beschluss des Rates für deutsche Rechtschreibung auch in ihrer zukünftigen Berichterstattung weiter gendern.Der Rat, Deutschlands maßgebliche Instanz in Fragen der Rechtschreibung, hatte erklärt, dass die Zeichen, die eine angeblich „geschlechtergerechte“ Sprache ausdrücken sollen, nicht zum Kern der deutschen Orthografie gehören. Dreiviertel der Deutschen lehnen das Gendern ohnehin ab.Der BILD gegenüber betonten ARD und ZDF trotzdem, dass sie bei ihrer bisherigen Praxis bleiben wollen. Die ARD wird mit der Aussage zitiert, es bleibe „den einzelnen Redaktionen überlassen, ihre eigenen Zielgruppen optimal zu bedienen.“ Dazu Jens-Christoph Brockmann, medienpolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag: „Der Norddeutsche Rundfunk soll den Anfang machen. Wir fordern von allen öffentlich-rechtlichen Sendern ein klares Bekenntnis zum unverfälschten Normaldeutsch. Es reicht für eine Institution wie dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht, die Verantwortung für gutes oder schlechtes Deutsch einfach auf untere Ebenen zu verschieben. Entgegen dem Mehrheitswillen der Bürger werden dort die per Zwangsgebühr eingezogenen Gelder für absurdes Sprachtheater genutzt.“ Brockmann weiter: „Taliban-Kämpfer werden zu ‚Islamist*innen‘, Braunbären ‚zu 75 Prozent Veganer:innen‘. Eine selbsternannte universitäre ‚Elite‘ und marginale Interessengruppen leben dort geradezu als Sprach-Taliban ihre Umerziehungsträume aus. Der ÖRR hat sich den Wünschen der überwiegenden Menge der Beitragszahler zu beugen und die korrekte Sprache zu verwenden – ohne Striche, Sternchen oder Binnen I.“
(pi.news.net)

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DAS WORT DES TAGES
Irgendwann werden die Deutschen aufwachen und die Gefahren erkennen, denen sie ausgesetzt sind. Die Frage ist nur, ob sie das tun werden, bevor es zu spät ist.
(POLITICO in BILD, beide von Springer)
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Achgut.tv
Durchsicht: Ansichten eines Sommerferien-Kanzlers
Olaf Scholz macht Ferien und wollte am Tag zuvor auf der Bundespressekonferenz noch einmal seine gute Laune zeigen. Ernste Probleme? Folgt man dem Kanzler, so hat die Ampel mit ein paar Textbausteinen alles im Griff. Hält er die Bürger wirklich für so leichtgläubig?
(achgut.com. Das gemeine Volk hält alles für Wahrheit, sogar Zeitung.)

Thomas de Maizière bei Lanz
Wut nach Umfrage-Talfahrt? – Bigott, bigotter, CDU…
Der Ex-Innen- und Verteidigungsminister Thomas de Maizière kofferte am Mittwochabend im ZDF in einer Weise gegen die AfD-Partei- und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel, dass man sich fragt: Gab es da keinen Moderator – aus dem Lateinischen zu Deutsch: eine Person, die mäßigt?..Ist dieser Mann senil, böswillig oder rechnet er einfach nur mit der Demenz des Volkes? Dass die Wähler diese elende Heuchelei gar nicht bemerken, ja vergessen haben, wenn sie wieder aufwachen. Was die CDU gerade bietet, trägt schon psychopathische Züge. Wie (durch den AfD-Höhenflug) aufgescheuchte Hühner flattern deren Spitzenleute durch den (Augias-)Stall, als gäbe es kein Morgen mehr...
VON Peter Hahne
(Tichys Einblick. Maske ab. Ist der dem Volk noch zumutbar?)

