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Kampf ums Geld

Bargeld oder Digitalisierung?

Von PROF. EBERHARD HAMER

Brüssel hat einen Gesetzentwurf für eine europäische Digitalwährung vorgelegt. Der für den Euro zuständige EU-Kommissar Dombrovski will den Euro“ an das digitale Zeitalter anpassen“.

Kritiker fürchten damit das Ende des Bargelds in Europa.

Die österreichische Regierung will deshalb im Grundgesetz das Bargeld als Währungsbasis festschreiben. Dagegen wütet die Globalfinanz (vgl. Reuter-Agentur).

Wenn die globalen Finanzmächte die von ihnen beherrschten westlichen Währungen – vor allem US-Dollar und Euro – digitalisieren wollen, haben sie ihre Gründe:

1. Die berühmten 200 „Familien“ der Weltspitzenbanker und der Weltfinanzoligarchie haben im „Dollar-Imperium“ durch eigene Fehler und Schuld viel Ansehen und Vertrauen verloren. Sie haben sich deshalb die Aufgabe gesetzt, in einer „großen Transformation“ (Schwab) ihren Einfluss, die Macht in der Welt und auch das Weltfinanzsystem zu zentralisieren.
Im Bankensektor wollen sie nicht mehr die tausende von Kleinbanken in der Welt, sondern in jedem Land weniger als ein halbes Dutzend Großbanken (die dann von ihnen gesteuert werden sollen). So diente die Nullzinspolitik vor allem auch dazu, die vielen kleinen Sparbanken (Sparkassen, Volksbanken u.a.) zu vernichten, welche ihre Einkommensbasis darin hatten, Gelder und Kunden gegen Zins anzuwerben und mit Zinsdifferenz wieder an die Kunden auszugeben. Von diesen Sparbanken lebt vor allem der Mittelstand – mehr als 90 Prozent aller Unternehmen in fast allen Industriestaaten.

Die Großbanken der Globalfinanz dagegen finanzieren sich durch Spekulation und Kapitalanlage in den großen Kapitalgesellschaften (Beispiel BlackRock), brauchen also nicht von Zinsdifferenz zu leben. Tatsächlich hat der Nullzins hunderte kleine mittelständische Sparbanken aus Kostengründen zu Konzentration oder Zusammenschluss gezwungen, also die Mittelstandsbanken drastisch reduziert. Auch ihr Geschäft wurde nämlich durch die Basel-Vorschriften reduziert, z. B. Personalkredite für die Personalunternehmen verboten und die Sachkreditvorschriften verschärft. Alles angeblich aus Gründen der Bonität der Banken; – in Wirklichkeit aber war dies eine Kampfmaßnahme der globalen Spekulationsbanken gegen das mittelständische Sparbankensystem, wie dies in den USA schon vor 50 Jahren vorexerziert worden ist.

Mit einer Zentralisierung nur weniger Banken im Land und mit entsprechender Kapitalbeteiligung an diesen Banken sowie der Besetzung der Zentralbanken und der großen Spekulationsbanken mit eigenen Leuten können die Oligarchen des Weltkapitals leichter Weltfinanzpolitik machen und sogar den Staaten und Regierungen ihren Willen aufzwingen.

Eine digitale Währung würde die Zentralisierung entscheidend fördern, weil alle Menschen existenziell von einem digitalen Bankkonto abhängig sind. Wird ihnen dies verwehrt, haben sie keinerlei Zahlungs- und wirtschaftliche Überlebensmöglichkeiten mehr. Sie sind also der Digitalbank machtlos ausgeliefert. Andererseits können zentrale Steuerpersonen dieser zentralen Digitalwährung ungehindert den digitalen Geldwert und die Währung selbst manipulieren (Währungsreform), Enteignungen durchführen und politische Pressionen auf Regierungsgegner ausüben.

Digitalwährung ist also immer Währungszentralisierung und Machtgewinn für die Steuerleute der Zentralwährung und Machtverlust für jeden einzelnen Wirtschaftsteilnehmer bis zur Untertänigkeit.

