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Seiner Zeit weit voraus

Franz Josef Strauß vom ungarischen Kanzleramtsminister geehrt

Von CONNY AXEL MEIER

„Der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß betrachtete die nationale und die europäische Identität als untrennbar“, erinnerte der ungarische Kanzleramtsminister Gergely Gulyás am „Tag der deutschen Einheit“, am 3. Oktober 2025, auf einer Konferenz in Zusammenarbeit mit der Otto von Habsburg-Stiftung zu Ehren des europäischen Vordenkers und Visionärs in Budapest. Man gedachte des 37. Todestages des unvergessenen Politikers, der in diesem Jahr 110 Jahre alt geworden wäre.

Es ist bezeichnend, dass zum Todestag von Franz Josef Strauß am 3. Oktober 1988, exakt zwei Jahre vor der Wiedervereinigung, das Gedenken an einen der bekanntesten Befürworter der deutschen Einheit im eigenen Land derart in Vergessenheit geraten ist, dass man sich schon im Ausland umschauen muss, um eine Gedenkfeier an „FJS“ zu entdecken. Dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder war es immerhin drei Sätze auf Instagram wert, an ihn zu erinnern.

Ob auf der Konferenz in Budapest zu Ehren von Franz Josef Strauß auch hochrangige Politiker aus Deutschland anwesend waren, ist dem Autor nicht bekannt, aber angesichts des den deutschen Systemparteien aufoktruierten Ungarn-Hasses eher unwahrscheinlich. Bekanntlich ist Putin daran schuld, weil Ungarn partout keinen Krieg will. Während die Feierlichkeiten zum deutschen Nationalfeiertag verschämt an den Rand der Republik, ins Saarland, ausgelagert wurden, feiern die Berliner am gleichen Tag auf der Straße ausgelassen unter Polizeischutz und in den staatlich gehätschelten DITIB-Moscheen die Massaker der Hamas-Terroristen an Juden und gleichzeitig ungestört den „Tag der offenen Moschee“. Wie passend.

Franz Josef Strauß zur EU und die nationale Souveränität
Strauß verstand unter Souveränitätsschutz, dass Deutschland mit seinen staatlichen Kompetenzen auch innerhalb der EU zu bewahren sei. „Er war ein Verfechter des Subsidiaritätsprinzips, für dessen Geltendmachung Ungarn bis heute eintritt. Aber wenn wir unseren Standpunkt zur Souveränität darlegen, stoßen wir im Deutschland dieser Tage rundheraus auf Ablehnung“, beklagte Gulyás in seiner Rede. Ja, die Zeiten haben sich grundlegend geändert. Unterwerfung wird von den Globalisten gefordert, nicht die Souveränität der Nationalstaaten.

Gergely Pröhle, der Direktor der Habsburg-Stiftung, pflichtete dem Vorredner bei. Strauß habe zu jeder Zeit die Bedeutung der regionalen Identität herausgestrichen. Deshalb seien seine Person und sein politisches Vermächtnis gerade heute so aktuell, da die EU-Kommission die Souveränität der Mitgliedstaaten einer tieferen Integration aufopfern will, berichtet die deutschsprachige „Budapester Zeitung“.

Damit war Strauß seiner Zeit weit voraus. Er würde im Grab rotieren, könnte er sehen, was die heutigen Politdarsteller aus dem wiedervereinigten Deutschland gemacht haben, das er sich so sehr gewünscht hatte. Die Abschaffung der Wehrpflicht nebst der Verwahrlosung der Bundeswehr wäre sicher nicht in seinem Sinne gewesen. Die Perversion der Demokratie zugunsten des Umbaus der Gesellschaft zu einer grüntotalitären Demokratiesimulation, „UnsereDemokratie“ genannt, wäre auf seinen erbitterten Widerstand gestoßen.

Strauß wäre heute in der AfD
Die Kriegstreiberei gegen Russland wäre einem Politiker, der stets auf Ausgleich der Interessen aus einer Position der Stärke bedacht war, zuwider gewesen. Viele seiner Ansichten waren umstritten genug, um Widerspruch aus dem eigenen Lager zu entfachen, so zum Beispiel die von ihm geforderte atomare Bewaffnung der Bundeswehr gegen Ende der 50er-Jahre. Damals waren die Unionsparteien, auch seine bayerische CSU, noch konservative Bollwerke und keine verkohlten Wendehälse, geschweige denn ökosozialistisch vermerkelte Deutschlandabschaffer, obwohl er selbst Helmut Kohl für einen Filzpantoffel-Politiker hielt, den Mann, dem gegenüber die Geschichte so gnädig war, ihn zum Vater der Wiedervereinigung zu verewigen.

Eine Politik in der Prägung von Franz Josef Strauß hätte die Entstehung der AfD als politische Alternative vermutlich gar nicht notwendig gemacht. Der aktuelle Energienotstand, verursacht durch den sinnbefreiten Ausstieg aus der Kernenergie, die damit ausgelöste Deindustrialisierung und die Anbetung der teuren „Rettung des Weltklimas“ als neue deutsche Staatsreligion, wären vielleicht ausgeblieben, hätte man auf den alten konservativen Haudegen gehört.

Als selbst einer der energischsten Strauß-Widersacher, der damalige Kanzler Helmut Schmidt, noch 1982 tönte: „Mir kommt kein Türke mehr über die Grenze!“, wäre die in zehn Jahren vollendete Islamisierung Westeuropas, wie der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbàn vermutet, kaum in dieser rasanten Geschwindigkeit über die Bühne gegangen. Die staatsnahen Umvolker werden die Islamisierung selbst dann noch negieren, wenn ihre schwulen und ihre linken Freunde am Baukran baumeln, wie es im Iran 1979 passierte, als die politische Linke den Mullahs die Macht auf dem Silbertablett servierte.