Fünf-Jahres-Tief für die Ewiggestrigen
Die Entzauberung der Grünen nimmt Fahrt auf
Die Grünen können es einfach nicht. Sie sind unfähig, Politik für Deutschland zu machen. Sie wünschen sich ein Deutschland, das es nie gab und nie geben wird – ein Deutschland, wie es nicht einmal in einem schlechten Kinderbuch durchginge. Das sehen auch immer mehr Wähler so.
VON Klaus-Rüdiger Mai
(Tichys Einblick. Jeder Buchstabe zu viel.)

Ein Festival für Freiheitsfreunde

Von Vera Lengsfeld

In Weimar findet vom 1. bis 3. September 2023 zum ersten Mal “DAS FESTIVAL – Musik & Wort in Weimar” statt. Unter der künstlerischen Leitung von Uli Masuth präsentiert DAS FESTIVAL ein vielfältiges Programm. Die musikalischen Beiträge reichen von Klassik über Jazz zu Neuer Musik. Interpreten sind unter anderem die Markus Stockhausen Group, die Violinistin Marta Murvai, der Klarinettist Claudio Puntin, der Song-Poet Jens Fischer Rodrian sowie 40 weitere Musiker.

Die Wortbeiträge behandeln die Themen Krieg und Frieden, die Stellung der Kirche zwischen Ermutigung und Anpassung und den Wert von Musik und Kultur für die Gesellschaft. Eingeladen sind Ulrike Guérot, Gabriele Gysi, Jürgen Fliege, Hans-Joachim Maaz und Martin Michaelis.

Aus einem Grußwort des Philosophen und Publizisten Matthias Burchardt:
„Wie unter einem Vergrößerungsglas haben die letzten Jahre die Belanglosigkeit der Kultur zum Vorschein gebracht: Bis auf wenige Ausnahmen reihten sich die Kulturschaffenden in die Phalanx der keimfreien Solidarität ein, ertrugen klaglos die Absage von Veranstaltungen oder machten sich zu Werbefiguren des staatstragenden Ideologiemarketings. Was aber weitgehend unterblieb, war eine künstlerische Reflexion der Zeitumstände. Dies ist ein Armutszeugnis und verweist über die Tagespolitik hinaus auf eine Tiefenkrise der Kultur, scheinen doch viele Künstler ihr Zutrauen in die sinnstiftende Kraft der Kunst anlässlich der Verführung durch die Macht und den Markt verloren zu haben.“

Zentrales Anliegen von DAS FESTIVALS ist es, zu einem friedlichen, freundschaftlichen und couragierten Miteinander in Freiheit zurückzufinden. DAS FESTIVAL lädt ein, Ohren und Augen, Herz und Verstand zu öffnen.

Ohne öffentliche Unterstützung, dafür frei in der Konzeption, kann DAS FESTIVAL nur realisiert werden, weil alle Beteiligten diese Idee mittragen und auf eine feste Gage verzichten.

Weitere Informationen unter: https://dasfestival.eu
(vera-lengsfeld.de)

Neue politische Ideologien brachten immer neue Feudalhierarchien

Von PROF. EBERHARD HAMER

Entgegen dem sozialistischen Ideal von der Gleichheit der Lebensbedingungen aller Menschen (gleiche Teilhabe) bilden sich in allen gesellschaftlichen Gruppen und deshalb auch in der Gesamtgesellschaft Schichtenstrukturen heraus, z.B. eine Oberschicht, eine Mittelschicht und eine Unterschicht.

Das hat mit der biologischen Ungleichheit der Menschen zu tun. Manche sind klüger als der Durchschnitt und erreichen dadurch mehr; – andere wiederum sind fleißiger und tüchtiger als andere und erreichen deshalb mehr; – viele suchen Erfolg in praktischen Berufen und erreichen dadurch wirtschaftlich mehr, während andere die Arbeit meiden, ein bequemes Leben suchen und deshalb wirtschaftlich zurückbleiben. Viele Millionen bei uns haben sich aber auch von der Arbeit verabschiedet, wollen ideologische Träume leben, ein bequemes Leben führen oder wie die Millionen Immigranten lieber von staatlicher Rundumversorgung statt von eigener Arbeit leben. Viele fleißige Menschen haben sich in ihrem Leben eine eigene Wohnung erspart – die Mehrheit dagegen gibt ihr Einkommen anders aus, muss deshalb als Mieter in kleineren Wohnungen leben. Manche können sich ein teures Auto leisten, andere wiederum nicht.

