Die Sprache als Schlachtfeld der Identität
Von RAINER K. KÄMPF
„Jede Veränderung der Sprache bedeutet einen Angriff auf die nationale Identität.“
Deshalb wehren sie sich gegen den Genderwahn. Nein. Entwarnung: Die Rede ist selbstverständlich nicht von den Deutschen. Die Franzosen sind es, die dem Wahnsinn die Stirn bieten und es nicht zulassen, daß das höchste Kulturgut als Träger der nationalen Identität verunstaltet wird.
Gut, möge man einwenden, dazu bedarf es erstmal des Vorhandenseins einer nationalen Identität an sich. Da es unseren Nachbarn erspart blieb, diese ihnen austreiben zu wollen, sind sie in der glücklichen Lage, sie verteidigen zu können. Und sie tun es!
Die Berliner Zeitung berichtet, daß im Nachbarland die Pflege der Sprache einen patriotischen Akt darstellt und deren „kulturelle Verunreinigung“ vehement bekämpft wird. Ein kluges Volk. Chapeau!
Wir in Deutschland sind von derartigen patriotischen Entgleisungen weit entfernt. In den Medien wird gegendert, was das Zeug hält und wer auch nur den leisesten Zweifel äußert, ist rechts. Ja, natürlich. Alles, was recht ist, muß es uns Deutschen doch ein Bedürfnis sein, das hohe Kulturgut Sprache zu erhalten. Zumindest uns Deutschen, deren IQ noch halbwegs über 75 liegt.
Bei den anderen scheint Hopfen und Malz sowieso verloren. Und machen wir uns nichts vor, es hat doch auch Vorteile, wenn wir erkennen, daß beim Gegenüber nicht alle Synapsen korrekt justiert sind. So kann man es sich ersparen, wertvolle Zeit an unsinnigen Kommunikationsversuchen zu verschwenden, und die Verirrten links (sic) liegen lassen.
Unsere Sprache ist das Ergebnis unserer Geschichte, unseres Werdens und unseres Seins. Über unsere Sprache identifizieren wir uns als Gemeinschaft. Die Sprachterroristen wollen uns die Wurzeln nehmen und uns zu intellektuellen Zombies degradieren. Es liegt an uns, ob wir sie gewähren lassen.
(pi-news.net)