Karlsbüste. (Wikipedia)
Bundeskanzler Friedrich Merz zur Verleihung des
Internationalen Karlspreises zu Aachen 2025 an
Dr. Ursula von der Leyen, Präsident in der Europäischen Kommission
...sehr geehrte Frau Präsidentin, liebe Ur-
sula von der Leyen Zunächst auch von meiner Seite und im Namen der gesamten Bundesregierung: Herzlichen Glückwunsch, liebe Ursula von der Leyen, zur Verleihung der hohen Auszeichnung mit dem Internationalen Karlspreis der
Stadt Aachen!
„Unser Europa wurde geschaffen, um den Menschen zu dienen".
So einfach und doch so treffend hat dies unsere heutige
Preisträgerin immer wieder zum Ausdruck gebracht.
Wir sind beide, wenn man so will, Kinder dieses Euro-
pas. Wir sind jedenfalls mit die erste Generation, die in
dieses Europa einfach hineingeboren wurde: in ein Europa der Freiheit, in ein Europa des Friedens, in ein Europa des beständig steigenden Wohlstands. Dieses Europa ist uns allen heute als wertvollstes Erbe der Gründerinnen und Gründer anvertraut, zu treuen Händen anvertraut.
Wir beide, auch das darf ich heute so sagen, verstehen dieses Erbe als eine historische Pflicht. Die Pflicht, dieses Europa zu erhalten, ein Europa, das den Menschen dient. Ein Europa, in dem wir selbstbestimmt, in Freiheit und in Demokratien leben können. Noch vor wenigen Jahren hätte dieser Satz in den Ohren vieler nach einer Sonntagsrede geklungen. Es hieß: Die alte Erzählung vom Friedensprojekt Europa sei „auserzählt“ in dieser Zeit eines vermeintlich ewig sicheren Friedens. Es hieß, dass jüngere Generationen den Wert Europas längst nur noch an ganz praktischen Errungenschaften messen würden: Dem freien Reisen, dem gemeinsamen Markt, der Möglichkeit, in einem anderen Land zu studieren oder zu arbeiten.
Ja, das alles sind wichtige Errungenschaften Europas. Deshalb haben wir uns darauf verständigt, den Wirtschaftsraum der Europäischen Union in den kommenden Jahren noch weiter zu vertiefen und zu modernisieren, die Regeln zu vereinfachen und die Bürokratie massiv zurückzubauen. Wir haben uns darauf verständigt, unsere Grenzen gemeinsam besser zu sichern. Und wir haben uns darauf verständigt, Europa wehrhafter zu machen.
Diese Arbeit an einem noch sichereren, an einem noch
wettbewerbsfähigeren und einem noch wohlhabenderen
Europa dient den Menschen – daran besteht kein Zweifel.
Aber das europäische Projekt: Das ist mehr als das. Der große Europäer Helmut Kohl hat es bei der Verleihung des Karlpreises an François Mitterand und ihn selbst im Jahr 1988 an dieser Stelle so formuliert: „Die Europäische Gemeinschaft, wie wir sie verstehen, ist viel mehr als ein Interessensverband, viel mehr als eine Freihandelszone; sie ist auch und vor allem eine Werte- und Kulturgemeinschaft".
Wir müssen uns heute die Frage stellen, ob wir diesem Anspruch einer Werte- und Kulturgemeinschaft in den letzten Jahren wirklich gerecht geworden sind. Der US-amerikanische Vizepräsident JD Vance hat uns Anfang des Jahres in München mit dieser Frage konfrontiert: Was ist es, das wir Europäer gemeinsam verteidigen? Was ist es, wofür wir gemeinsam stehen.
Meine Damen und Herren,
wir haben nicht nur irgendeine Antwort darauf. Wir haben darauf die stärkste und die beste Antwort, die überhaupt denkbar ist. Sie lautet: Wir in Europa stehen für das, was wir – über Jahrhunderte hinweg, durch unzählige Rückschläge und
Katastrophen hindurch – gemeinsam erdacht, entwickelt, errungen, auch erkämpft haben, nämlich die Überzeugung: Freiheit und Demokratie sind es wert, dass wir entschlossen für sie einstehen und wenn notwendig für ihren Erhalt kämpfen.
