Springe zum Inhalt

Kulturschaffende vor!

AfD: Drag Queens sollen vorlesen!

Von PETER M.

In einer Geheimklausur hat sich die AfD mit dem Konflikt zwischen Pride Month und Stolzmonat befasst und einen Vorschlag entwickelt, um der zerrissenen deutschen Gesellschaft die Friedenspfeife oder besser gleich den Friedens-Bong zu stopfen: Ja, Drag Queens sollen vorlesen, und zwar Politikern – aus der Verfassung.

Die Begründung ist einleuchtend: „Vielen heutigen Politikern kann unsere Verfassung etwas verstaubt vorkommen, das Werk von toten weißen Menschen. Das Vorlesen durch Drag Queens kann da helfen, Vorbehalte abzubauen und unsere Verfassung als etwas Frisches und Buntes zu erleben.“ Das Verständnis einiger Grundrechte könne hier besonders profitieren: „Herzmuskelentzündungen, Nervenlähmungen, Schlaganfälle und Krebs sind für manche Abgeordnete vielleicht zu wenig greifbar, um als Beschädigung der Gesundheit erkannt zu werden. Da kann dann schon die Vorstellung entstehen, dass körperliche Unversehrtheit ein vulgäres Verständnis von Freiheit sei. Die aufwändige und empfindliche Aufmachung einer Drag Queen mit Schminke und Perücke kann in diesen Fällen die Verletzbarkeit menschlichen Lebens viel einfacher nachvollziehbar machen“, so die AfD.

Natürlich gibt es Befürchtungen, dass Politiker der Blockparteien die Drag-Szene unterwandern und selbst als Vorleser auftreten könnten. Immerhin hat Markus Söder mal sehr überzeugend Marilyn Monroe gegeben. Die AfD beunruhigt das nicht, im Gegenteil: „Wenn der Weg zu unserer Verfassung über Puder und Perücke führt – gut so! Hauptsache, er wird beschritten.“

Der Inlandsgeheimdienst ist da skeptischer. Er sieht hier eine neue und besonders perfide Delegitimierungsstrategie der AfD: Sie wolle etablierte Politiker zu Drag-Auftritten verlocken. Wenn diese danach wieder als sie selbst aufträten, könnten sie eigentlich nur noch abfallen: „Wann wirkt Markus Söder vertrauenserweckender und kompetenter: als Marilyn Monroe oder als Markus Söder? Da muss man doch nicht lange nachdenken.“ Der Verfassungsschutz will deshalb die Verfassungsleserszene genau im Auge behalten.

Die AfD selbst denkt aber längst weiter. Sollte der pädagogische Einsatz der Drag Queens erfolgreich sein, könne er ausgeweitet werden, zum Beispiel als „Faktenbotschafter“ („Facts not fuck!“) in der Ausschussarbeit, um mehr Akzeptanz für sperrige Tatsachen zu schaffen. „Es besteht zwar nur eine minimale Wahrscheinlichkeit, dass etwa Herr Lindner so zu einem ausgeglichenen Haushalt kommt. Aber in der jetzigen Lage ist eine minimale Wahrscheinlichkeit schon ein gewaltiger Fortschritt.“

Sorgen, dass sich nicht genügend Drag Queens zur Zusammenarbeit bereitfinden werden, hat die AfD nicht. Gerade unter Kulturschaffenden sei doch die Anstellung im Staatsdienst das Ziel auch der allerbuntesten Träume.
(pi.news.net)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert