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Vandalen

Als die Römer frech geworden

(gh) - In seinen "Minima Moralia", Reflexionen, die der Philosophi Theodor W. Adorno im amerikanischen Asyl verfasste, widmet er auch den "Vadalen" einen Beitrag,  welche gerade als Ersatz für lebende Fossilien im Zusammenhang mit linksgrünen Wahlkrämpfen zum Leben wieder erweckt werden. Er hält den Spiegel auch denen hin: "Was seit dem Aufkommen der großen Städte alsHast, Nervosität, Unsteigkeit beobachtet wurde, breitet nun so epidemisch sich aus wie einmal Pest und Cholera. Dabei kommen Kräfte zum Vorschein, von denen die pressierten Passanten des neunzehnten Jahrhunderts nichts sich träumen ließen. Alle müssen immerzu etwas vorhaben. Freizeit verlangt ausgeschöpft zu werden. Sie wird geplant, auf Unternehmungen verwandt, mit Besuch aller möglichen Veranstaltungen oder auch nur mitmöglichst rascher Fortbewegung ausgefüllt. Der Schatten davon fällt überdie intellektuelle Arbeit. Sie geschieht mit schlechtem Gewissen, als wäresie vonirgendwelchen dringlichen, wenngleich nur imaginären Beschäftigungen abgestohlen".

Um sich vor sich selbst zu rechtfertigen, soder Autor, praktiziere sie den Gestus des Hektischen, des Hochdrucks, des unter Zeitnot sthenden Betriebs, der jeglicher Besinnung, ihr selber also, im Wege stehe. Oft sei es,als reservierten die Intellektuellen für ihre eigentliche Produktion nur eben die Stunden, die ihnen von Verpflichtungen, Ausgängen, Verabredungen und unvermeidlichen Vergnügungen übrig blieben. Widerwärtig, doch einigermaßen rational sei noch der Prestigegewinn dessen, der als so wichtiger Mannn sich präsentieren könne, daß er überall dabei sein müsse. Er stilisiere sein Lebenmit absichtlich schlecht gespielter Unzufriednheit als einen einzigen acte de présence.

Nun, was die Vandalen betrifft, da waren  diese im Gegensatz zu den hier geschilderten Hektikern die Ruhe selbst. Wikipedia: "Im Jahr 455 plünderten die Vandalen und Alanen unter Geiserich Rom. Der im 18. Jahrhundert aus dieser Begebenheit hergeleitete Begriff Vandalismus als Bezeichnung für „fanatisches Zerstören um seiner selbst willen“ ist dabei historisch sowie sachlich inkorrekt. Die Vandalen plünderten die Stadt Rom zwar gründlich und nicht ohne Brutalität (wobei die Bewohner aber auf Bitten des Papstes weitgehend geschont wurden), doch ohne blinde Zerstörungswut; vielmehr wurden systematisch Wertgegenstände geraubt. Dies war auch kein reiner Beutezug, sondern vor allem ein Eingreifen in die höchste Ebene der Reichspolitik: Kaiser Valentinian III. hatte seine Tochter Eudocia als Braut für den vandalisch-alanischen Thronfolger Hunerich versprochen, doch nach der Ermordung des Kaisers hatte sein Nachfolger Petronius Maximus das Mädchen mit seinem Sohn Palladius verheiratet.

Offenbar riefen die Witwe Valentinians und ihre Töchter daraufhin Geiserich gegen den Usurpator zu Hilfe, und die Hauptstadt wurde angegriffen. Man öffnete Geiserich die Tore. Die Vandalen brachten wertvolle Beute nach Hause. Ebenso wurden zahlreiche Menschen, darunter die Witwe Valentinians und vor allem Handwerker, die im vandalischen Königreich benötigt wurden, nach Karthago gebracht. Gleichzeitig wurden Sardinien, Korsika, die Balearen und schließlich auch Sizilien (wenn auch nur kurzfristig) in den vandalischen Herrschaftsraum einbezogen. Zudem kontrollierten die Vandalen nun endgültig die Getreideversorgung des Westreiches".

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