Keine Gleichheit der Lebensumstände
Es gibt keine Gleichheit der Lebensumstände, weil die Menschen unterschiedlich begabt, fleißig, sparsam, motiviert sind und unterschiedlich wirtschaftlich denken. Trotz aller Rufe nach sozialer Gerechtigkeit ist also Gleichheit der Lebensbedingungen keine Gerechtigkeit. Kanzler Helmut Schmidt hat dies einmal treffend ausgedrückt: Meine Genossen wollen im Wettlauf, dass alle gleich ankommen, statt dass sie gleichzeitig starten dürfen.

Auch Ungerechtigkeiten des Lebens schaffen Ungleichheiten der Lebensbedingungen: Krankheit, Scheidungen, Berufsprobleme oder einfach nur Lebenspech werfen viele Leute wirtschaftlich und gesellschaftlich zurück, während andere – vielleicht unverdientes – Glück im Beruf, in der Partnerwahl, mit ihrer Gesundheit oder in ihren Netzwerken haben und dadurch gesellschaftliche Vorteile erreichen.

Dass Menschen ungleich sind, setzt nicht nur unser Bildungssystem mit der Zensurengebung voraus, sondern auch etwa der Sport mit den Wettkämpfen, mit Sieg oder Niederlage je nach Leistungsfähigkeit.

Politischer Trend zum Feudalismus
Die unterschiedlichen menschlichen Eigenschaften und Lebensbedingungen haben in jeder Gesellschaft zu unterschiedlichen Einkommen, Positionen und gesellschaftlicher Stellung geführt, die Marx als „Klassenkampf“ sah, das 19. Jahrhundert als „Stände“ (z.B. Mittelstand) und die Soziologie heute als Schichten: Oberschicht – Mittelschicht – Unterschicht.

Streitig ist geblieben, ob die demokratischen Prinzipien der Rechtsgleichheit jedes Bürgers und gleichen Wahlrechts auch zu gleicher politischer Mitbestimmung aller Bürger geführt haben oder ob die Macht im Staate unterschiedlich verteilt ist oder sogar bei ganz anderen Mächten oder Kräften als dem Bürger und der Regierung liegt. Es gab und gibt immer und auch heute einen politischen Trend zum Feudalismus.

Seit Karl der Große die freien und gleichen Sachsen besiegt und das römische Recht eingeführt hatte, gehörte das Land nicht mehr den Bauern, sondern dem Kaiser. Er belehnte mit Land und Leuten seine Grafen, die wiederum den niederen Adel mit Dörfern und Gütern einschließlich der dazu gehörenden Menschen. Die Menschen waren deshalb 1000 Jahre in Deutschland unfrei. Der Adel war persönlich frei, hatte aber dem jeweiligen Lehnsherrn zu dienen, insbesondere Heeresfolge. Dem Kaiser- und Lehnsrecht unterstanden allerdings nach dem Investiturstreit nicht mehr die kirchlichen Würdenträger. Sie unterstanden einem eigenen Kirchenrecht, waren ihren Kirchenführern unterworfen, bis Luther auch für die Pastoren die persönliche „Freiheit des Christenmenschen“ durchgesetzt hat (ab 1517).

