Das ideologische Milliardengrab
Von MANFRED SCHILLER
Die sogenannte Energiewende basiert auf der Leistungsfähigkeit der Bürger – doch mit Deindustrialisierung, Arbeitsplatz- und Wohlstandsverlust wird diese Basis brüchig. Deutschlands Wirtschaft stagniert laut OECD seit sieben Jahren. Wüssten die Menschen, was ihnen ökonomisch und ökologisch zugemutet wird, könnten morgen die Straßen leergefegt sein.
Deutschlands Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen beträgt 0,016 Prozent der Atmosphäre – selbst bei kompletter Reduktion bliebe der Effekt aufs Weltklima null. Währenddessen steigern USA und China weiter. Wir betreiben ökonomisches und ökologisches Harakiri.
Fünf Fakten zur Gaskraft
Fakt 1: Wirtschaftsministerin Katherina Reiches (CDU) Plan, 20 neue Gaskraftwerke à zwei Gigawatt (GW) zu bauen, wird rund 40 Milliarden Euro kosten – obwohl sie nur als Backup laufen sollen. Ihre geringe Auslastung (unter fünf Prozent) macht sie unrentabel. Der Verbraucher zahlt – über Strompreise, Steuern oder Abgaben.
Fakt 2: Durch Sanktionen gegen Russland zahlen wir über ein Euro pro Kubikmeter LNG-Gas statt 0,20 Euro für Pipeline-Gas. Selbst russisches LNG lag nur bei 0,51 Euro. Ab Ende 2027 ist auch damit Schluss – per EU-Verbot. Die Take-or-Pay-Klauseln machen es noch teurer.
Fakt 3: Der Ausbau der Gaskraft basiert auf der Erkenntnis, dass Erneuerbare niemals grundlastfähig sein werden. Dunkelflauten gefährden das Netz, das 2024 bereits über 17.000 Redispatchmaßnahmen benötigte – ein Rekord der Instabilität.
Fakt 4: Weil Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz steht, soll Gas verschwinden. Als Alternative dient „grüner Wasserstoff“ – die neuen Kraftwerke werden also „H2-ready“ gebaut, inklusive CO2-Abscheidung, was zehn bis 15 Prozent Energie kostet und bis zu 120 Euro/Tonne.
Fakt 5: Grüner Wasserstoff soll aus überschüssigem Ökostrom entstehen, doch auch dieser Strom ist teuer subventioniert. 20 bis 25 Milliarden Euro jährlich durch das EEG, dazu Milliarden für Netzausbau, Speicher, grünen Stahl, Wärmepumpen. Allein der Heizungsumbau für Privathaushalte könnte 2500 Milliarden Euro kosten.
Ministerin Reiche setzt unbeirrt auf planwirtschaftliche Steuerung
Diese Maßnahmen würgen den deutschen Innovationsmotor ab. Der Staat braucht weiter wachsende Einnahmen, doch überall klaffen Löcher. Ministerin Reiche setzt unbeirrt auf planwirtschaftliche Steuerung – ein System, das wie ein bleierner Mantel auf dem Land liegt.
Ich erlebte es im Ausschuss: eine Strategie, die jedes wirtschaftliche Denken ignoriert. Früher war es der freie Markt, der Wohlstand und soziale Sicherheit ermöglichte. Heute dominiert staatliche Bevormundung.
Wer hat diese neue Generation geformt, die das Denken verlernt hat? Im Ausschuss fühlte ich mich wie geprügelt – Argumente zählen nicht. Kernkraft, von der EU als „grün“ eingestuft und in Nachbarländern ausgebaut, bleibt in Deutschland tabu. Stattdessen: Selbstgeißelung bis zum Zusammenbruch.
Zum Schluss das dümmste aller Argumente: Deutschland als moralisches Vorbild. Wer glaubt, andere Länder würden deswegen ihren Wohlstand aufgeben, verwechselt Überzeugung mit Selbstzerstörung. Die Welt wird nicht folgen – sie wird zusehen, wie wir untergehen.
>>>Manfred Schiller, geboren am 23. September 1961 in Schirmitz, Römisch-katholisch, verheiratet, vier Kinder, passionierter Motorradfahrer. Seit Juli 2024 als Nachrücker von Petr Bystron Bundestagsabgeordneter der AfD aus Weiden in der Oberpfalz, im Februar 2025 über die Liste Bayern erneut in den Bundestag eingezogen. Leiter des AfD-Arbeitskreises Petitionen, rechtmäßiger Vorsitzender des Petitionsausschusses und stellvertretendes Mitglied im Ausschuss „Wirtschaft und Energie“.
(pi-news.net)