2. Wie solche Zentralisierung aufgebaut und zur schamlosen Bereicherung der Kapitalisten missbraucht wird, hat uns Bill Gates in der Pandemie gezeigt. Er hatte seine Leute in die Weltgesundheitsorganisation und in die Pandemie-Gremien eingeschleust, konnte deshalb bei Ausbruch der Pandemie durchsetzen, dass seine beiden Firmen Pfizer und Biontech selbst unerprobte Impfstoffe durch Konkurrenzverhinderung monopolistisch anbieten konnten, dass von Bill Gates geförderte Organisationen wie die (dafür gar nicht zuständige) EU und sogar die UNO milliardenfach die Gates-Impfstoffe zu kaufen empfahlen oder (wie die EU) selbst kauften und er dadurch einen Jahresgewinn 2022 von über 100 Milliarden Dollar machen konnte. Inzwischen hat sich die WHO sogar das Recht verschafft, diktatorische Maßnahmen in unseren Ländern durchzuführen, wenn sie wieder einmal eine Pandemie kommen sieht oder dies zumindest verkündet.

Weltweite Zentralisierung bringt also nicht nur Macht für die Entscheidungsträger und Ohnmacht für die Bevölkerung, sondern verschafft globalen Finanzakteuren auch unermessliche Gewinne. Dies würde mit einer Welt-Digitalwährung ebenso sein.

3. Seit die Amerikaner und ihre NATO die Russen aus dem SWIFT-Verrechnungsabkommen herausgeschmissen haben (Sanktionen), teilt sich die Welt in zwei große Währungsblöcke: das bisher herrschende und mit dem Verrechnungssystem SWIFT abrechnende Dollar-Imperium einerseits und die einem neuen Verrechnungssystem angehörigen „Feindländer“ Russland, China sowie ca. 35 neutrale Länder. Letztere wollen sich nicht mehr damit abfinden, dass die USA die Dollarmenge willkürlich und explosiv erhöhen und damit nicht nur die größten Rüstungsausgaben der Welt finanzieren (900 Mrd. Dollar), sondern auch Ackerland (z. B. ein Drittel Ukraine), Rohstoffe und die Industrie der Welt (80 Prozent) mit dem Fiat-Geld aufkaufen, also praktisch die Welt mit Geld plündern, das immer weniger wert ist.

Vor allem aber ist in den letzten 20 Jahren ein hemmungsloser Schuldenturm im Dollar und seinen Satellitenwährungen aufgebaut worden, welches eine Weltverschuldung so gigantischen Ausmaßes geschaffen hat, dass nach Ansicht der angelsächsischen Plutokratie mit Tilgung oder Rückzahlung oder Verminderung der Schulden praktisch nicht mehr möglich sei (Soros: „ewige Schulden“). Wenn also eine Währung im Schuldensumpf versinkt, das Vertrauen in der Welt verliert, in immer mehr Staaten nicht mehr akzeptiert wird und die Schuldnerländer selbst den letzten üblichen Ausweg – Krieg – vergeblich versucht haben wird eine Währungsreform unverzichtbar.

In diesem Sinne überlegen schon lange die Zentralbanken und die Schuldenpolitiker, wie sie einen neuen Anfang aus dem derzeitigen Währungskonkurs gewinnen könnten. Inflation allein reicht nicht. Sie müsste schon über 20 Prozent sein, um die überbordende Geldflut nennenswert zu entwerten. Dies würde aber nicht nur das Scheitern der Währungspolitik im Dollar-Imperium offensichtlich werden lassen, sondern auch Wirtschaftsturbulenzen und Rezessionen nach sich ziehen. Wenn man dagegen zu einer digitalen Währung übergeht, kann man behaupten, man wolle die modernen Abrechnungssysteme einführen, den Zahlungsverkehr erleichtern und das Währungssystem zentralisieren; – man braucht also den eigentlich betrügerischen Hintersinn der Digitalumstellung – Zentralisierung des Banken- und Geldsystems, mit der Umstellung verbundene Enteignung sowie die durch Digitalwährung beabsichtigte totale finanzielle Abhängigkeit aller Menschen im Zentralbanksystem – nicht zu nennen.

Dass ausgerechnet in „demokratischen Ländern“ eine digitale Währungsdiktatur erst vorbereitet wird, um damit die wirtschaftliche Existenz und das Überleben jedes einzelnen Menschen zu steuern, zu kontrollieren und dirigieren zu können, ist mit den Menschenrechten und der Freiheit des Grundgesetzes eigentlich nicht vereinbar, aber das Grundgesetz ist ja auch gegenüber der EU-Willkür und grünen Ideologie sowie zu Kriegszwecken (Ukraine) mehrfach korrigiert worden.

