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Die Angst des Westens vor dem Frieden

Ohne schmerzliche Gebietsabtretungen im Osten wird es keinen Friedensschluss geben

Von WOLFGANG HÜBNER

Mit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten ist die Möglichkeit zur Beendigung des Krieges in der Ukraine größer, wenngleich keinesfalls sicher geworden. Wenn Trump sich wirklich vorrangig den vielen inneren Problemen seines Landes widmen will, kann er sich nicht weiterhin die finanzielle und militärische Belastung eines Konflikts leisten, der die Weltmachtrolle der USA mehr schädigt als stützt. Allerdings wird auch Trump einsehen müssen, dass es in nur 24 Stunden nach seinem Amtsantritt keine Lösung in einem Krieg mit bislang hunderttausenden Opfern geben kann.

Es wird also langwierige und schwierige Verhandlungen geben, ob mit oder ohne Waffenstillstand. Niemand fürchtet diese Verhandlungen so wie das inzwischen diktatorisch regierende, völlig vom Westen abhängige Selensky-Regime in Kiew. Denn ohne schmerzliche Gebietsabtretungen im Osten wird es keinen Friedensschluss geben. Selensky will, kann und wird nichts dergleichen unterschreiben, es wäre in den Augen der ukrainischen Bandera-Nationalisten selbstverständlich sein Todesurteil.

Doch der einstige „Held“ des Westens möchte seine vielen beiseite geschafften Dollarmillionen sicher noch an einem schönen Ort genießen, zusammen mit der jetzigen Machtclique in Kiew. Dort muss also eine neue Führung gefunden oder gewählt werden, die zu Verhandlungen auch autorisiert ist. Diese neue Führung soll nicht nur den Verlust der Ostprovinzen und der Krim hinnehmen, sondern wäre auch mit der katastrophalen Lage in der Restukraine konfrontiert: Überfüllte Soldatenfriedhöfe und Leid, große Zerstörungen, riesige Flüchtlingsverluste sowie die Hinterlassenschaft einer repressiven Kriegsdiktatur.

All das hat der sogenannte „Westen“ aus NATO und EU mitverantwortet. Die Trump-Regierung in Washington wird den Schwarzen Peter jedoch den Europäern zuschieben, denn auf diesem Kontinent liegt die Ukraine. In Brüssel, London, Paris, Berlin und Rom müssen die herrschenden Kreise im Falle der künftigen Konfliktbeendigung folglich mit hohen finanziellen, militärischen und moralischen Belastungen rechnen, sie dürften zudem bohrenden Fragen ihrer Völker ausgesetzt sein. Deshalb haben die westlichen Kriegstreiber mehr Angst vor dem Frieden als vor dem Ende des Tötens.
(pi-news.net)

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