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Seuche

Von der Währungs- über die Haftungs- zur Schuldenunion

Von PROF. EBERHARD HAMER

Von Anfang an lag der Sinn der EU für die meisten Mitgliedsländer in einer Umverteilungsunion, welche Gelder den starken Mitgliedsländern, vor allem Deutschland (33,4 Prozent), entzog und an die unsoliden Länder und solche, die der EU beitreten wollten (wie z.B. die Türkei), schenkte. Insgesamt sind in den letzten 40 Jahren fast 400 Milliarden Euro durch die EU umverteilt worden. Hauptzahler waren Deutschland mit 33,4 Prozent, Frankreich mit 16,7 Prozent, Großbritannien mit 13,8 Prozent und die Niederlande mit 10,4 Prozent.

Die wichtigsten Nettoempfänger waren dagegen Griechenland (24,4 Prozent), Spanien (23,9 Prozent), Polen (15,5 Prozent) und Portugal (12,7 Prozent). 30 Jahre Umverteilung haben also die Wirtschaftskraft der Empfängerländer relativ nicht verbessert, sondern sie sich an diesen Dauertropf gewöhnen lassen. Sie haben sich sogar noch kräftiger weiter verschuldet als die Geberstaaten (Griechenland 150 Prozent, Italien 130 Prozent, die meisten Staaten über 100 Prozent ihres BIP).Weltweit steht der Schuldenturm auf über 200 Billionen Dollar. Das sind mehr als 386 Prozent der jährlichen Weltwirtschaftsleistung. Damit ist der traditionelle Weg des Schuldenabbaus durch Sparen nicht mehr möglich. Sogar führende Länder der Welt wie die USA, China, Japan u.a. sind so überschuldet, dass sie nach privaten Grundsätzen konkursreif wären.

Schuldenexplosion mit Geldexplosion finanziert

Die Schuldenexplosion wurde aber bisher mit Geldexplosion finanziert, das heißt es wurde von den führenden Zentralbanken immer mehr Geld ohne Wertbasis „gedruckt“ und als Kredite (das sind Schulden) verteilt. Somit ist ständige Überschuldung durch Ausweitung, also Entwertung der Währungen, möglich geworden. Mit anderen Worten: Überall wird das Geld weniger wert, wird aber durch geschickte Propaganda noch Vertrauen in das Geld aufrechterhalten, während die Hochfinanz längst aus Geld in die Sachwerte der Welt flüchtet.

Dass die europäischen Schuldnerstaaten wie Griechenland, Italien, Frankreich, Spanien oder Portugal so hohe Schulden auftürmen konnten, hängt mit dem Euro als gemeinsamer Währung zusammen und den „Rettungsschirmen“, erst in Form einer Haftungs- und dann der Schuldenübernahme der soliden Länder für die unsoliden – zuletzt durch den ESM (Europäisches Schuldenmonster, 700 Mrd. Euro).

Eigentlich ist nach allen Europa-Verträgen die Haftungs- und Schuldenunion ausgeschlossen, sollen die Finanzinstitute und Länder für ihre Schulden selbst und allein haften, nicht die anderen dafür bluten lassen. Tatsächlich aber haben die Euro-Finanzpolitiker nicht nur die Europa-Verfassung, sondern auch ihre nationalen Souveränitätsrechte ständig gebrochen und Europa immer weiter in Richtung einer Finanz- und Schuldenunion getrieben. Nun stehen auch Frankreich und Italien am Ende ihrer Zahlungsfähigkeit und drängen auf deutsche Zahlung, was Macron „Euro-Reform“ nennt.

Das teuflische Spiel der Bankenzockerei

Letztlich dient die Haftungs-, Schulden- und Fiskalunion nur dazu, das teuflische Spiel der Bankenzockerei mit faulen Krediten, faulen Finanzprodukten, faulen Währungen und die gewissenlose Schuldenmacherei europäischer Mitgliedsländer fortzusetzen und die Täter nicht selbst dafür büßen lassen zu müssen, sondern alle Risiken zu „solidarisieren“, das heißt auf alle Mitgliedsländer (vor allem Deutschland) und ihre Bürger abzuwälzen.

