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Auf dem Weg zum Failed State.

Israelische Produkte in Südafrika unerwünscht

Von Gastautor Hans Hofmann-Reinecke

Die noble südafrikanische Supermarkt-Kette Woolworths (nicht zu vergleichen mit W. Deutschland) hat israelische Produkte aus ihrem Sortiment genommen. In einer Pressemitteilung hat der Sprecher aber betont, dass dies keinesfalls eine Boykott gegen Israel sei. Das Unternehmen war immerhin 1931 von der jüdischen Familie Max Sonnenberg gegründet worden. Der Schritt war eine Vorsichtsmaßnahme „Angesichts der erheblichen und glaubwürdigen Drohungen, die wir erhalten haben“.

Wer hat Woolworths bedroht? Ausgerechnet eine „Menschenrechts“ Organisation. Die hat dann auch großzügig auf Woolworths Reaktion geantwortet:
„The human rights NGO Africa4Palestine welcomes the decision of Woolworths to not stock Israeli products. Our organisation’s communication with Woolworths was out of concern over allegations that Woolworths is supporting Israel. (Die Menschenrechtsorganisation Africa4Palestine begrüßt die Entscheidung von Woolworths, keine israelischen Produkte zu führen. Die Kommunikation unserer Organisation mit Woolworths erfolgte als Reaktion auf die Anschuldigung, Woolworths würde Israel unterstützen.)“

Die Aufrufe zum Boykott wären damit beendet. Africa4Palestine würde dafür sorgen, dass andere Unternehmen dem Beispiel Woolworths folgen.

Der Kanarienvogel im Kohlebergwerk
Es heißt, die Juden seien der Kanarienvogel im Kohlebergwerk, der auf gefährliche Gase wie Methan und Kohlenmonoxid früh reagiert und so vor einer drohenden Katastrophe warnt. Und so ist Antisemitismus ein Test für die zivile Gesundheit einer Gesellschaft. Aktionen gegen Juden sind auch oft ein Symptom für die eigene innere Zerrissenheit und Unzufriedenheit einer Nation.

Südafrika ist heute genau davon gekennzeichnet. Nach der Befreiung von Apartheid ist das Land, dank Korruption und politische Inkompetenz, in 30 Jahren von der erfolgreichsten afrikanischen Nation auf dem Weg zum Failed State. Dazu kommt, dass die ehemalige weiße Regierung enge Bande zur Regierung Israels hatte. Sie saßen ja im selben Boot: Südafrikaner und Juden bildeten oder bilden eine Minorität, die erfolgreicher war oder ist, als die umgebenden Völker. Das fördert Neid und Missgunst – und erklärt vielleicht die Aktionen gegen Woolworths.
Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.
(vera-lengsfeld.de)

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