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Geschichte als Farce

Schwere Schlappe für das Parteienkartell in Pirna

Von WOLFGANG HÜBNER

So erfreulich für die sächsische AfD es auch ist, dass ein parteilos bleiben wollender Kandidat für sie die Oberbürgermeisterwahl in Pirna mit 38 Prozent gewonnen hat: Nicht weniger erfreulich ist die schwere Schlappe fürs Parteienkartell CDU, SPD, Grüne und Linke, dass es die von ihnen unterstützte CDU-Kandidatin lediglich auf 31 Prozent brachte. Nur ganz knapp dahinter lag der Kandidat der Freien Wähler mit 30 Prozent. Folglich haben 68 Prozent oder mehr als zwei Drittel der Wähler in Pirna der Kandidatin des Kartells die Stimme verweigert. Peter Grimm bei Achgut.com bezeichnet das heute ganz richtig als „Parteien-Abwahl“.

Es ist illusorisch zu glauben, die Verlierer würden nach der Schlappe von Pirna selbstkritische Konsequenzen daraus ziehen. Im Gegenteil, das in immer größeren Verruf bei den Wählern geratende Kartell wird mit dem schrillen Ruf „Nur wir sind die Demokraten!“ die Regenbogenfahne, ihr gemeinsames Symbol, noch heftiger schwingen. Umso mehr, weil 2024 Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg anstehen, bei denen in allen drei Bundesländern die AfD, versehen mit dem Prädikat „gesichert rechtsextremistisch“, als Favorit für die Mehrheit der Stimmen antritt.

Da heißt es deshalb unter allen Umständen zusammenstehen für CDU, SPD, Grüne und Linke. Denn es geht ja nicht um den vielbeschworenen, tatsächlich aber abgrundtief verachteten Wählerwillen, sondern um den Erhalt der Brandmauer zum Zwecke seiner Verhinderung. Um dieses schäbige, demokratiefeindliche Unterfangen ideologisch zu verbrämen, sind 2024 geradezu Orgien von „Antifaschismus“ zu erwarten, stellt doch die AfD für die inzwischen völlig skrupellosen Wahlkampfplaner des Kartells die Wiedergeburt der Hitler-Partei schlechthin dar.

Aber es ist einmal mehr so, wie es schon der große deutsche Philosoph Georg Friedrich Wilhelm Hegel sinngemäß gesagt hat: Die Geschichte wiederholt sich immer zweimal – das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. Doch diese Farce hat das Zeug, die zweite deutsche Demokratie nicht nur zu beschädigen, sondern auch zu zerstören.
(pi-news.net)

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