Adelsfeudalismus als Hierarchie von oben nach unten
Nur die freien Reichsstädte bekamen vom Kaiser das Bürgerrecht. Ihre Bürger waren frei, so dass sich aus diesem Bürgertum im Laufe der Jahrhunderte zwischen Oberschicht und Unterschicht ein Mittelstand entwickelte, erst ein wirtschaftlicher Mittelstand (Gilden und Zünfte), dann auch seit der Reformation ein Bildungsbürgertum (Pastoren, Lehrer), das Deutschland immer mehr bestimmt und zum „Volk der Dichter und Denker“ gemacht hat.

Dennoch gab es bis 1918 unbestritten den Ständestaat mit Adelsstand (Vorzugsberechtigungen im Militär, Zugang zu den Fürstenhöfen u.a.), Mittelstand (erst gewerblicher Mittelstand der Selbständigen und dann zunehmend angestellter Mittelstand) und Unterschicht (erst die Landarbeiter, dann zunehmend die Fabrikarbeiter).

Das Adelsfeudalsystem beruhte auf dem Eigentum des Bodens, das vom Kaiser bzw. König nur zur Nutzung verliehen wurde. Zunehmend wurden dann aber im Laufe der Jahrhunderte die Lehnsverhältnisse zu Eigentumsverhältnissen der Lehnsträger, insbesondere des Landadels. Da die landwirtschaftliche Produktion Haupterwerbsquelle für mehr als 80 Prozent der Bevölkerung war, spielte bis zum 17. Jahrhundert der Landadel als Oberschicht eine führende Rolle. Die Geschichtswissenschaft spricht deshalb vom Adelsfeudalismus, einer nicht nur wirtschaftlichen, sondern auch gesellschaftlichen und kulturellen Oberschicht, die hierarchisch von oben nach unten die gesamte Gesellschaft in Deutschland bis zum Ende des 1. Weltkrieges bestimmt hat.

Das Dilemma der modernen Demokratien
Im Kampf gegen den Adelsfeudalismus haben liberale bürgerliche Kreise und die Sozialisten als Vertreter der Unterschicht die Demokratie geschaffen. Diese schaffte das „Gottesgnadentum“ der Herrscher ebenso ab wie die Vorrechte des Geburtsadels, wollte gesellschaftliche Rechtsgleichheit und wirtschaftliche Chancengleichheit für alle garantieren.

Das Dilemma der modernen Demokratien besteht jedoch darin, dass eine direkte Beteiligung der Bürger wie in der Schweiz bei 80 Millionen Bürgern nicht mehr möglich ist, sondern die Demokratie nur indirekt über gewählte Abgeordnete aufgebaut werden konnte. Diese Abgeordneten wurden jedoch immer weniger persönlich gewählt, sondern als Parteivertreter. Die Parteien wurden auch als parlamentarische Institutionen verankert (Art. 21 GG), so dass in allen modernen Staaten aus der direkten Bürgerdemokratie eine indirekte Parteiendemokratie wurde. Dies hat natürlich zu einer Machtverlagerung zugunsten der Parteiführer über die Geführten und somit zu einer Parteienhierarchie geführt.

Die italienischen Soziologen Pareto und Mosca haben in ihrer Theorie vom „Elitenkreislauf“ nachgewiesen, dass nicht nur in Diktaturen und Feudalsystemen, sondern auch in Demokratien immer Führungseliten entstehen (ohne moralische Wertung), die die Macht in der Hand halten und damit praktisch führen. Durch Wahlen kann in Demokratien ein Elitenwechsel friedlich gestaltet werden, in Diktaturen nur durch Revolutionen. In allen Systemen führt eine Führungselite, missbraucht aber die Macht für sich selbst statt für die Bürger. Mit Regierungswechsel und Elitenwechsel findet also nur ein Austausch von Eliten statt, die aber alle ihre Eigeninteressen und die Bedürfnisse ihrer Anhänger befriedigen wollen, bis sie durch Arroganz so unerträglich werden, dass eine Gegenelite die Macht gewinnt (die dann aber genauso handelt).

