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Patriotismus

CPAC in Ungarn: Orbán ruft Europas Patrioten zur Einheit auf

Von RAINER ACKERMANN*

„Wir wünschen einen Fortbestand unserer christlichen Kultur, national geprägte Schulen, Straßen und Städte ohne Angst. Wir Patrioten wollen, dass wir stolz auf unsere Nationen sind“, sagte Viktor Orbán zum Auftakt der konservativen Konferenz CPAC Hungary am Donnerstag im Budapester Kongresszentrum.

Der Ministerpräsident begrüßte die Konferenzteilnehmer als die härtesten, entschlossensten und erfahrensten patriotischen Politiker, die seit Jahrzehnten dafür attackiert werden, auf internationalen Foren für ihre Heimat einzutreten. Besonders dankte Viktor Orbán dem Präsidenten der CPAC Foundation, Matt Schlapp, der in den USA erkannte, dass die Quelle der geistigen Erneuerung des konservativen Lagers in Mitteleuropa zu finden sei. „Was diese Regierung in Ungarn im Kleinen vollbrachte, das sollte auch in den Vereinigten Staaten von Amerika möglich werden.“

Von der Leyen muss abtreten!
Und er begrüßte ganz besonders den Ministerpräsidenten Georgiens, Irakli Kobachidse, den Helden der internationalen patriotischen Bewegung, der die Parlamentswahlen „gegen die komplette linksliberale Welt gewann“ und verhinderte, dass die EU-Zentrale aus seinem Land eine zweite Ukraine macht. Orbán würdigte Hristijan Miskoski, den Ministerpräsidenten Nordmazedoniens, dessen Land Europas Südflanke gegen die illegale Migration schützt, den „Wiederkehrer“ Robert Fico, der als Ministerpräsident der Slowakei von einem durch die politischen Gegner aufgewiegelten Extremisten niedergeschossen worden war, und Andrej Babis, den „ehemaligen und zukünftigen“ Ministerpräsidenten Tschechiens.

In einem fairen Parteienwettbewerb würde, wie Orbán weiter ausführte, längst die VOX Spanien führen, aber auch in Frankreich und Deutschland werden die Patrioten nach seiner Einschätzung brutal unterdrückt. In Polen würden „unglaubliche“ Dinge geschehen, alle europäischen Normen und Verfassungsrechte mit Füßen getreten, aber die EU-Zentrale erdulde dies nicht nur, sondern unterstütze das noch. „Ich bin seit 35 Jahren in der europäischen Politik zu Hause, aber so einen beschämenden Umgang wie mit den Polen und der PiS habe ich noch nie gesehen. Allein dafür müsste die EU-Kommission abtreten.“

Orban: „Es gibt noch anständige Deutsche“
Die Co-Vorsitzende der AfD, Alice Weidel, begrüßte der Ministerpräsident als Repräsentantin der Fraktion „Europa der Souveränen Nationen“ im Europaparlament, deren größter Gegenspieler in Brüssel ebenfalls ein Deutscher sei: der hungarophobe Manfred Weber, den er als kleinlich und rachsüchtig charakterisierte. „Uns Ungarn tut es gut zu sehen, dass es auch anständige Deutsche gibt, die ihre Heimat mehr lieben als Brüssel.“

Den FPÖ-Vorsitzenden Herbert Kickl präsentierte Orbán als den Mann, der um das Bundeskanzleramt in Österreich betrogen wurde. Ihm gab der Gastgeber aus seinem Erfahrungsschatz mit auf den Weg: „Die Politik ist nicht immer gerecht, aber sie wahrt ein moralisches Gleichgewicht. Es kommt die Zeit, da auch Österreich in den Klub der patriotisch geführten Länder zurückkehrt.“

Als den mutigsten Kämpfer Europas stellte der Ministerpräsident Geert Wilders vor, der in den Niederlanden in ständiger Lebensgefahr lebe, weil ihn die religiösen Fanatiker auf die erste Position ihrer „Abschussliste“ gesetzt haben – und dennoch erfahre er von Seiten der sogenannten „Progressiven“ kein einziges gutes Wort.

