Der Corona-Mitläufer machte sich zum Mittäter
Von RAINER K. KÄMPF
Julia Ruhs hat in der dritten „Klar“-Folge in der ARD die Frage gestellt: „Hat Corona uns zerrissen?“
Klare Antwort gleich vorab: Nein! Nicht Corona hat die Menschen zerrissen, entzweit und auseinander-, besser gesagt, gegeneinander getrieben, sondern die individuelle Reaktion auf den oktroyierten Wahn.
Der Covid-Hype war kein Testlauf für nachfolgende Pandemien oder solche, die es sein sollen. Er war nicht der Versuch festzustellen, „wie wir Covid-19 unter Kontrolle kriegen“, sondern wie das System die Menschen unter Kontrolle bringt.
Welche Repressionen können den Bürgern zugemutet werden, ohne daß relevanter Widerstand entsteht. Das nächste Level war dann der Test, in welchem Maß werden die Menschen mit Begeisterung Einschränkungen ihrer Grundrechte hinnehmen, diese Einschränkungen vor sich selbst und anderen rechtfertigen und Kritik als Kritik an sich selbst wahrnehmen und somit bekämpfen.
Der Corona-Mitläufer machte sich zum Mittäter und unterstützte somit sämtliche Verletzungen des Grundgesetzes und schlimmer noch, des menschlichen Anstandes und der Moral und Ethik als Grundlage einer funktionierenden Gesellschaft auf der Basis gegenseitiger Achtung.
Wir vergessen nicht den Nachbarn, der die Schuhe vor der Tür zählte und die Polizei rief, weil zu viele Gäste feierten. Wir erinnern uns an die Passagiere im Zugabteil, die den Sicherheitsdienst alarmierten, weil jemand seine Maske ablegte. Unvergessen bleiben die, die den staatlichen Zwang über die Familie und sich selbst in der Folge ins Abseits stellten.
Denunziationen hatten Hochkonjunktur und der gesunde kritische Verstand wurde zum „Haßverbrechen“ deklariert. Wir haben alle daraus gelernt, daß der Schoß noch sehr fruchtbar ist und sich die Feinde von Freiheit und Menschenrechten darauf verlassen können, daß immer eine Mehrheit vorauseilend unterwürfig zum Kapo der Unterdrücker mutiert: „Wenn du dich nicht impfen lässt, gehörst du nicht mehr zu uns.“
Viele von uns wollten zu denen nicht mehr gehören. Es ist eine Frage der Selbstachtung. Besser frei in den Spiegel schauen als vor Fremdscham triefend in die Gesichter derer, die unser Vertrauen verloren haben.
Das aufgesetzte Narrativ, wer sich impfen läßt, rettet Leben, war für viele die Grundlage, sich über ihre Mitmenschen zu erheben. Man gehörte zu den „Guten“. Für einige war es die Schwelle zum Bösen.
Die Decke des zivilisierten Miteinanders ist dünn, sehr dünn. Wenn sie reißt, gnade uns Gott…
(pi-news.net)