Unter dem Einfluss von Marx entwickelte sich so nach dem Adelsfeudalismus eine neue sozialistische Funktionärselite, die nicht mehr behauptete, ihre Macht von Gott zu haben („Gottesgnadentum“), sondern „im Namen des Volkes“ zu handeln. Dies führte bei zwei extrem sozialistischen Systemen in Russland und Deutschland zu sozialistischen Diktaturen, in den übrigen Ländern zur Vorherrschaft sozialistischer Ideen, Parteien und Eliten, so dass die Demokratie immer mehr zum Vorwand der Errichtung einer Herrschaft von Sozialfunktionären wurde. Ihr politisches Instrument war die Umverteilung von den Fleißigen und Besitzenden auf die minderbemittelten Volksschichten, von denen sie bei Wahlen ihre Stimmen erwarteten.

Sozialfunktionäre haben die Staatszwecke auf Umverteilung umgestaltet
War der Staat noch im Adelsfeudalismus auf Recht und Ordnung konzentriert und konnte sich deshalb mit 13 Prozent des Sozialprodukts begnügen, nimmt der Sozialstaat als Umverteiler heute mehr als zwei Drittel des Sozialprodukts in Anspruch, haben die Sozialfunktionäre die Staatszwecke auf Umverteilung umgestaltet.

Im zweiten Schritt hat der Umverteilungs-Staat die Sozialleistungen von der Alimentation zum Rechtsanspruch und dadurch selbstverständlich gemacht. Je mehr aber nicht nur jedem Bürger (Bürgergeld) und allen Immigranten in der Welt, die zu uns kommen, eine „gleiche Teilhabe“ und Rundumversorgung ohne Arbeit rechtlich zusteht, desto mehr kann auch politische Herrschaft nur noch auf neue Sozialleistungen begründet werden, weil die alten inzwischen selbstverständlich geworden sind und nur neuen politischen Dank in Wahlen bringen.

Eine neue Idee musste also her, die Menschen in Existenzangst und Panik zu versetzen, um sie politisch zu mobilisieren: Klimaangst, Arten- und Weltensterben. Die Mehrheit der Wähler glaubt inzwischen diese Parolen und hat den Elitenwechsel von roten zu grünen Funktionären aus Existenzangst gewählt.

Deutschland ist zum Vorreiter der „grünen Wende“ geworden
Getreu der Elitenwechsel-Theorie von Ricardo hat die neue grüne Elite die Schaltstellungen des Staates mit (leider unqualifizierten) grünen Anhängern besetzt, ihnen Feudalstellungen (mit Beamtenrecht) geschaffen und so ohne Rücksicht auf Realitäten ihre grünen Träume gesetzlich normiert.

Deutschland ist zum Vorreiter der „grünen Wende“ geworden. Am deutschen Wesen soll wieder die Welt genesen, obwohl unser CO2-Ausstoß nur 1,76 Prozent ausmacht – weniger als die Hälfte von dem, was allein China jährlich zusätzlich ausstößt –, soll die Umwelt durch deutschen Rückbau von Landwirtschaft, Industrie und Verkehr in Deutschland saniert werden, sollen die „Menschen nichts mehr besitzen, aber glücklich darüber sein“.

Wenn eine Politik gegen die nationalen Existenzgrundlagen und den Wohlstand und gegen die Zukunft ihr eigenes Volk bewusst opfert und das Volk sogar durch Massenimmigration noch umvolkt, müssen internationale Kräfte dahinterstehen. Tatsächlich sind die hunderten grünen Denkfabriken, Zweckorganisationen (NGOs) und Politorganisationen überwiegend von amerikanischen Multimilliardären und ihren Stiftungen gesteuert und finanziert.

