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Die weiße Nationalmannschaft ist Vergangenheit

Kommt, was in Frankreich schon lange der Fall ist?

Von WOLFGANG HÜBNER

Einer Umfrage des linken ARD-Senders WDR zufolge wünscht sich jeder fünfte Deutsche im Hinblick auf die am 14. Juni beginnende Europameisterschaft weniger Spieler mit Migrationshintergrund in der Fußball-Nationalmannschaft. Vermutlich bezieht sich dieser Wunsch in speziellem Maße auf die Hautfarbe der Kicker im neuen pinken Trikot. Joshua Kimmich, weißer Leistungsträger der DFB-Auswahl, wertet das als „absolut rassistisch“. Und Trainer Nagelsmann (auch weiß) schimpft über die „Scheiß-Umfrage“.

Tatsache ist: Den Wunsch von vielen Deutschen nach einer rein oder überwiegend weißen Mannschaft kann man teilen oder verurteilen – mit der Realität im Milliardengeschäft des modernen Fußballs hat er nichts zu tun. Dort geht es allein um Leistung, Siege und Geld. Es gibt in der Bundesliga keinen Verein, der es sich leisten könnte, auf die Dienste von Spielern zu verzichten, die schwarz, braun oder gelb sind und Tore schießen. Die Zuschauerzahlen beweisen, dass das von den Fans akzeptiert wird.

Da ein immer größerer Teil der farbigen Spieler die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt, wird es folglich niemals mehr eine rein weiße Nationalmannschaft geben wie zuletzt die Weltmeister von 1990. Brisant ist und bleibt allerdings die Frage, wie bunt die Truppe beim Absingen der Hymne sein kann, um bei der Mehrheit des Publikums noch akzeptiert zu werden. Um die Frage zuzuspitzen: Werden acht, neun oder gar zehn Spieler wie Antonio Rüdiger (schwarz, Muslim) in einer DFB-Auswahl auch noch angefeuert?

Über dieses Problem wird kein Nationaltrainer in Deutschland ein Wort verlieren, doch insgeheim damit beschäftigen wird er sich schon. Immerhin ist Fußball hierzulande der beliebteste Volkssport. Und mindestens noch einige Jahrzehnte werden die weißen Deutschen in der Mehrheit sein. Selbst die sich so antirassistisch gebenden DFB-Funktionäre sind daran interessiert, dass die Identifikation der Fans mit den Spielern erhalten bleibt. Die Nagelprobe kommt dann, wenn für mindestens sieben Positionen farbige Spieler leistungsstärker sind als weiße Spieler. In Frankreich ist das schon lange der Fall.
(pi-news.net)

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