(tutut) - Wenn eine Ampel aus Strommangel auf Panik schaltet, taucht eine Annalena, Hunderttausende von Kilometern entfernt, ihre Zehen ins Südseewasser. Kein heißer Sand in Schuhen. Bvor Fidschi ist futschi, greift die Retterin der Welt ein. Gegen "Die Panik-Macher" (2001) - Walter Krämer, Gerald Mackenthun - wie sie selbst. "Unsere tägliche Katastrophe gib uns heute - Risiken als Medienfutter": "Wenn wir also heute von Risiken sprechen, meinen wir vornehmlich solche medienvermittelten Gefahren. Die Risikowahrnehmung der Laien ist ib ersterLinie durch die Zeitungen, durch Nachrichtenmagazine, durch den Rubdfunk, vor allem aber durch das Fernsehengesteuert, abgesehen von den Fällen, in denen Verwandte, Bekannte oder Arbeitskollegen Informationen und Meinungen beisteuern, die ihr Wissen (oder ihre Vorurteile) meister wiederum selbst aus der Presse oder aus dem Fernsehen bezogen haben. In dem, was uns nicht selbst begegnet, und das ist ziemlich viel, haben Massenmedien in Auswahl und Darstellung eine Art Realitätsmonopol: 'DieMassenmedien vermitteln mit ihrer Berichterstattung nichtnur dieVorstellungdavon, waswichtig und richtig ist, ob Waldsterben oder Tempo 100 auf den Autobahnen, ob Ozonloch oder Verbot von Treibgasen u.v.m. '
, meintderKommunikationsforscher Hans Mathias Kepplinger von der Universität Mainz". Wenn sie Bürger über das Ozonloch oder über Silikon-Brustimplantate erregen, seien Medien ihre erste Informationsquelle. DieMedien bestimmten , was die Menschen über Agra- und Biotechnologie, über Lebensmittelsicherheit, über Krebsgefahr und Kerntechnik wüssten, und wasn sie davon zu halten hätten. Und kaum ein Medienwissenschaftler hänge heute noch dem Glauben an, die Massenmedien würden auf diese Weise einen gut informerten und vernünftig handelnden Bürger hervorbringen, auch wenn die Meinungen zum Ausma´ß der Beeinflussung der Menschen durch die Medien auseinandergingen. "Es gibt nicht nur ein Publikum, sondern mehrere einschließlich des passiven und indifferenten Publikums, des besorgten und des aktiven. Wer betroffen ist, nimmt Informationen anders auf als jener, dem ein Thema ein abstraktes Problem ist undj bleibt". Aus dem Auftrag für die deutsche Publizistik von 1949, nicht nur zu unterhalten und die Zeit zu vertreiben, sondern zu informieren und zu bilden, politisch aufzuklären und gesellschaftlich zu integrieren nach Artikel 5 des Grundgesetzes - warum feiert neimand dessen 75. Geburtstag? - "ist nun ein billiger und straukturell unzulänglich informierender Sensationsjournalismus geworden". Zum Erfolg steigender Einschaltquoten befragt, erklärte ein Mächtiger der amerikanischen Fernsehgesellschaft ABC: "Man habe nur bei ABC den Intelligenzanspruch des Durchschnittsprogramms vom Niveau eines Elfjährigen auf das Niveau eines Neunjährigen gesenkt". So kommt, was für Auflagen und Einschaltquoten Konsequenzen hat: "Neben fehlendem Fachwissen offenbart die moderne Art der Berichterstattung einen bestürzenden Mangel an Wissen über das Menschliche. Der österreichische Schriftsteller und Dramatiker Peter Turrini: "Der Journalismus ist die meistverbreitete und bestorganisierte Form der Verdächtigung. Wer vom Verdacht aufgefressen wird, wird verdaut und ausgeschieden und hat keinen Anspruch auf Bedeutung", auch nicht darauf, als Mensch behandelt zu werden. Der Verdächtigungsjournalismus, so das Buch "Die Panik-Macher", sei die Reaktion auf das Wissen um die Käuflichkeit des eigenen Berufsstandes, die unhaltbare Anschuldigung die Kompensation des schlechten Gewissens.