Das neue grüne Feudalsysteme ist international
Während nämlich die alten Feudalsysteme national aufgebaut und begrenzt waren, ist das neue grüne international gesteuert und der Nutzen global maximiert. Etwa Bill Gates hat nach Pressemitteilungen in 2022 an der Corona-Krise mehr als 100 Milliarden Dollar verdient. An der Deindustrialisierung Deutschlands und am Kampf gegen die deutschen Premium-Autos, gegen die bessere Atomtechnologie und gegen die deutsche Billigenergieversorgung durch Russland war immer schon die amerikanische Hochfinanz beteiligt. Ebenso sind die grünen Klimakleber und Klimapaniker nur Erfüllungsgehilfen internationaler Finanzgruppen.

Die Sinnlosigkeit, die deutsche Wirtschaft und den deutschen Wohlstand zu zerstören, um nicht einmal zwei Prozent der Weltemission damit zu ersparen (bei vielfach so hoher Zunahme in anderen Staaten), ebenso die mangelnde Qualifikation der Funktionäre der neuen grünen Elite sowie die Rücksichtslosigkeit, mit der diese die Kostenbelastung und wirtschaftliche Enteignung der Wähler durchsetzen, werden aber wohl die Machtzeitdauer dieser grünen Elite verkürzen. Ob sich dann die deutsche Wirtschaft und der deutsche Wohlstand aber von dieser Herrschaft noch einmal erholt, bleibt fraglich, denn es sind Langzeitschadenfolgen eingetreten, die sich vielleicht nicht mehr reparieren lassen.

In den vergangenen Jahren dachten viele: „Es geht uns doch so gut, egal, welche Regierung wir haben“. Jetzt zeigt sich, dass eine einzige Regierung fähig ist, die deutsche Wirtschaft und den deutschen Wohlstand abstürzen zu lassen.

Quittung für politisches Desinteresse
Wir haben damit die Quittung für ein politisches Desinteresse, dass wir nämlich geglaubt haben, unseren Wohlstand nur aus eigener Tüchtigkeit erzielen zu können. Wir hatten verdrängt, dass unser erreichter Wohlstand wesentlich mit den politischen Rahmenbedingungen zu tun hatte. Bei vernichtenden politischen Rahmenbedingungen kann ein Unternehmer so gut sein, wie er will, er hat keine Chance mehr. Wenn Inflation unsere Lebensmittel verteuert, wir mit Heizungsänderungs- und Dämmvorschriften wirtschaftlich teilenteignet werden, unsere Mieten durch eine von Massenimmigration selbst geschaffene Wohnungsnot explodieren und die Rezession bald hunderttausende von Arbeitsplätzen kosten wird, merkt auch der private Wähler bald, dass ihn die Politik weit mehr kostet, als seine Gehaltserhöhungen ausgleichen können.

Die Feudalhierarchie des Adels dauerte 1000 Jahre, die des Sozialfeudalismus 100 Jahre, davon die sozialistischen Diktaturen in Russland nur 60, in Deutschland nur 12 Jahre bis zum Untergang. Die Grünen-Diktatur wird trotz internationaler Steuerung und Hilfe die kürzeste aller Hierarchien werden.

Der Vorwurf unserer Generation an unsere Eltern nach 1945: „Warum habt Ihr das geschehen lassen?“ trifft uns nun aber selber.
(pi-news.net)

Eine Welt in Rosarot

Von DR. PHIL MEHRENS

BARBIE im Kino. Das wirft sogleich die Frage auf: Wie »woke« ist der Film? Und wie schwer wird es für männliche Kinobesucher, die von ihren Frauen und Freundinnen mit in den Kinosaal geschleift werden, diesen Film zu ertragen?

Was macht man, wenn man mit einem hochgradig erfolgreichen Kommerzprodukt Millionen scheffelt, das in den Verdacht geraten ist, mit einigen Dogmen der linksfeministischtranssexuellverquerfühlenden Orthodoxie im Widerstreit zu liegen? Wie rettet man das Geldscheffelprodukt vor dem Zugriff der »woken« Erleuchteten des Transformationszeitalters?