„Trump-Tornado“ gibt Hoffnung
Orbán erinnerte sein Publikum daran, dass er auf der CPAC Hungary-Konferenz vor einem Jahr den Wahlsieg von Donald Trump in den USA voraussah. „Seine Präsidentschaft kommt einer Zivilisationswende gleich, er hat der Welt neue Hoffnung gegeben.“ Der „Trump-Tornado“ habe den Woke-Wahnsinn und die illegale Einwanderung zurückgedrängt und der Welt neue Hoffnung auf ein normales Leben und Frieden gegeben. Schon die ersten einhundert Tage seiner Amtszeit wirkten nicht nur in den USA, sondern für die ganze westliche Welt als Wahrheitselixier. Trump sei dem Deep State auf die Pelle gerückt und habe die globalen Netzwerke der Linksliberalen entlarvt: „Das komplette Soros-Netzwerk steht nun entblößt vor uns, der König ist nackt und bietet einen jämmerlichen Anblick.“

Doch während der Sturz der Linksliberalen den Amerikanern wie ein wahr gewordener Traum vorkommen muss, der die USA retten kann, hat die EU-Zentrale den Europäern ihre Träume geraubt. „Die Europäer schworen einst, wenn sie zusammenhalten, wird es nie mehr Krieg geben und sie können in Wohlstand und Sicherheit leben. Aber Brüssel hat ihre Träume in einen Alptraum verwandelt, der die Zukunft verstellt. Die Europäer fühlen sich nicht länger sicher in ihren eigenen Ländern, sie sind fremd, wo sie vor zwei Jahrzehnten noch heimisch waren. Das hat nichts mit Integration zu tun, das ist ein organisierter Bevölkerungsaustausch.“

Die Energiepreise gehen durch die Decke, der sogenannte Green Deal zerstört die Wirtschaft, die politische Führung der EU besteht aus Leichtgewichten. Wenn man die politische Verfolgung einer Marine Le Pen, eines Matteo Salvini oder einer AfD sieht, komme man nicht umhin, US-Vizepräsident JD Vance Recht zu geben, der in München feststellte, dass die Freiheit Europas nicht von außen bedroht ist, sondern mutwillig von innen zerstört wird.

Ukraine ist nur der Deckmantel
Die Linksliberalen, warnte Orbán, wollen Europa schon seit Jahrzehnten eine neue Identität andrehen, ohne Christentum und starke Nationen. Zuerst versuchten sie es mit der Wohlfahrt, der uneingeschränkte Konsum sollte die Traditionen verdrängen. Dann kam die Idee des offenen Kontinents, mit dem Ergebnis, dass Länderspiele Israels heute in Budapest ausgetragen werden müssen, weil es in Brüssel keine Sicherheit mehr gibt. Die größte Verfehlung der Linksliberalen aber sei, dass sie Europa in den Krieg ziehen wollen. Das ist die neue Masche, um die angestrebte Zentralisierung zu Lasten der souveränen Nationalstaaten durchzudrücken.

Brüssel wolle unter Berufung auf die Ukraine ganz unverhüllt ein Modell der Kriegswirtschaft adaptieren, mit gemeinsamer Schuldenaufnahme, zentraler Führung und einer gemeinsamen Kriegskasse. Der forcierte EU-Beitritt der Ukraine ist nur der Vorwand, um die gesamte EU neu aufzustellen. Der perfide Plan der Linksliberalen sei, Freiheit gegen unbedingten Gehorsam zu ersetzen, schlussfolgerte der Ministerpräsident.

Rechte sind längst stärker als EVP
Dem aber setzen die Ungarn und die Patrioten ihren Plan entgegen, der aus vier Punkten besteht: Frieden, Souveränität, Freiheit und Ende der Migration. In diesem Sinne hätten die Europawahlen 2024 einen Triumph der Rechten gebracht, deren drei Fraktionen im Europaparlament zusammengenommen bereits stärker sind als die EVP. „Wenn es zur entscheidenden Schlacht kommt, müssen wir einheitlich auftreten“, mahnte Orbán.

Die Patrioten müssten in den einzelnen Ländern die Wahlen gewinnen, Trump müsse auch weiterhin eine erfolgreiche Präsidentschaft verbuchen, der transatlantische Deep State müsse demontiert werden – im Schulterschluss der Patrioten in Europa und Übersee. „Wir Europäer folgen den Amerikanern und besetzen für die Verwirklichung unserer Träume Brüssel. Machen wir Europa wieder groß!“

*Im Original erschienen in der Budapester Zeitung
(pi-news.net)

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