
Sicherheitsgründe: Er wird der Natur zurückgegeben
Totempfähle sind traditionell dafür geschaffen, im Laufe der Zeit durch den natürlichen Zerfallsprozess des Holzes wieder an die Natur zurückgegeben zu werden. Aus diesem Grund werden die Reste des Totempfahls künftig im Stadtpark unterhalb des Tiergeheges auf einer Wiese abgelegt und dort der natürlichen Verrottung überlassen.
Derzeit liegt der Totempfahl noch auf dem Platz vor dem Pavillon. Im Laufe des Winters wird er von seinem Stahlkorsett befreit. Spätestens zu Beginn der Parksaison im März wird er an seinem neuen Standort im Stadtpark zu sehen sein.
Parallel dazu wird geprüft, ob einzelne Teile des Totempfahls noch in einem so guten Zustand sind, dass sie restauriert und in die Sammlung des Stadtmuseums aufgenommen werden können. Dieses Vorgehen erfolgt mit Zustimmung des letzten lebenden Künstlers des Totempfahls, Calvin Hunt. Die bestehende Informationstafel wird voraussichtlich am bisherigen Standort verbleiben und weiterhin auf den Totempfahl hinweisen, der künftig in Sichtweite des Schildes liegen wird.
Der Totempfahl ist ein indianisches Kunstwerk und wurde der Stadt Lahr im Jahr 1977 von den kanadischen Streitkräften geschenkt. Anlass war die Anerkennung von zehn Jahren großzügiger Gastfreundschaft. Kanadische Soldaten waren von 1967 bis 1994 in Lahr stationiert. (Stadt Lahr)

(Fotos: nbz)
Tony Hunt (*1942 Alert Bay Kanada, gestorben 2017 Kelowna Kanada). Mitarbeit Calvin Hunt und John Livingston: Totempfahl. Rotzeder, Stadtpark, in der Nähe des Pavillons.
Größe: 385 x 80 Zenitmeter
Der knapp vier Meter hohe Totem geht auf die Kwakiutl-Indianer vom nördlichen Teil der Vancouver-Insel zurück. Künstler Tony Hunt gehört diesem Stamm an. Vier Figuren aus der Mythologie zieren den Pfahl: der Donnervogel, die zweiköpfige Schlange, die Willkommensfigur und der Rabe. Sie symbolisieren Glück, Kraft, Sicherheit und Freundschaft.
Der indianische Totem wurde der Stadt 1977 „in Anerkennung zehnjähriger großzügiger Gastfreundschaft“ von den seit 1967 in Lahr stationierten kanadischen Streitkräften geschenkt.
Der Totem ist durch Witterungseinflüsse stark beschädigt. 2015 hatte die Stadt ein Angebot für eine Replik eingeholt. Da Totem aber nicht nur Kunstwerke darstellen, sondern vor allem Identitätssymbole der indigenen Völker Nordamerikas sind, kam auf Nachfrage bei kanadischen Institutionen eine Replik nicht in Frage. Aus Sicht der Indianer ist der Zerfall eines Totempfahls ein natürlicher Prozess: Er kommt aus der Erde und wird wieder zu Erde.
Künstler
Tony Hunt (*1942 Alert Bay, Kanada, gestorben 2017 Kelowna, Kanada). Angehöriger des Kwakiutl-Indianerstamms. Zahlreiche Totempfähle, unter anderem. in Bonn. 1970 Eröffnung der ersten indianischen Kunstgalerie Kanadas in Victoria. (lahr.de)

