Sich an Selenskyj zu binden ist politisch selbstmörderisch
Von RAINER K. KÄMPF
Die Berliner Zeitung berichtet aktuell, leider hinter der Bezahlschranke, für buntesdeutsche Verhältnisse erstaunlich nüchtern und ausgewogen über den Ukrainekrieg.
Unter dem Titel Exklusiv-Bericht aus der Ukraine: „Die Russen kommen – wir haben kaum Chancen“ erfährt der Leser, daß die Lage im Kampfgebiet für die AFU (Armed Forces of Ukraine) weitgehend aussichtslos scheint, die Heimatfront bröckelt und die Nationalisten sich auf den Endkampf bis zur letzten Patrone einrichten. Kiews wahnsinnige Drohnenangriffe auf Einrichtungen tief im russischen Kernland werden diesen Endkampf bald wahr werden lassen.
Wie der Inlandsgeheimdienst FSB am Montag auf Telegram mitteilt, hat das russische Luftabwehrsystem „Kuppel vom Donbass“ allein in der vergangenen Woche über 500 Drohnenangriffe nur auf die Volksrepublik Donezk vereitelt.
Über kurz oder lang werden die Russen genervt sein, Hase und Igel zu spielen und ständig auf Drohnenjagd zu gehen. Das ist müßig. Allein aus strategischer Notwendigkeit heraus werden sie sich entschließen müssen, die Quelle der Drohnenangriffe zu eliminieren und so für nachhaltige Ruhe zu sorgen. Man muß kein versierter Kenner der jeweiligen militärischen Möglichkeiten sein, um zu vermuten, für wen das wie ausgeht.
Die letzten Tage haben mehr als deutlich bewiesen, daß es kaum realistisch ist, einen Frieden mit dem derzeitigen Kiewer Regime zu schließen. Ja, selbst ein Waffenstillstand ist für Rußland unannehmbar. Es wäre beim heutigen Stand der Lage in etwa so, als hätte Shukow im Januar 1945 bei Seelow die Kämpfe einstellen lassen und Heimaturlaub befohlen. Sicher wird der Krieg beendet werden, hoffentlich jetzt bald. Ob das in Istanbul geschieht, ist kaum anzunehmen. Eine Entscheidung an der Front ist mit Sicherheit wahrscheinlich.
An dieser Stelle sei der Bundesregierung unter dem Neuen Fritz ans Herz gelegt, eben die Berliner Zeitung zu lesen. Dann könnte er auf die Idee kommen, daß es politisch selbstmörderisch ist, sich an Selenskyj zu binden. Es sei denn, er beabsichtigt sich und das Volk, das ihn irrtümlich ins Kanzleramt geschickt hat, im Strudel der Vernichtung vergehen zu lassen. Insofern erweist sich die Regierung Merz als der institutionalisierte Nerobefehl des 21. Jahrhunderts.
Um eine zukunftsorientierte Politik zu betreiben, muß man kein ausgewiesener Russenfreund sein. Ein wahrnehmbarer Restbestand von politischem und nationalem Selbsterhaltungstrieb wäre allerdings von Vorteil. Wenn aber die da oben mit solchen Überlegungen nichts anfangen können, soll wenigstens das deutsche Volk damit beginnen. Es ist an der Zeit!
(pi-news.net)