Uns eint in Europa das Wissen: Macht muss an Recht und Gesetz gebunden sein, sonst droht Tyrannei. Uns verbindet in Europa die Erkenntnis der Aufklärung: Jeder Mensch ist mit Würde ausgestattet – einer Würde, die unantastbar ist und deren Schutz uns allen anvertraut ist.
Doch wer sich auf der Welt umschaut, der sieht: Diese Idee ist bedroht. Es wäre geradezu zynisch zu behaupten, dass es erst
eines weiteren Krieges auf unserem Kontinent bedurft hätte, um uns genau das erneut vor Augen zu führen. Aber wahr ist leider auch: Seit der Rückkehr des Krieges nach Europa, seit Russlands brutalem Versuch einer vollständigen Unterwerfung der Ukraine erleben wir Europäer auf wirklich existenzielle Art und Weise, wie kostbar, aber auch wie gefährdet das ist, was wir gemeinsam aufgebaut haben.-
Meine Damen und Herren,
wir kommen heute hier in Aachen als wahrhaft europäische Familie zusammen. Hier, in dieser Stadt, die wie kaum eine andere für die jahrtausendealten Wurzeln steht, die uns Europäer verbinden. Hier liefen seit der Antike schon und dann im Mittelalter europäische Handelswege zusammen – von West nach Ost, von Nord nach Süd, über die Alpen und die Pyrenäen. Handelswege, auf denen nie nur Waren ausge-
tauscht wurden, sondern immer auch Ideen, Informationen und kulturelle Errungenschaften.
Hier, in der Aachener Kaiserpfalz, begegneten sich Ost-
und Westfranken, die sich damals noch ohne Dolmetscher verständigen konnten. Wer nach gemeinsamen deutsch-französischen Wurzeln sucht, auch der findet sie hier. Wir europäischen Völker wir wissen sehr gut, wofür wir stehen, wofür wir uns heute verteidigen, mit welchen Leitideen wir in die Zukunft gehen.
Wir wissen auch: Wir werden das Friedensprojekt Europa, das nach innen so erfolgreich war, weiterentwickeln müssen: Zu einem Friedensprojekt auch nach außen. Unsere historische Aufgabe heute ist es, Europa so stark zu machen, dass es den Frieden auf unserem Kontinent wiederherstellen und auf Dauer sichern kann. Ich möchte Ihnen heute sagen: Deutschland steht bereit, bei dieser Aufgabe mit aller Entschlossenheit voranzugehen.
Wir werden weiter mit aller Kraft die Ukraine unterstüt-
zen – militärisch, aber auch politisch und wirtschaftlich.
Erst gestern in Berlin haben Präsident Selenskyj und ich
das gemeinsam bekräftigt. Wir haben vor wenigen Wochen unsere Verfassung geändert, um die nötigen Mittel für die Verteidigung unseres Landes aufzubringen – und dadurch zugleich auch unseren Beitrag zur Verteidigung unserer Partner und Verbündeten zu leisten.
Wir streben eine noch viel engere europäische Zusammenarbeit unserer Verteidigungsindustrien an – in der
Europäischen Union, aber auch mit Partnern wie Großbritannien, Norwegen und anderen. Wir Deutschen sind bereit, beim NATO-Gipfel im Juni weitreichende Beschlüsse zu fassen. Beschlüsse, die Europas Verantwortung für seine eigene Sicherheit gerecht werden und die transatlantische Allianz als Ganzes stärken.
Ja, auch das ist Aufgabe und Ziel Europas: Die transatlantische Partnerschaft als starkes Bündnis auf Augenhöhe weiterzuentwickeln und für die Zukunft zu erhalten. Das gilt, wenn es um die Schaffung und Wahrung eines gerechten Friedens für die Ukraine geht. Und das gilt auch bei der Sicherung des Friedens in Europa insgesamt.