Vor diese existenzielle Frage sah sich der MATTEL-Konzern gestellt. Richtig, das ist der Hersteller und Copyright-Inhaber der Barbie®, der spindeldürren Supermodel-Puppe mit den langen Beinen, dem langen goldblonden Haar und allen anderen Attributen weißen Suprematie-Denkens, die nach gängiger Meinung außerdem eine Einladung zu dem ist, was in den Kreisen psychisch labiler Jugendlicher mit Selbstannahmestörung »body shaming« genannt wird. Verblüffend einfach war schon die erste Reaktion des Konzerns auf Probleme mit der Akzeptanz im »woken« Diskurslenkungsmilieu. Er folgte der alten Trojaner-Kriegslist: Wenn du einen Gegner bezwingen willst, mach dich zu seinem Anwalt.

Aktualisiert: Willst du nicht zum Opfer der Digital-SA der Regenbogenfaschos werden, schließ dich ihnen an. MATTEL ist also selbstverständlich für »Inklusion und Diversität«, sonst wäre der Puppenladen ja morgen ein Trümmerhaufen, und hat also einfach ein paar Barbies® hinzuerfunden, schwarze, asiatisch aussehende, mestizenhaft aussehende. Jetzt neu dabei ist die Transen-Barbie®, die aber natürlich – Framing ist alles – nicht so heißt, sondern Pride-Barbie®. Es gibt sogar eine dicke Barbie®. Nur wollte die keiner haben, wie im April 2017 der STERN meldete.

Echte Mädchen spielen mit Barbies
Nichts sind all diese Tricks und Kniffe indes im Vergleich zum neuesten Coup des Konzerns: des ersten großen, abendfüllenden »Barbie®«-Films in Kooperation mit der Produktionsfirma der Warner-Brüder. Er beginnt mit der Feststellung, dass es Puppen gibt, seit es kleine Mädchen gibt, die gern spielen, und einer gar nicht mal so geistlosen Verneigung vor Stanley Kubricks »2001 – Odyssee im Weltraum«. Dort waren es Affen, die auf dem Weg zur Menschwerdung die Vorzüge der Gewalt entdeckten. Hier sind es kleine Mädchen, die auf dem Weg zur Frauwerdung Puppen zertrümmern, die keine Barbies sind. Die Botschaft ist so einleuchtend wie raffiniert ironisiert: Echte Mädchen spielen nicht mit Puppen. Sie spielen mit Barbies®!

Damit sind zwar Konkurrenzprodukte, aber immer noch nicht das Problem mit den »woken« Spielverderbern aus der Welt. Und so versetzt der Film von Greta Gerwig seine Zuseher und Zuseherinnen (liebe Gendergegner, das geschlechtersensible Wortdoppel muss diesmal sein) in eine Welt, in der alle feministischen Mädchenwolkenblütenträume Wirklichkeit geworden sind: In Barbieland, einer Art »Truman-Show« ohne Kameras (außer denen natürlich, die die Regie für uns aufgestellt hat), in Barbieland also, wo wie in Hollywood ein entsprechender Schriftzug an malerischen Hängen prangt, sind die Kens ausnahmslos da zur Bespaßung der diversen Barbies®. Divers ist dabei durchaus im neo-orthodoxen Sinn zu verstehen: Mit Hari Nef ist ein Schauspieler mit an Bord, der beim Arbeitsamt »d« für »divers« ankreuzen würde, wenn er nicht aktuell so gefragt wäre.

