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Gelesen 22. 4. 25

(tutut) - Manfred Kleine-Hartlage hat in seinem Büchlein "Ansage" (2019) bereits einen Trost bereit, der allen helfen könnte, die noch immer glauben, Wahlen könnten etwas verändern: "Ihr müßtet zwar die bequeme Illusion aufgeben, über eine Ideologie zu verfügen, die euch wie ein Kompaß stets die Richtung weist, ohne euch Nachdenken abzufordern. Ihr müßtet insbesondere eure utopistischen Globalprojekte der Gegenprüfung durch den gesunden Menschenverstand unterziehen. Dies aber dürfte immer noch weniger quälend sein, als sich in den schreienden Widersprüchen zu winden, die ihr euch als Mainstream-Linke einhandelt: sich feministisch geben, aber Massen von Vergewaltigern ins Land holen, für die Rechte von Homosexuellen kämpfen, aber die

größten Schwulenhasser des Planeten importieren, für Demokratie stehen, aber einen Denunziations- und Zensurstaat fördern, von Arbeitnehmerrechten und Sozialstaat sprechen, aber globale Migrationsfreiheit propagieren". EineLinke, die sich dem Klassenkampf gegen die Oberen verschriebe, sich nicht für deren Zwecke einspannen ließe und dies als identitätsdefinbierende Eigenschaften ansähe, könnte den linken Mainstream-Organisationen sehr schnell das Wasser abgraben. Der einzige Grund, warum die SPD immer noch nicht in jenem politischen Nirwana gelandet sei, in dem ihre Genossen von der griechischen Pasok längst seien, sei, daß es eine solche linke Gegenbewegung bisher nicht gebe. Gäbe es sie, so wäre  sie für die Rechte bündnisfähig. Der Autor sagt's genauer: "Sie wäre es für die eigentliche Neue Rechte, dagegen nur bedingt für den

konservativen Teil des rechtsoppositionellen Spektrums. Ich gebe zu, daß wir rechts das Problem verschnarchter Konservativer haben, die sich in einem 'bürgerlichen Lager' mit der CDU wähnen, sich bereits vor der 'Prüfung' einer 'Beobachtung' durch den Verfassungsschutz fürchten und jenen von Lenin bespöttelten deutschen Revolutionären gleichen, die ohne Bahnsteigkarte keinen Bahnhof besetzen können. Welche der beiden Fraktionen sich auf der Rechten durchsetzen wird, hängt letztlich  vom Verhalten der potentiellen Bündnispartner ab: Begibt sich die CDU wider alles Erwarten doch noch auf den Weg, den die ÖVP unter Sebastian Kurz eingeschlagen hat, so wäre Schwarz-Blau, also ein Bündnis zwischen AfD und CDU, in der Tat die sich aufdrängende Konstellation für einen Machtwechsel, und zwar ungeachtet des abgrundtiefen Mißtrauens der Neuen Rechten gegen die Bahnsteigkartenrevolutionäre..." Wie aber ist ein Friedrich Merz mit Gerampel zu erklären? "Da die Deutschen eine tiefgehende Abneigung dagegen haben, etablierte Machthaber abzusetzen und neuen Kräften eine Chance zu geben, wird dieser Durchmarsch erst erfolgen, wenn sich die Zustände im Land zu einer Krise zugespitzt haben, die so dramatisch ist, daß etwas anderes als eine 180-Grad-Kehre und eine Roßkur keine realistische Option mehr ist". Demokratie verfüge normalerweise über Selbstheilungsmechanisemn, die verhinderten, daß immer wieder und weiter dieselben Fehler gemacht würden, aber: Wenn doktrinäre Starrköpfe das Land in Richtung Katastrophe führten, und gleichzeitig Korrekturmechanismen blockiert seien, könnte das Erwachen furchtbar werden. Das kann dauern, wie in BW, wo sie vielleicht nicht einmal nächstes Jahr bei der Wahl merken werden, dass es um Demokratie geht und nicht um THE LÄND und einzig die Macht des grünen Komminismus, egal mit wem.

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