Faeser im AfD-Kleidchen
Von WOLFGANG HÜBNER
Was machen Politiker, die eine unliebsame Partei (noch) nicht verbieten können, aber weniger erfolgreich machen wollen? Sie kopieren sie einfach! Die drohende nächste SPD-Pleite in Brandenburg bereits im Nacken, präsentiert sich jetzt ausgerechnet die Antifa-Innenministerin Nancy Faeser als strenge Grenzwärterin.
Ob den Wählern am 22. September das blaue AfD-Kleidchen der Politikerin so gefallen wird, dass Faesers Partei die nächste Schlappe erspart bleibt, kann bezweifelt werden. Doch wer das Gefühl hat, bald alles zu verlieren, kann schamfrei auch alles riskieren.
Seit Solingen und den Wahlen in Thüringen und Sachsen wird über Migration, die längst den Charakter einer Neubesiedelung Deutschlands angenommen hat, in einer deutlich anderen Tonlage als bislang gesprochen und gestritten. Das könnte allerdings die Illusion wecken, nun werde auch bald bei diesem Thema ganz anders gehandelt.
Darauf deutet aber wenig bis null hin. Denn nicht nur die Grünen sind noch Teil der Bundesregierung, auch Faeser handelt nicht aus Überzeugung, sondern aus blankem politischen Opportunismus. Und die riesige Sozial- und Flüchtlingsindustrie will den profitablen Klientelnachschub keinesfalls verlieren.
Zudem haben Nachbarstaaten wie Polen, Tschechien oder Österreich kein Interesse, die ins Wohlstandsparadies strebenden Asylsuchenden auf ihrem Weg aufzuhalten oder gar zurückzunehmen. Immerhin wissen wir aber nun, dass die Bewachung der deutschen Grenzen möglich ist, wenn der politische Wille – aus welchen Gründen auch immer – dazu besteht.
2015 und fortfolgend bestand dieser Wille bei CDU/CSU und SPD keineswegs, die FDP hat das nicht gestört, Grünen und Linken war es sogar nur allzu recht. Keine dieser aufgeschreckten Kartellparteien verdient Glaubwürdigkeit oder Wählerstimmen beim plötzlichen Bemühen, sich als Beschützer der Deutschen zu profilieren.
(pi-news.net)