Südwestindustrie 2023 – Nominaler Umsatz bei rund 447,8 Milliarden Euro
Nach einem in der wirtschaftlichen Entwicklung zwar gedämpften, aber insgesamt leicht positiven Jahr 2022 für die Südwestindustrie zeigte sich das Jahr 2023 wechselhaft. Geprägt war das Berichtsjahr von sinkenden Preisen, steigenden Zinsen sowie deutlichen geopolitischen Spannungen und auch daraus folgend einem schwachen Welthandel. So zeigte sich die Umsatzentwicklung der Südwestindustrie in der ersten Jahreshälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum positiv. Die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte verlief deutlich unruhiger. Ab Juli wechselten sich positive und negative Entwicklungen ab. Insgesamt schloss das Jahr mit einem nominalen Umsatzplus. Wobei zu berücksichtigen ist, dass die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte sowie die Ausfuhrpreise im Jahr 2023 von deutlichen Preisschwankungen geprägt waren. Die Entwicklung der konjunkturell nachlaufenden Industriebeschäftigung zeigte sich im Jahr 2023 hingegen weiterhin ausschließlich positiv.
Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes erwirtschafteten die baden-württembergischen Industriebetriebe im Jahr 2023 einen nominalen Umsatz von rund 447,8 Milliarden (Mrd.) Euro und verbuchten damit ein nominales Plus in Höhe von 10,5 Mrd. Euro (+2,4 %) im Vorjahresvergleich. Die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« ist die umsatzstärkste Industriebranche Baden-Württembergs. Diese verzeichnete 2023 ein nominales Umsatzplus von 5,7 Mrd. Euro (+4,2 %) gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 141,4 Mrd. Euro. In der umsatzmäßig zweitgrößten Branche »Maschinenbau« stieg der nominale Umsatz um 3,3 Mrd. Euro (+4,0 %) auf 84,1 Mrd. Euro an. Zusammengenommen erwirtschafteten diese beiden Branchen über die Hälfte (50,3 %) des gesamten baden-württembergischen Industrieumsatzes. Die gemessen am Umsatz drittgrößte Branche »Herstellung von Metallerzeugnissen« verzeichnete ebenfalls einen leichten nominalen Umsatzzuwachs in Höhe von 0,4 Mrd. Euro (+1,1 %) auf 31,7 Mrd. Euro gegenüber dem Vorjahr.
Die Umsatzzuwächse wurden im Jahr 2023 vor allem durch das Auslandsgeschäft getragen. Mit einem nominalen Umsatzzuwachs von 8,8 Mrd. Euro (+3,5 %) erreichte die Südwestindustrie hier insgesamt einen Umsatz von 261,3 Mrd. Euro. Die nominalen Inlandsumsätze stiegen leicht um 1,7 Mrd. Euro (+0,9 %) auf insgesamt 186,5 Mrd. Euro an. Das umsatzstarke Auslandsgeschäft sorgte für einen Anstieg der Exportquote auf 58,3 % (2022: 57,7 %). Im Branchenvergleich wiesen die »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« mit einer Exportquote von 76,7 % sowie die »Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« mit 68,3 % die höchsten Exportquoten auf. Die Branchen »Herstellung von Druckerzeugnissen; Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern« und »Getränkeherstellung« erwirtschafteten den überwiegenden Teil ihres Umsatzes im Inland. Sie erreichten Exportquoten in Höhe von 14,0 % bzw. 18,7 %.
Das zweite Jahr in Folge konnte die Südwestindustrie einen Zuwachs der Beschäftigten im Vorjahresvergleich verzeichnen. Im Jahr 2023 stieg die Zahl der beschäftigten Personen um etwa 12 300 Personen (+0,9 %) auf insgesamt rund 1 310 000 Beschäftigte an. Der »Maschinenbau« als beschäftigungsstärkste Industriebranche in Baden-Württemberg verzeichnete einen Anstieg von rund 980 Personen (+0,3 %) auf 318 000 beschäftigte Personen. In der »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen«, der gemessen am Beschäftigungsstand zweitstärksten Branche, stieg die Zahl der Beschäftigten um rund 2 700 (+1,2 %) gegenüber dem Vorjahr auf insgesamt 220 000 Personen an. Die an der Beschäftigung gemessene drittstärkste Branche »Herstellung von Metallerzeugnissen« verzeichnete im Jahr 2023 allerdings eine negative Beschäftigungsentwicklung mit einem Minus von rund 2 300 Personen (−1,5 %) im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 152 000 tätige Personen.
Die nominalen Entgelte der Südwestindustrie entwickelten sich im Jahr 2023 mit einem Anstieg von 4,3 Mrd. Euro (+5,8 %) auf insgesamt 79,6 Mrd. Euro das dritte Jahr in Folge im Vergleich zum Vorjahr positiv. Bei den Pro-Kopf-Entgelten verzeichnete die Südwestindustrie mit einem Industriedurchschnitt von 61 000 Euro je beschäftigter Person ebenfalls einen Anstieg (+4,8 %). Zu beachten ist dabei, dass den nominalen Entgeltsteigerungen im Jahr 2023 Steigerungen der Verbraucherpreise gegenüberstanden. Auf Branchenebene reichte die Spannweite des Pro-Kopf-Entgelts von 79 400 Euro im Wirtschaftszweig »Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen« bis zu 33 100 Euro in der »Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln«. Den stärksten prozentualen Anstieg im Vorjahresvergleich bei den nominalen Entgelten je beschäftigter Person verzeichneten im Jahr 2023 die »Getränkeherstellung« (+5,9 %), die »Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen« (+5,7 %) und die »Herstellung von Metallerzeugnissen« (+5,7 %).
(Statistisches Landesamt)