Generation Luisa oder wie zicke ich mir die Welt zurecht
Von RAINER K. KÄMPF
Nachdem Dorothea Schupelius in der WELT das Schweigen der Töchter thematisiert hatte, ließ die Antwort nicht lang auf sich warten und Luisa Neubauer samt hastig zusammengestoppelter, feministisch laborierender Klientel rückte der CDU auf den Pelz.
Sie selbst, Katharina Dröge (Grünen-Fraktionsvorsitzende im Deutschen Bundestag) und viele andere verirrte Groupies des ansonsten linientreuen Kanzlers, muckten auf gegen den Herrn, der sie üppig füttern läßt. Hoffen wir, daß dies manche Augen öffnet im Kanzlerwahlverein.
Nun fragt sich der Zaungast am Rande, weshalb gerade die Töchterfraktion, um die es in der Debatte geht, ihren Fürsprechern offen und konsequent in den Rücken fällt. Es ist zu kurz gedacht, bei ihnen eine mutierte Form des Stockholmsyndroms anzunehmen.
Während eben dieses Syndrom eine durchaus nötige Taktik zur Umsetzung des Lebenserhaltungstriebs sein kann, sehen wir bei Luisas suizidalaffinen Schwestern das genaue Gegenteil. Offensichtlich die unterschwellige Lust am selbst herbeigesehnten Grusel.
So eine Art emotionale Geisterbahn für ein Leben bar jedes sinnstiftenden Zieles. Was sich tatsächlich vor unseren Augen abspielt, ist die Besetzung des öffentlichen Diskurses durch personifizierte, pathologisch bedingte Minderintelligenz.
Es entbehrt nicht einer gewissen Tragik, daß jetzt CDU und CSU zur Zielscheibe von Kollateralschäden eines Bildungssystems wird, das die Union selbst in hohem Maß verantwortet.
Man mag sich bei Chips und Bier zurücklehnen und das durchaus amüsante Spiel verfolgen, solange noch oszillierende Weibchen herumtanzen, die erst vor Kurzem für’s Wetter gehüpft sind. Mancher paarungswillige und -fähige Mann wird dankbar für die per exzellenz gelieferten Ausschlußkriterien sein.
Wer allerdings weiterdenkt als von der Wand bis zur Tapete, dem wird grottenübel. Denn werden hier nicht ganz schnell Grenzen gezogen? Und da liegt der Hase im Pfeffer: wenn es um Grenzen geht, dann haben unsere Nachkommen nach ein bis zwei Generationen mit einem Überangebot an Omas gegen Rechts zu kämpfen. Anders als beim Flatterstrom wird es wohl kaum die Möglichkeit geben, diese Überbestände im Ausland zu entsorgen.
(pi-news-net)
