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Leselust?

Kurz vor seinem 79. Geburtstag ist am 7. April 1882 Ralph Waldo Emerson, der große amerikanische Philosoph und Schriftsteller, gestorben.

"Wie unsere Religion, unsere Erzeihung  und unsere Kunst, so orientiert sichauchnunser Gesellschaftsgeist nach außern", sagt Emerson. "Jedermann brüstet sich mit der Verbesserung der Gesellschaft, und niemnd wird besser. Die Gesellschaft  macht niemals Fortschritte. Sie weicht an einer Seite soschnell zurück, wie sie an der anderen gewinnt. Sie wandelt sich ständig; sie ist barbarisch, zivilisiert, christianisiert, reich, wissenschaftlich; aber dieser Wandel ist keine Verbesserung. Für alles, was gegeben wird, wird etwas weggenommen. Die Gesellschaft erlangt neue Kunstfertigkeiten und verliert alte Instinkte.

Was für ein Unterschied zwischen dem wohlgekleideten, lesenden, schreibenden und denkenden Amerikaner, der eine Uhr, einen Bleistift und einen Geldschein in der Tasche hat, und dem nackten Neuseeländer, dessen Besitz aus einer Keule, einem Speer, einer Matte und einem ganzen Zwanzigstel eines Schuppens als Schlafstätte besteht! Vergleiche aber die Gesundheit dieser beiden Menschen, und dun wirst feststellen, daß der   Weiße seine ursprüngliche Kraft verloren hat. ..

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Ab 1817 studierte Emerson in Harvard, graduierte dort 1825 und bekam 1826 seine Lizenz, die ihm erlaubte, als unitarischer Pastor zu arbeiten. Drei Jahre später wurde er als Assistent von Henry Ware an die Unitarian Second Church of Boston berufen.1832 legte er sein geistliches Amt nieder und wandte sich von der traditionellen Theologie ab. Auf Europareise lernte Emerson auch den deutschen Idealismus und indische Philosophien kennen, was später in seinem Werk Spuren hinterlassen sollte.

Sein erstes Buch, Nature, veröffentlichte er 1836 im Alter von 33 Jahren. In dieser Sammlung von Essays vertrat er sein Bekenntnis, dass Menschen in einfacher Art und Weise und im Einklang mit der Natur leben sollten. In der Natur sah er die wahre Quelle der göttlichen Offenbarung. Zugleich stellte er die Bedeutung der schöpferischen Tätigkeit des Menschen als Anschubkraft für eine grundlegende Erneuerung und Quelle der Freiheit und Selbstbestimmung des Individuums heraus. So endete Nature mit dem berühmten Appell Emersons: Build, therefore, your own world. Das Göttliche begriff Emerson nicht länger als äußere oder höhere Macht, sondern sah es als in den Menschen selbst hineinverlegt. Dabei entwickelte er in Nature eine der Grundfiguren seines Denkens, die transzendentalistische Triade, die Selbst, Natur und Überseele (self, nature, Oversoul) umfasst. Emerson zufolge ist die Überseele keine autonome, von der Welt der Erscheinungen abgelöste Instanz, sondern hierin ebenso wirksam wie im menschlichen Geist.

Der Mensch kann nach Emerson daher sowohl durch Naturbeobachtung wie auch durch Introspektion unmittelbar am Göttlichen teilhaben. Dem Sehen schreibt er demnach eine bedeutende Rolle zu. Während des Amerikanischen Bürgerkriegs besuchte Emerson Washington, D. C., hielt dort öffentliche Reden und traf Präsident Abraham Lincoln, für den er bereits in der vorangegangenen Wahl 1860 gestimmt hatte. Zwar teilten er und Lincoln wesentliche Einstellungen zum Abolitionismus, doch war Emerson davon enttäuscht, dass Lincoln den Erhalt der Union der Vereinigten Staaten über die Abschaffung der Sklaverei stellte.[9] Nach Lincolns Ermordung 1865 hielt Emerson die Trauerrede auf dessen Beerdigung, in der er seinen pragmatischen und den Umständen der Zeit entsprechend angemessenen Umgang mit Sklaverei anerkannte und ihn als außerordentlichen Staatsmann lobte. (Wikipedia)

 

 

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