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“Quod licet Jovi, non licet bovi”

Oder: Bauern, seid dankbar und haltet eure Fresse!

Von Michael van Laack

Gewalt ist die letzte Zuflucht des Inkompetenten”, lässt seiner Foundation-Trilogieseiner Foundation-Trilogie einen Politiker sprechen, der einen Staatsstreich mit List statt mit offener militärischer Gewalt scheitern lässt.

Ich schließe mich Asimovs Ansicht insoweit an, dass man alle Möglichkeiten ausschöpfen muss, um sein Ziel zu erreichen, ohne physische Gewalt gegen Sachen oder gar Menschen auszuüben. So betrachtet könnte man die Blockade der Fähre mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an Bord möglicherweise ein unverhältnismäßiges Husarenstück nennen, denn die Demonstranten blendete offensichtlich die Möglichkeit aus, dass die Sicherheit des Schiffes und somit die Unversehrtheit der Menschen an Bord durch komplizierte seemännische Manöver in Gefahr geraten könnten.

In other words, das war Murks und darf sich in dieser Form nicht wiederholen. Dennoch:

Medien und Politik messen mit zweierlei Maß
Es geht nicht an, dass die deutschen Landwirte nun sowohl von Medien als auch der Politik aufgefordert werden, sich zu entschuldigen, sich in Sack und Asche hüllen, ihren für Montag angekündigten Protest absagen und demütig zusehen, wie auch diese Bundesregierung dem Höfesterben nicht nur mit kaltem Blick zusieht, sondern diesen Prozess durch immer neue Auflagen und Vorschriften in Kombination mit der Streichung von Vergünstigungen beschleunigt.

Viehbauern würde man am liebsten ganz aus Deutschland vertreiben, Geflügelbauern auch. Gemüsebauern werden zur Einhaltung immer höherer Standards verpflichtet, Getreidebauern in der Sortenvielfalt beschnitten. Dazu kommen steigende Produktionskosten und nun auch noch Subventionsabbau (der gestern Nachmittag übrigens nicht abgesagt, sondern lediglich taktisch verzögert wurde, um die Bauernproteste der kommenden Woche abzumildern.

Viele Landwirte bangen um ihre Existenz. Aus Hilflosigkeit gegenüber dem schier übermächtigen Staat ist Wut und Zorn gewachsen, jene Pflanze, die immer dann besonders prächtig wächst, wenn Politik total versagt oder ihr Handeln gar als gezielt rücksichtslos betrachtet wird.

Demokratiefeind ist, wer sich wehrt!
Doch nun zurück zum eigentlichen Anlass des Artikels, der Reaktion auf die Blockade der Fähre. ÖRR, Leitmedien und Altparteienkader reagierten mit einer Empörungsorgie auf die Blockade des vom Klimagott gesandten Öko-Apostels Habeck, der zugleich Liebling der anderen Götter (z. B. des Migrantengottes, des Gendergottes und des Veganergottes ist) und somit von allen anständigen und aufrechten und im vorgenannten Sinn tiefgläubigen Medienvertretern verehrt wird.

Vergleicht man Sprache und Intensität der Reaktionen auf die Fährenblockade mit jenen, die wir zu sehen, hören und lesen bekommen – wenn z. B. Greenpeace mal wieder einen Tanker blockiert bzw. besetzt, Ende Gelände Menschen in Gefahr bringt beim Eindringen auf Tagebaugebiet, sich über Monate auf die Straße klebende Nichtsnutze zig zehntausenden den Weg zur Arbeit inkl. Rettungswegen versperren (dadurch summiert volkswirtschaftlich Millionenschäden verursachen), Symbole unseres Landes (z.B. das Brandenburger Tor oder die Weltzeituhr mit Farbe angreifen und Unis “orange taufen”) und sogar billigend in Kauf nehmen würde, wenn auf der Landebahn eines Flughafen ein Jet verunglückt – so dürfen wir feststellen: Letzte Generation, Ende Gelände oder Greenpeace haben nahezu Narrenfreiheit.

Die Straftaten der “Letzten Generation” sind eigentlich Wohltaten
Zwar kommt es immer zu Personalfeststellung und dem Schreiben von Anzeigen (Landfriedensbruch ist selten dabei, weil der Richter dann mehr Probleme mit der Begründung des politisch gewollten niedrigen Strafmaßes für die Helden der deutschen “orangenen Revolution” hätte, doch sind Politik und Medien stets rasch bereit zu verdrängen oder zu vergessen. Bloß keine negativen Top-News zu den Ökofaschisten, lautet die Linie der Medien – Bloß nicht zu lang darüber reden und nicht zu streng mit den AufstandLastGen-Kriminellen ins Gericht gehen, denn die linke Mitte braucht die Stimmen von Jungwählern mehr als zuvor.

Aber mit den Landwirten kann man es ja machen. Wer braucht die schon? Eier können wir auch in Polen und Fleisch in Frankreich kaufen. Das Getreide muss sowieso weg, weil wir viel Platz für Soja und Mais brauchen. Die Bauern hatten noch nie eine wirkliche Lobby und bevor diese dreckigen Regierungskritiker zu viel Mitleid von der Bevölkerung bekommen, werden wir sie demütigen. Da kommt die Fährblockade wie gerufen, um den Dreck hoch- und auszuwürgen und über die deutschen Landwirte zu kotzen, den Politiker*innen und Journalierende in den letzten Monaten in ihren Ökomägen gesammelt haben.

Hier ein paar Beispiele:
Macht das so bitte nicht noch einmal, liebe Landwirte!
Wie auch immer: Die Aktion an der Fähre war alles in allem dennoch kontraproduktiv. Sie hat der Durchsetzung der wichtigen und richtigen Anliegen der Landwirte mehr geschadet als genutzt, weil sie ihren Verächtern und Gegnern innerhalb der hauptberuflichen Instrumentalisierer in Medien und Regierungsparteien kostenlos Munition geliefert, dem sogenannten Aufstand der Anständigen Auftrieb gegeben und erhoffte Solidarisierungeffekte mit unseren Bauern Vorschub geleistet hat.
(conservo.blog)

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