Deutschland stellt sich in den Dienst dieses starken, geeinten Europas. Wir werden nicht am Rande stehen, wenn es darum geht, Freiheit und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde auf unserem Kontinent zu bewahren und zu stärken. In diesen Tagen, Wochen und Monaten entscheiden wir gemeinsam über die Zukunft unseres Kontinents. Wir – sehr konkret. Denn: Geschichte passiert nicht einfach so. Politik wird von Menschen gemacht. Und aus politischen Entscheidungen erwächst Geschichte. Ich bin fest davon überzeugt: Wir halten alle Möglichkeiten in unseren Händen, dass die Zukunft für Europa eine gute Zukunft für uns alle wird.
Die europäische Idee der Friedensgemeinschaft, der
Freiheit unter Gleichen, der unantastbaren Würde des
Menschen ist von solcher Kraft! Mehr Rückenwind brau-
chen wir nicht. Und wir sehen in diesen Tagen schon, was alles vorangeht: Es gibt einen neuen Geist der Geschlossenheit zwi-
schen den europäischen Staaten.Er war da, als ich mit Emmanuel Macron, Keir Starmer und Donald Tusk im Nachtzug nach Kiew saß. Er war da bei unseren Treffen in Paris und London, in Rom, Tirana und Turku.
Er war da, als unsere Preisträgerin vor gut einer Woche
mit dem britischen Premierminister Keir Stamer ein Ab-
kommen geschlossen hat, das den Weg ebnet für eine
Wiederannäherung zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union – im Interesse der Menschen auf beiden Seiten des Ärmelkanals. Dieser Geist war da vergangene Woche auf dem Kathedralenplatz von Vilnius, beim Aufstellungsappell der deutschen Brigade „Litauen“, die künftig an der Nordostflanke der NATO stationiert sein wird.
Und schließlich: Henry Kissinger würde heute ganz si-
cher nicht mehr sagen müssen, dass er nicht weiß, wen
er anrufen soll, um mit Europa zu sprechen. Ursula von der Leyen ist die starke Vertreterin eines starken Europas. Wir erleben das ganz aktuell in den Verhandlungen über
die Zölle, die Du in unser aller Namen zur Zeit führst, mit
den USA, aber auch mit der Volksrepublik China.
Es ist richtig, dass Du die Positionen der Europäischen
Union mit ihren rund 450 Millionen Einwohnern und dem
größten Binnenmarkt der Welt selbstbewusst vertrittst. Und genauso richtig ist es, dass Du von Anfang an klar-
gestellt hast: Wir Europäer wollen keine Eskalation, die
beiden Seiten schadet. Nein, wir wollen mehr freien
Handel und weniger Zölle und Beschränkungen, weil
das den Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks nützt.
Liebe Ursula,
Du gibst Europa in der Welt eine Stimme. Eine europäische Stimme. Dafür wirst Du heute hochverdient mit dem Karlspreis ausgezeichnet.
Dazu gratuliere ich Dir erneut von ganzem Herzen.
Und ich verbinde mit diesen Glückwünschen ein Ver-
sprechen: Ich werde mit all meiner Kraft an einem Eu-
ropa mitarbeiten, das aus seinem Zusammenhalt neue
Kraft schöpft. Einem Europa, das auch in Zukunft den
Menschen dient. Ein Europa, das vor allem unsere Freiheit verteidigt.
Die europäische Idee der Friedensgemeinschaft, der
Freiheit unter Gleichen, der unantastbaren Würde des
Menschen ist von solcher Kraft! Mehr Rückenwind brauchen wir nicht. Und wir sehen in diesen Tagen schon, was alles vorangeht.
Aber das europäische Projekt: Das ist mehr als das. Der große Europäer Helmut Kohl hat es bei der Verleihung des Karlpreises an François Mitterand und ihn selbst im Jahr 1988 an dieser Stelle so formuliert:
„Die Europäische Gemeinschaft, wie wir sie verstehen,
ist viel mehr als ein Interessensverband, viel mehr als
eine Freihandelszone; sie ist auch und vor allem eine
Werte- und Kulturgemeinschaft.“
Wir müssen uns heute die Frage stellen, ob wir diesem
Anspruch einer Werte- und Kulturgemeinschaft in den
letzten Jahren wirklich gerecht geworden sind.
