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Deutschsozial

Drei-Quadratmeter-Wohnbox für deutsche Obdachlose: Anwohner froh, dass „keine Luxuslofts entstehen“

Von Alex Cryso

Egal, ob Luxusdampfer, Fünf-Sterne-Hotels, umgebaute Turnhallen oder historische Schlösser: Um die Flüchtlinge bequem zu betten, ist offenbar keine Idee absurd genug und kein Aufwand zu gering. Obwohl die Kapazität längst erschöpft sind, wird sich weiterhin verausgabt, was das Zeugs hält. Bei den deutschen Obdachlosen zeigt der angebliche Sozialstaat Deutschland hingegen erneut seine hässliche Fratze: Wie die Berliner Zeitung unlängst berichtete, wurden im Problembezirk Neu-Kölln sechs Wohnboxen errichtet, um den Pennern in den kalten Wintermonaten ein Dach über dem Kopf zu bieten. Weil den Betroffenen atemberaubende drei Quadratmeter Platz zur Verfügung steht, sieht soziales Wohnen natürlich mal wieder völlig anders aus.

Ein “Safe Place” für Obdachlose
Von außen erwecken die Dinger ein wenig den Anschein von Klohäuschen, drinnen gibt es die nackten Spanplatten statt einer vernünftigen Wandbekleidung. Immerhin: Eine Zahnbürste, Zahnpasta, einen Verbandskasten, einen Teller, Toilettenpapier, eine Schüssel, einen Schlafsack, ein Handtuch und eine Decke werden zur Begrüßung überreicht. Außerdem soll den Obdachlosen ein bisschen Privatsphäre gewährleistet werden, hieß es. Von einem „Safe Place“ ist die Rede, schließlich ereignete sich im besten Deutschland aller Zeit nicht nur ein fremdländischer Übergriff auf die wirklich Ärmsten der Armen.

Dafür sind die Anwohner in der Neu-Köllner Hertzbergstraße froh, dass „keine Luxuslofts“ entstehen. In der Tat: Heizungen und sanitäre Anlagen sind zumindest auf den Bildern keine zu erkennen. Dixie-Klos existieren aber. Die Materialkosten belaufen sich auf zirka 5.000 Euro, bis zu 14 Grad Minus herrschten dort im letzten Winter. Im November 2022 kam es zudem zu einer versuchten schweren Brandstiftung. Allerdings sollen nicht mehr als sechs Wohnboxen errichtet werden: Die Angst der Schwerpunktbildung sei zu groß, vor ganzen Asylcontainer-Ghettos mit gewaltbereiten wie in den Arbeitsmarkt unintegrierbaren Migranten anscheinend jedoch nicht.

Zwar können die Bewohner für mindestens drei Monate in den Boxen leben, müssen jedoch nachweisen, dass sie an ihrer Situation etwas ändern wollen. Das Verständnis, dass auch noch andere Menschen in den Wohnboxen leben, ist eine weitere Grundvoraussetzung fürs Bleiberecht. Unsere Obdachlosen bringen leider nichts mit was wertvoller als Gold ist und das kann man daraus mehr als nur indirekt zwischen den Zeilen lesen. Initiiert wurden die Unterkünfte von MyWay, einer Organisation für Menschen mit Wohnungsnot, gebaut von der Union Sozialer Einrichtungen (USE), die benachteiligten Menschen Arbeitsmöglichkeiten verschafft.

Ausgetafelt
Mittlerweile gibt es in ganz Berlin 60 solcher Wohnboxen, doch parallel dazu steigt der Mangel an Wohnraum immer dramatischer an. Angeblich fehlen der Hauptstadt bereits 100.000 Immobilien, um einen ausgeglichenen Wohnungsmarkt gewährleisten zu können. Zudem geht man davon aus, dass bis 2028 nur noch 58.000 Sozialwohnungen existieren werden – 2016 waren es noch etwa 115.000 Kapazitäten. Damit verbunden nimmt auch die Zahl der Berliner Obdachlosen immer weiter zu: Schon 2020 war von einer Dunkelziffer von etwa 10.000 Betroffenen die Rede. Allgemein stoßen die deutschen Tafeln aufgrund der massenhaften Verarmung innerhalb der deutschen Bevölkerung immer mehr an ihre Grenzen. Bereits vor Jahren gab es mit den Sarg-ähnlichen Schlafkapseln ein ähnliches absurdes Behausungsprojekt für die Obdachlosen. Ähnlich grotesk die Idee mit den Kälte-Iglus in Form einer amerikanischen Briefkastenbox, die gerade mal Platz zum Reinliegen bietet. Dass linke Gutmenschen selbst vollausgestattete Wohncontainer als unmenschlich erachten, ist ja hinlänglich bekannt.
(beischneider.net)

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