Haupttäter dieses Finanz- und Währungsbetruges ist die Goldman Sachs-Bande in den USA und in der EZB (Draghi), die erst die Banken zur hemmungslosen Kreditierung überschuldeter Staaten durch hemmungslose EZB-Kredite drängte, dann diesen Banken die faulen Kredite abkaufte, so selbst faules Geld und Währungsentwertung schuf und darüber hinaus noch ein „Target“-Konto schuf, auf dem die Schuldner-Länder zu Lasten der soliden immer höher anschreiben lassen konnten – jetzt 900 Mrd. Euro, die nie mehr bezahlt werden können.

Dass die deutsche Finanzpolitik dies so lange mitgemacht hat, hängt damit zusammen, dass sowohl in der EU als auch in der EZB mit Mehrheiten abgestimmt wird, wobei die überschuldeten unsoliden Mittelmeerländer eine Mehrheit von über 20 von 28 Stimmen haben. Die Schuldner können also ihre Gläubiger mit Mehrheit beliebig ausbeuten, zumal Deutschland auch noch öffentlich anbietet, mehr zahlen zu wollen.

Merz-Regierung will Deutsche für Schulden anderer Länder büßen lassen

Frankreich kann gemäß Macron nur bis 2026, Italien nicht einmal so lange finanziell überleben, wenn nicht bis dahin eine Schulden- und Finanzunion mit Schuldenübernahme Deutschlands vereinbart ist. Italien wollte schon aus dem Euro austreten, nun aber besteht Hoffnung, dass Deutschland in der Schuldenunion auch die Schulden Italiens mit übernimmt, dass also die überschuldeten Mitgliedsländer ihre Zahlungsunfähigkeit nicht allein lösen müssen, sondern die Schuldenübernahme Deutschlands (Schuldenunion) den Pleiteländern ihr unsolides Spiel noch zu verlängern hilft.

So wird die Schuldenseuche immer weitergereicht, der Virus auf alle übertragen, werden alle krank und wird statt Einzelbankrott der Gesamtbankrott – die Lust am gemeinsamen Untergang! – für den Preis einiger Monate oder Jahre weiterer Zahlungsfähigkeit der Pleiteländer gewählt. Die deutsche Regierung will die deutschen Bürger für die Schulden der anderen Länder mit Gesamtbankrott büßen lassen.

Wenn man sich fragt, warum eine deutsche Regierung ihre Wähler so betrügt und bestraft, muss man den internationalen Druck sehen:

  • Die Weltverschuldung wurde von der Weltfinanzclique und ihren Helfern vorsätzlich geschaffen. Diese wollen nicht, dass Deutschland sich ausschließt.
  • Die Mehrheit der Euro-Länder wollen nicht einzeln für ihre Überschuldung büßen, sondern wollen „europäische Verantwortung“ vor allem von Deutschland, also Mithaftung.
  • In der EZB hat Deutschland keine Möglichkeit, gegen die breite Mehrheit der Betrügerländer seine Target-Guthaben oder Währungsstabilität zu retten, zumal die Führung der EZB in Goldman Sachs-Händen liegt.
  • Und sogar innenpolitisch ist die Mehrheit der Altparteien und die Bevölkerung so europatrunken, dass sie die deutschen Guthaben, den deutschen Wohlstand und die deutschen Steuerzahler zugunsten ihrer Träume von „europäischer Finanzsolidarität“ zu opfern bereit ist.

Die „Macron-Euro-Europareform“

Kommt es also zur „Macron-Euro-Europareform“, wird der finanzielle Zusammenbruch Frankreichs, Italiens, und Griechenlands noch einmal aufgeschoben, aber mit dem Gesamtzusammenbruch auch Deutschlands wenige Monate oder Jahre später erkauft.

Wir können nur hoffen, dass der Crash bald kommt, denn jeden Monat steigen die Schulden – nun auch für uns.

(pi-news.net)

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