Ist Windenergie nicht Nazi?
Von PETER WÜRDIG
Das geht jetzt tatsächlich und man tut etwas für die Umwelt (falls man an den Klimaschwindel glaubt) und man tut etwas für die eigene Börse, denn es gibt jede Menge Subventionen, reguläre und versteckte. Über die Möglichkeiten und die verschiedenen technischen Konstruktionen, mit denen man seinen Windpark im eigenen Garten gestalten kann, berichtete jetzt Epoch Times Miniwindkraft: Energiewende für daheim – oder große Probleme in klein?
Dass es dabei auch die Probleme im Kleinen gibt, die bei den großen Anlagen bekannt sind, also Infraschall und die Gefahr für Vögel und Fledermäuse, darauf ist in dem Artikel ausführlich berichtet worden. Hier möchte ich jetzt aber auch auf die technischen und ökonomischen Hintergründe ausführlicher eingehen.
Die Subventionen
Die ersten größeren Versuche mit der Windkraft gab es schon im Dritten Reich. Aber in den vielen Jahrzehnten danach hat sich niemand gefunden, der ein so minderwertiges Produkt wie Windstrom tatsächlich kaufen wollte. Da sich also über so lange Zeit ein Markt nicht entwickelt hatte, hat man im Jahr 2000 mit dem EEG die Planwirtschaft eingeführt, also gesetzlich festgelegte Vergütungen für die Windmüller und den Zwang zur Abnahme (die Vorrang-Einspeisung).
Wenn wir einmal annehmen, dass Familie Meier aus Niedersachsen eine solche Anlage aufgestellt hat, dann würden sie von diesen Vorteilen profitieren, ebenso wie auch die vielen Betreiber kleiner PV-Anlagen, die sog. „Balkon-Kraftwerke“. Auf dieser Basis kann Familie Meier hoffen, dass sich die Anschaffung einer kleinen Windmühle rentiert. Die Kosten für diese Vergütungen wurden bis 2021 auf die Stromrechnung gesetzt. Aber 2021 war ein Wahljahr, von da ab wurden die Kosten dem Staatshaushalt übertragen, so kann man dann die wahren Kosten der Energiewende besser verschleiern.
Die versteckten Subventionen
Es gibt natürlich, wenn Wind aufkommt, auch die Möglichkeit, dass Familie Meier nicht in das Netz einspeist, sondern die gewonnene Energie selbst verbraucht. Dafür bekommen sie zunächst wohl keine Subventionen, das ist die allgemeine Vorstellung, aber das ist weit gefehlt. In dieser Situation nämlich wird an dem Generator des Versorgers plötzlich etwas weniger Strom entnommen, dadurch wird der Generator weniger stark abgebremst und die Drehzahl geht noch oben, damit also auch die Frequenz.
Im Wechselstromnetz muss die Frequenz in sehr engen Grenzen eingehalten werden, sonst würde Wirkleistung entstehen, die Leitungen und Transformatoren erwärmt oder sogar zerstört. Das Regelsystem greift nun ein und drosselt die Dampfzufuhr an der Turbine (oder, bei einen Kernkraftwerk, man fährt die Regelstäbe weiter ein). Das bedeutet für das Kraftwerk, dass nun weniger Leistung abgegeben wird, und da die Kraftwerke nur für die tatsächlich produzierte Leistung bezahlt werden (und eben keine Vergütung nach EEG erhalten) einen Verlust von Einnahmen.
Das Kraftwerk spart nun zwar Brennstoff ein, aber alle übrigen Kosten wie etwa die Löhne der Arbeiter, die Abschreibungen usw. usw. bleiben nach wir vor. Nun können die Versorger aber nicht Teile ihrer Anlagen abbauen und an den niedrigeren Bedarf anpassen (und damit auch die eigenen Kosten reduzieren), denn am nächsten Tag herrscht bei Familie Meier eben kein Wind, und die gesamte Leistung muss wie immer zur Verfügung gestellt werden.
Das Kraftwerk (bzw. der Versorger) wird also gezwungen, für den Ausgleich der hier wetterabhängig schwankenden Leistung zu sorgen, was natürlich mit Kosten verbunden ist, und diese Kosten tragen am Ende alle Abnehmer dieses Versorgers, also ganz konkret die Nachbarn der Familie Meier. Es handelt sich also hier, und das muss man deutlich sagen, um eine versteckte Subventionierung. Eigentlich gehört zu so einer Anlage auch ein Transparent mit der Aufschrift: „Ich bestehle meine Nachbarn!“. Weil solch ein Transparent im Angebot nicht mit drin ist, ist mein Dach (und mein Garten) bisher sauber geblieben.
Ausblick
Unübersehbar ist, dass es in den letzten Jahren durch die Maßnahmen zur Energiewende zu einer De-Industrialisierung in Deutschland gekommen ist, denn die nun laufend höheren Preise für elektrische Energie haben dazu geführt, dass viele Branchen der Industrie international nicht mehr wettbewerbsfähig sind, Firmen sind in das Ausland abgewandert oder haben sogar ganz aufgegeben. In der Folge sind Woche für Woche Tausende von Arbeitsplätzen verloren gegangen, für viele der Betroffenen ein wirklicher Schicksalsschlag.
An dieser Entwicklung sind natürlich auch die kleinen Anlagen ursächlich mit beteiligt, jeder neue kleine Windpark im eigenen Garten (und jedes Balkon-Kraftwerk) sind in der Wirkung ein weiterer Sargnagel für die deutsche Industrie. Mit jedem Zubau von Anlagen, die nur wetterabhängig liefern. steigt die Diskrepanz im elektrischen System, die ständig ausgeglichen werden muss, und es kommt immer häufiger vor, dass Strom erzeugt wird, der nicht verwertet werden kann und der deswegen gegen zusätzliche Kosten im Ausland entsorgt werden muss, man spricht hier von „negativen Preisen“.
Nun kann man aber nicht erwarten, dass die einfachen Bürger, denen eine solche Anlage durch die von der Politik in Aussicht gestellten Vergütungen schmackhaft gemacht wird, alle ferneren Wirkungen für die Volkswirtschaft übersehen können und von sich aus verzichten. Hier ist die Politik gefordert, um das Regelwerk sinnvoll zu ändern, aber in der letzten Zeit ist man da aber über mehr als nur winzige Ansätze und reine Absichtserklärungen nicht hinaus gekommen. Auf eine Änderung im positiven Sinn kann man wohl erst im nächsten Jahr hoffen, denn da finden Landtagswahlen statt, und wenn Mandate verloren gehen führt das dazu, dass bei einigen Volksvertretern neu und intensiv nachgedacht wird.
>>>>PI-NEWS-Autor Peter Würdig, Jahrgang 1937, ist Abgeordneter im Samtgemeinderat Land Hadeln (bei Cuxhaven). Er hat das Studium der Physik an der TU Berlin mit Abschluss Diplom-Ingenieur beendet und engagiert sich in der AfD in Landes- und Bundesfachausschuss für die Gestaltung des Parteiprogramms im Bereich Energie- und Klimapolitik. Würdig leitet ein Unternehmen, das sich mit Programmen für die medizinische Statistik und die krankenhausversorgende Apotheke beschäftigt. Aktuelles dazu erfährt man auf seiner Facebook-Seite.
(pi-news.net)