Schon immer haben nationale Politiker demokratiefeindliche und für den Wähler schädliche Gesetze über Brüssel durchzusetzen versucht. Dies haben die Südländer mit der Schuldenorgie der EU ebenso getan wie die Grünen mit ihrer Grenzöffnung für die Gescheiterten der Welt. denn die EU-Politkommission ist ja nicht gewählt, sondern von der angelsächsischen Plutokratie ernannt. Und die Präsidentin der EZB war immerhin rechtskräftig wegen Korruption verurteilt, als sie von den gleichen Kräften zur Europäische Zentralbankpräsidentin berufen wurde. Dass eine die Weltregierung auch währungspolitisch anstrebende Plutokratie die Digitalisierung der Währungen und damit die währungspolitische Entmündigung aller Bürger betreibt, ist logisch. Die EU ist dafür das richtige Vehikel, zumal seine Täter immun sind und ihnen die Wähler Europas (wie Baerbock) „egal“ sind.

4. Tatsächlich würde eine digitale Währung die persönliche Souveränität und die Eigenverantwortung der Bürger – und damit auch letztlich die Demokratie – in Europa beenden, weil kein Bürger mehr etwas einkaufen kann, wenn er kein Bankkonto mehr hat. Wird ihm dies wegen politischer Unzuverlässigkeit „oder wegen mangelndem Gehorsam“ oder wegen „unökologischer Äußerungen“ entzogen, hat er keinerlei Zahlungs- und Existenzmöglichkeiten mehr. Eine härtere Diktaturmacht gibt es nicht.

Deshalb haben die Österreicher mit Recht vor, das Bargeld als Währungsbasis in die Verfassung zu schreiben. Das ist zwar kein sicherer Stopp, weil Brüssel noch nie Verfassungen respektiert hat, ist aber ein wirksames Zeichen, welches in Deutschland besonders aufmerksam verfolgt werden sollte, denn neben den Österreichern sind die Deutschen das Volk, welches am meisten am Bargeld hängt.

Bargeld ist Handlungsfreiheit, Selbstbestimmung, ist finanzielles Eigentum.
Eine Digitalwährung dagegen ist nur dubioser Zahlungsanspruch gegen eine dubiose Zentralbank, die schon mehrmals die Währung vernichtet hat und ihrer gesetzlichen Stabilitätsaufgabe noch nie nachgekommen ist. Bei nur digitalem Guthaben weiß ich nie, ob ich das Geld bekomme, mit Bargeld habe ich direkte Freiheit, zu handeln.

Wir sollten deshalb dem österreichischen Beispiel folgen und auch in Deutschland das Bargeld grundgesetzlich verankern. Zumindest diejenigen, die Demokratie ernst nehmen, sollten dieses Selbstbestimmungs- und Selbstverantwortungsrecht verteidigen.

Nur wenn Bargeld Währungsbasis bleibt, sind digitale Abrechnungen zusätzlich unbedenklich. Der Versuch jedoch, das Bargeld abzuschaffen und dafür ein im Belieben des Bankensystem bestehendes Digitalwährungssystem einzurichten, bedeutet währungspolitisch das gleiche, als ob ich die Demokratie gegen eine Diktatur ersetze.

5. Das Mittelstandsinstitut Niedersachsen hat schon vor Jahren Befragungen bei Bürgern durchgeführt, ob sie bereit seien, statt Bargeld nur Buchgeld (oder Digitalgeld) zu akzeptieren. Mehr als zwei Drittel der Bürger haben erklärt, dass sie im Falle von Buch- oder Digitalgeldwährung wieder zur Tauschwährung übergehen würden.

Der Autor kennt noch die Tauschwährung der Kriegs- und Nachkriegszeit vor mehr als 70 Jahren und in der DDR. Die knappen Güter waren nur zu bekommen, wenn man dafür andere Güter oder Dienstleistungen (Handwerksleistungen, Arztleistungen o.a.) bieten konnte. Das Gerechtigkeitsgefühl von Leistung zu Gegenleistung hat sich in den niedersächsischen Landkreisen noch weithin erhalten. Wenn der Autor für seine Dorfbewohne Rechtsangelegenheiten geregelt oder ihnen im Behördenkampf geholfen hatte, „hatte er etwas gut“, halfen sie ihm das nächste Mal kostenlos bei Heuen. Das Gefühl von Leistung und Gegenleistung ist in den Dörfern noch sehr lebendig, in den Städten nennt man das BAK-Leistung (Bar auf Kralle), um die Zusatzsteuer zu sparen.

Dass Tauschwirtschaft funktioniert, haben der letzte Weltkrieg und die DDR bewiesen und würde wiederum ein wahrscheinlicher Ausweg aus einer befohlenen Digitalwährung sein.

Lassen wir es gar nicht dazu kommen! Das Bargeld sollte grundgesetzlich auch bei uns geschützt werden!

Lassen Sie uns dafür kämpfen!
(pi-news.net)

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