Dass es ausgerechnet die noch 1988 unter sowjetischer Knute leidenden Völker Tschechiens, Ungarns und der Slowakei sind, die das Andenken von FJS in Ehren halten und freiheitliche, patriotische und souveränistische Politik der grünroten Bevormundung vorziehen, ist bemerkenswert.

Gedenktafel für die deutsch-ungarische Freundschaft
Dabei waren die Vorzeichen 1989 doch gut und im Prinzip richtig dynamisch. Die ungarische Historikerin Irén Rab schreibt:
Am 11. September 1989 – vor 36 Jahren – öffnete Ungarn seine Grenzen für die Bürger der DDR. Innerhalb von drei Tagen machten sich 12.000 Menschen über Österreich auf den Weg in die Freiheit, und bis zum Ende des Herbstes verließen insgesamt etwa 70.000 DDR-Bürger auf diese Weise ihr Heimatland. […]

An der Nordostecke des Reichstagsgebäudes erinnert eine Gedenktafel an dieses Ereignis, das Geschichte machte. Für ein als Friedensdemonstration initiiertes „Paneuropäisches Picknick“ wurde am 19. August 1989 die Grenze zwischen Ungarn und Österreich nahe der Stadt Sopron (Ödenburg) für drei Stunden geöffnet. Was als symbolische Öffnung eines Grenztores vorgesehen war, riss ein großes Loch in den Eisernen Vorhang, da hunderte Bürger der DDR das Picknick als Fluchtmöglichkeit nutzten, um nach Österreich zu gelangen. Seit dem Bau der Berliner Mauer war die dreistündige Grenzöffnung die größte Massenflucht aus der DDR und machte damit die Grenze zwischen West und Ost durchlässig. Am 11. September folgte die Öffnung der Westgrenze Ungarns für alle DDR-Bürger.

Die Inschrift der Gedenktafel am Reichstag lautet: "Ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem ungarischen und dem deutschen Volke für ein vereinigtes Deutschland, für ein unabhängiges Ungarn, für ein Demokratisches Europa."

Die Inschrift der Gedenktafel am Reichstag lautet: „Ein Zeichen der Freundschaft zwischen dem ungarischen und dem deutschen Volke für ein vereinigtes Deutschland, für ein unabhängiges Ungarn, für ein Demokratisches Europa.“

Nun ist es so, dass seit mehr als 15 Jahren weder die EU noch das wiedervereinigte Deutschland ein „Demokratisches Europa“ geschweige denn ein „unabhängiges“ Ungarn wollen. Sie möchten ein zentralistisches Europa und ein fremdbestimmtes Ungarn, das von Brüssel abhängig ist und dessen Regierung nicht dem ungarischen Volk, sondern ihnen selbst zu gehorchen hat. Die EU-Bonzen wollen daher einen „Regime Change“ in Ungarn – nicht mehr und nicht weniger.

Die Ungarn wollen nicht in den Krieg gen Moskau ziehen. Sie wollen ihre Kinder keinem Gender-LGBTQ-Gedöns aussetzen und sie wollen keine Invasion ihres Landes durch mohammedanische Horden junger Asiaten und Afrikaner. Sie schützen stattdessen ihre Grenzen und ihr Land davor, dem Weg Westeuropas in den Abgrund zu folgen. Genau das alles wollen aber Berlin, Brüssel und Paris von Budapest. Wenn die Ungarn nicht mitmachen, stehlen sie das ihnen zustehende Geld aus der EU-Kasse. Dennoch gilt Ungarn als eines der sichersten Länder in Europa, weit vor Deutschland und Frankreich.

Das Erbe von F. J. Strauß lebt in der AfD weiter
Nun kann man von Franz Josef Strauß halten, was immer man will. Er war ein Politiker einer Sorte, die heute in Deutschland ausgestorben ist. Er nahm kein Blatt vor den Mund, sprach aus, was er dachte und wovon er überzeugt war. Heute wäre das meiste, was er sagte, „Hassrede“. Er sorgte mit einem Milliardenkredit dafür, dass die „DDR“ nicht sofort zahlungsunfähig im Chaos endete. Dafür wurde er auch aus den eigenen Reihen scharf kritisiert. Er respektierte aber seine politischen Gegner, selbst seinen Intimfeind Rudolf Augstein, mit dem er sich auf seine alten Tage sogar aussöhnte. Der reziproke Respekt ihm gegenüber bleibt ihm in der bunten Republik jedoch versagt.

Seine politischen Erben sind nicht in der CSU zu finden, sondern in der AfD und im Ausland. Das nationalpatriotische Tandem Slowakei/Ungarn wurde seit dem letzen Wahlsonntag in Tschechien zu einem Triumvirat. Freiheitliche Kräfte sind in ganz Europa im Aufwind und erhalten Rückendeckung aus den USA. Für viele Länder in Westeuropa kommt das leider zu spät, da dort die Islamisierung schon zu weit fortgeschritten ist, als dass sie noch friedlich durch Remigration rückabgewickelt werden könnte.

Franz Josef Strauß war es nicht vergönnt, den Erfolg seiner Bemühungen um die deutsche Wiedervereinigung zu erleben. Er verstarb zwei Jahre zuvor. Seine Verdienste darum bleiben in der kollektiven Erinnerung der freiheitlichen Patrioten erhalten.
(pi-news-net)

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