Der US-amerikanische Vizepräsident JD Vance hat uns
Anfang des Jahres in München mit dieser Frage kon-
frontiert: Was ist es, das wir Europäer gemeinsam vertei-
digen? Was ist es, wofür wir gemeinsam stehen?
Meine Damen und Herren,
wir haben nicht nur irgendeine Antwort darauf. Wir ha-
ben darauf die stärkste und die beste Antwort, die über-
haupt denkbar ist. Sie lautet: Wir in Europa stehen für das, was wir – über Jahrhunderte hinweg, durch unzählige Rückschläge und Katastrophen hindurch – gemeinsam erdacht, entwickelt, errungen, auch erkämpft haben, nämlich die Überzeugung: Freiheit und Demokratie sind es wert, dass wir entschlossen für sie einstehen und wenn notwendig für
ihren Erhalt kämpfen.
Uns eint in Europa das Wissen: Macht muss an Recht und Gesetz gebunden sein, sonst droht Tyrannei. Uns verbindet in Europa die Erkenntnis der Aufklärung: Jeder Mensch ist mit Würde ausgestattet – einer Würde, die unantastbar ist und deren Schutz uns allen anvertraut ist. Das ist die Idee Europas.
Doch wer sich auf der Welt umschaut, der sieht: Diese Idee ist bedroht. Es wäre geradezu zynisch zu behaupten, dass es erst
eines weiteren Krieges auf unserem Kontinent bedurft
hätte, um uns genau das erneut vor Augen zu führen. Aber wahr ist leider auch: Seit der Rückkehr des Krieges nach Europa, seit Russlands brutalem Versuch einer vollständigen Unterwerfung der Ukraine erleben wir Europäer auf wirklich existenzielle Art und Weise, wie kostbar, aber auch wie gefährdet das ist, was wir gemeinsam aufgebaut haben.
Meine Damen und Herren,
wir kommen heute hier in Aachen als wahrhaft europäi-
sche Familie zusammen. Hier, in dieser Stadt, die wie
kaum eine andere für die jahrtausendealten Wurzeln
steht, die uns Europäer verbinden. Hier liefen seit der Antike schon und dann im Mittelalter europäische Handelswege zusammen – von West nach Ost, von Nord nach Süd, über die Alpen und die Pyrenäen. Handelswege, auf denen nie nur Waren ausgetauscht wurden, sondern immer auch Ideen, Informationen und kulturelle Errungenschaften.
Hier, in der Aachener Kaiserpfalz, begegneten sich Ost-
und Westfranken, die sich damals noch ohne Dolmetscher verständigen konnten. Wer nach gemeinsamen deutsch-französischen Wurzeln sucht, auch der findet sie hier. Wir europäischen Völker wir wissen sehr gut, wofür wir stehen, wofür wir uns heute verteidigen, mit welchen Leitideen wir in die Zukunft gehen.
Wir wissen auch: Wir werden das Friedensprojekt Europa, das nach innen so erfolgreich war, weiterentwickeln müssen: Zu einem Friedensprojekt auch nach außen. Unsere historische Aufgabe heute ist es, Europa so stark zu machen, dass es den Frieden auf unserem Kontinent wiederherstellen und auf Dauer sichern kann. Ich möchte Ihnen heute sagen: Deutschland steht bereit, bei dieser Aufgabe mit aller Entschlossenheit voranzugehen.
Wir werden weiter mit aller Kraft die Ukraine unterstützen – militärisch, aber auch politisch und wirtschaftlich. Erst gestern in Berlin haben Präsident Selenskyj und ich das gemeinsam bekräftigt. Wir haben vor wenigen Wochen unsere Verfassung geändert, um die nötigen Mittel für die Verteidigung unseres Landes aufzubringen – und dadurch zugleich auch unseren Beitrag zur Verteidigung unserer Partner und Verbündeten zu leisten. Wir streben eine noch viel engere europäische Zusam-
menarbeit unserer Verteidigungsindustrien an – in der Europäischen Union, aber auch mit Partnern wie Großbritannien, Norwegen und anderen.
