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Die (r)echte Natur

Leicht zu widerlegen, dass Linke und Grüne was mit Umweltschutz am Hut haben

Von NADINE HOFFMANN

In der Retrospektive betrachtet muss es mehrere Ereignisse gegeben haben, die meinen Weg des Naturschutzes ebneten. Traditionell wird bei Familienfesten berichtet, wie ich als Kleinkind Käfer und Schnecken in meine Latzhosentaschen steckte und mit dem Ansinnen nach Hause brachte, ihnen ein Eigenheim aus Streichholzschachteln zu basteln. Keine Bange, sie wurden alle wieder ihrer Freiheit übergeben.

Ein anderes zündendes Erlebnis war der Anblick ausgesetzter Herbstkatzen, die mit verklebten Augen ihrem Tod entgegensehen sollten. Besonders prägend war für mich das breite Vorkommen von Feldhasen, Rebhühnern und Feldhamstern in meiner von Spielen bis zum Sonnenuntergang und von aufgeschürften Knien gefüllten Kindheit. Mittlerweile liegen die Bestandsdichten des genannten Hasen und Huhns in Thüringen unter Bundesdurchschnitt.

Im Falle des Feldhamsters kann man gesichert sagen, dass er ohne umfassende Erhaltungsmaßnahmen nicht mehr vorkommen würde. Ein Blick in die Wälder, in denen wir Verstecke aus Ästen bauten, lässt mich nicht am Klimawandel zweifeln, allerdings an der Behauptung, er sei rein menschengemacht und daran, dass das Versiegeln von Flächen durch Windindustriefundamente hier Abhilfe schaffen könne.

Hinter “Klimaschutz” verbirgt sich die Zerstörung des Bestehenden
An dieser Stelle werde ich jedoch nicht sezieren, warum frühere „gibt’s-überall-Arten“ inzwischen gefährdet sind. Ich werde nicht rechtfertigen, warum ich es für einen vertretbaren Eingriff halte, wenn Tierhaltern Schutzauflagen für ihre tierisch-treuen Wegbegleiter auferlegt werden. Und ich werde nicht anpreisen, warum Fleischkonsum und Tierschutz sich nicht ausschließen, sich aber in einem globalistischen System zwangsläufig ausschließen müssen.

Mir geht es um etwas Grundlegenderes, das unsere Lebensgrundlagen als unumstößlich begreift und aus dem Respekt vor dem gebiert, was uns umgibt. Da wäre ich wahrscheinlich beim ersten Aufreger, denn ich verwende Wörter, die durch bestimmte Parteien so vereinnahmt worden sind, dass das Aussprechen bei Diskutanten auch im konservativen Lager nervöse Zuckungen auslöst.

Dabei war es noch nie so einfach wie jetzt, zu widerlegen, dass Linke und Grüne irgendetwas mit Umweltschutz am Hut haben, dass deren als Klimaschutz verklausulierte Agenda eine Fassade ist, hinter der sich die Zerstörung des Bestehenden verbirgt. Jetzt, inmitten der „Energiewende“, angesichts des Verlustes heimischer Pflanzen und Tiere und wissend um die Folgen eines ideologischen Irrwegs.

Das Narrativ, Naturschutz käme von links, ist eine Lüge
Andere Begriffe mit Abwehrreflexen sind „nachhaltig“, „regional“ oder „ressourcenschonend“, die bedauerlicherweise noch immer denen überlassen werden, von denen sie seit Jahrzehnten zu Marketingzwecken benutzt wurden. Dabei kommt die Nachhaltigkeit aus der Forstwirtschaft und nicht aus der Geschäftsstelle der Grünen. Das Narrativ, Naturschutz käme von links, ist eine Lüge. Denn was ist nachhaltiger und konservativer als Naturschutz, als der Erhalt dessen, woher wir stammen und wovon wir uns nähren?

Um auf meinen Ursprungsgedanken zurückzukommen: Ich kann es nicht anders als einen, als meinen Impetus bezeichnen, dessen Geschwister Gerechtigkeit und Empathie heißen, diesen inneren Drang, der Natur zu ihrem Recht zu verhelfen, der mich schließlich zu einer Umweltpolitikerin der AfD werden ließ.

Was sich für einige Leser möglicherweise spirituell oder esoterisch anhört, ist Teil einer menschlichen Natur, der wir gerade im politischen Raum mehr Bedeutung und Sichtbarmachung beimessen sollten. Nicht nur, um unsere Gegner zu widerlegen, sondern vor allem auch, um unsere Freunde zu überzeugen. Davon, dass wir „in echt“ die Natur schützen.

>>>Nadine Hoffmann ist Sprecherin der AfD-Fraktion in Thüringen für Umwelt, Natur- und Tierschutz und Jugendpolitik. Kontakt: nadine.hoffmann@afd-thl.de
(pi-news.net)

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