Barbies® haben aber natürlich auch mal Lust auf andere Dinge als nur auf Spaziergänge mit Ken: heiße Duschen, schicke Schminke und feucht-fröhlich-feministische Mädelsabende. Die sind zwar nur halb so witzig wie bei »Desperate Housewives«, aber es gibt trotzdem ein paar Einzeiler, über die man (ja, Mann!) lachen kann. Denn sich selbst nicht bierernst zu nehmen, bekanntlich die Definition von Humor, ist wichtig. Sprich: Selbstironie und parodistische Übertreibung gehören zum Konzept der Komödie, die schrill ist, aber nicht subversiv. Nun will aber natürlich kein Mensch stundenlang dabei zusehen, wie Barbie® in potthässlichen rosa Klamotten durch eine feministisch-deerotisierende Traumwelt tapert. Also muss etwas geschehen. Dazu dient im neuen amerikanischen Verblödungskino bekanntlich der Riss im Raum-Zeit-Kontinuum, den wir bereits aus diversen Verwirrungsfilmen aus dem Hause Marvel wie »Dr. Strange und das verrückte Multiversum« oder »Spider-Man – Wo bitte geht’s denn hier zum Spiderversum?« (oder so) kennen. Durch diesen Riss ist Barbieland mit der realen Welt der Menschen verbunden, die mit Barbies® spielen.

Als aus der Dusche der Original-Barbie® (Margot Robbie) morgens kein Tropfen Wasser kommt, ist klar: Etwas ist aus den Fugen geraten. Die kluge Blondine – diesmal kein Oxymoron – findet durch eine Problembesprechung mit Psycho-Barbie® heraus, dass eine Störung des Traumlebens in der rosa Traumwelt erfolgt, wenn in der realen Welt eine Barbie®-Spielerin destruktive Ansätze entwickelt. Per Telepsychokinese ist die Entsprechung der Puppe, mit der das morbide Kind spielt, in Barbieland von dem Defekt unmittelbar betroffen.
Ken muss auch für etwas gut sein

Mittels einer geheimen Transzendenz-Formel stranden Barbie® und Ken (Ryan Gosling), der mit darf (er muss ja schließlich für irgendwas gut sein), den Riss im Kontinuum nutzend, in der Welt der Menschen und Barbie®-Spielerinnen, um wieder gerade zu rücken, was aus dem Lot geraten ist. Hier trifft Barbie® den Vorstandsvorsitzenden von MATTEL (Will Ferrell) und die Erfinderin der Barbie®-Puppe, was sie aber, im Gegensatz zum nicht auf den Kopf gefallenen Zuschauer, zu diesem Zeitpunkt nicht weiß. Anschließend geht’s zurück ins Barbieland. Doch – o Schreck! – durch ihren Ausflug in die reale Welt, ist hier nun vollends alles aus den Fugen geraten: Die Kens haben die Macht übernommen und Barbieland das Matriarchat ausgetrieben. Die Kens saufen und raufen und schubsen ihre Barbies® nur noch herum. Das Patriarchat – der schlimmste aller Albträume – ist Wirklichkeit geworden im Land der rosa Jogginghosen, filigranen Handtäschchen und Haarbürsten. Barbies® Ken rennt auf einmal in einem mafiösen Ich-bin-wer-Umhang herum und veranstaltet mit seinen Kumpels wilde Partys. Barbie® muss sich jetzt dringend was überlegen.

So lächerlich, wie das alles klingt, ist der Film tatsächlich. Es sei konzediert, dass Barbieland optisch einiges hermacht. Margot Robbie, obwohl streng genommen natürlich zu dick für eine Barbie®, auch. Nett anzusehen sind, außer Psycho-Barbie®, auch die anderen heißen Puppen. Positiv zu Buche schlägt ferner, dass der Film die eine oder andere feministische Exzentrizität durchaus durch den Kakao zu ziehen wagt und – natürlich – jugendfrei ist. Ob das aber verhindern wird, dass Barbie® – der Film sich in schätzungsweise zwei Jahrzehnten in der Rubrik »SchleFaZ« (»Schlechteste Filme aller Zeiten«) einen Stammplatz erobert haben wird? Wenn die Welt noch zu retten ist, wohl nicht. Aber vielleicht hat sie sich bis dahin ja in den beträchtlichen Teil von Barbieland verwandelt, der nicht lustig ist.
Filmstart: 20. Juli
(beischneider.net)