Wir Deutschen sind bereit, beim NATO-Gipfel im Juni weitreichende Beschlüsse zu fassen. Beschlüsse, die Europas Verantwortung für seine eigene Sicherheit gerecht werden und die transatlantische Allianz als Ganzes stärken. Ja, auch das ist Aufgabe und Ziel Europas: Die transatlantische Partnerschaft als starkes Bündnis auf Augenhöhe weiterzuentwickeln und für die Zukunft zu erhalten. Das gilt, wenn es um die Schaffung und Wahrung eines gerechten Friedens für die Ukraine geht. Und das gilt auch bei der Sicherung des Friedens in Europa insgesamt.
Deutschland stellt sich in den Dienst dieses starken, geeinten Europas. Wir werden nicht am Rande stehen, wenn es darum geht, Freiheit und Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde auf unserem Kontinent zu bewahren und zu stärken. In diesen Tagen, Wochen und Monaten entscheiden wir gemeinsam über die Zukunft unseres Kontinents. Wir – sehr konkret. Denn: Geschichte passiert nicht einfach so. Politik wird von Menschen gemacht. Und aus politischen Entscheidungen erwächst Geschichte. Ich bin fest davon überzeugt: Wir halten alle Möglichkeiten in unseren Händen, dass die Zukunft für Europa eine gute Zukunft für uns alle wird.
Die europäische Idee der Friedensgemeinschaft, der Freiheit unter Gleichen, der unantastbaren Würde des Menschen ist von solcher Kraft! Mehr Rückenwind brauchen wir nicht. Und wir sehen in diesen Tagen schon, was alles vorangeht: Es gibt einen neuen Geist der Geschlossenheit zwischen den europäischen Staaten. Er war da, als ich mit Emmanuel Macron, Keir Starmer und Donald Tusk im Nachtzug nach Kiew saß. Er war da bei unseren Treffen in Paris und London, in Rom, Tirana und Turku. Er war da, als unsere Preisträgerin vor gut einer Woche mit dem britischen Premierminister Keir Stamer ein Abkommen geschlossen hat, das den Weg ebnet für eine Wiederannäherung zwischen dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union – im Interesse der Menschen auf beiden Seiten des Ärmelkanals. Dieser Geist war da vergangene Woche auf dem Kathedralenplatz von Vilnius, beim Aufstellungsappell der deutschen Brigade „Litauen“, die künftig an der Nordostflanke der NATO stationiert sein wird.
Und schließlich: Henry Kissinger würde heute ganz sicher nicht mehr sagen müssen, dass er nicht weiß, wen er anrufen soll, um mit Europa zu sprechen. Ursula von der Leyen ist die starke Vertreterin eines starken Europas. Wir erleben das ganz aktuell in den Verhandlungen über die Zölle, die Du in unser aller Namen zur Zeit führst, mit den USA, aber auch mit der Volksrepublik China.
Es ist richtig, dass Du die Positionen der Europäischen Union mit ihren rund 450 Millionen Einwohnern und dem größten Binnenmarkt der Welt selbstbewusst vertrittst. Und genauso richtig ist es, dass Du von Anfang an klargestellt hast: Wir Europäer wollen keine Eskalation, die beiden Seiten schadet. Nein, wir wollen mehr freien Handel und weniger Zölle und Beschränkungen, weil das den Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks nützt.
Liebe Ursula,
Du gibst Europa in der Welt eine Stimme. Eine europäische Stimme. Dafür wirst Du heute hochverdient mit dem Karlspreis ausgezeichnet. Dazu gratuliere ich Dir erneut von ganzem Herzen. Und ich verbinde mit diesen Glückwünschen ein Versprechen: Ich werde mit all meiner Kraft an einem Europa mitarbeiten, das aus seinem Zusammenhalt neue Kraft schöpft. Einem Europa, das auch in Zukunft den
Menschen dient. Ein Europa, das vor allem unsere Freiheit verteilidt. (aachen.de)