Los Angeles versinkt im Chaos
Von MEINRAD MÜLLER
Wir verfolgen die Eskalation in Los Angeles live auf US-Sendern, in sozialen Medien. Was dort geschieht, ist keine Demonstration, es ist ein Aufstand. Polizeifahrzeuge brennen, Beamte werden angegriffen, Geschäfte geplündert. Die Gewalt erinnert an Staaten im Zerfall, nicht an eine westliche Demokratie. Die Frage steht im Raum: Kann das auch bei uns passieren?
Ausgelöst wurde die Lage am 6. Juni 2025 durch eine koordinierte Aktion der amerikanischen Einwanderungsbehörden. Ziel war es, über hundert Personen ohne Aufenthaltsstatus festzunehmen. Festgenommen wurden vor allem Männer aus Zentralamerika. Viele von ihnen stehen im Verdacht, Banden wie MS-13 oder der 18th Street Gang anzugehören, Organisationen, die für extreme Gewalt bekannt sind: Enthauptungen, gezielte Angriffe auf Polizei, Einschüchterung von Zeugen. Diese Gruppen operieren nach eigenen Regeln, oft mit automatischen Waffen, und kontrollieren ganze Viertel.
Südgrenze offen wie ein Scheunentor
Unter der Regierung Biden war die Grenze zu Mexiko nahezu offen. In dieser Zeit kamen Millionen, darunter auch viele mit kriminellem Hintergrund. Die neue Linie unter Trump sieht konsequente Rückführungen vor, eine Wende, die nun in Straßenschlachten mündet.
In Los Angeles reagierten gewaltbereite Gruppen sofort. Die Polizei spricht von bekannten Demonstranten, die aus anderen Bundesstaaten anreisten. Einsatzfahrzeuge wurden angezündet, Barrikaden errichtet, Polizisten mit Flaschen, Steinen und Brandsätzen attackiert. In Stadtteilen wie Compton und Downtown flogen Molotowcocktails. Supermärkte wurden geplündert, selbstfahrende Taxis abgebrannt. Die Polizei sprach von organisierter Gewalt, nicht von spontaner Wut.
Binnen Stunden geriet die Lage außer Kontrolle. Polizisten wurden in Hinterhalte gelockt, mussten sich zurückziehen. Krankenhäuser meldeten zahlreiche Verletzte unter Einsatzkräften. Die Ordnung war nicht mehr aufrechtzuerhalten. Sperrmüll und Einkaufswagen dienten als Straßensperren, die Innenstadt wurde zur Kampfzone.
Präsident Trump reagierte mit militärischer Präsenz. 300 Soldaten der Nationalgarde wurden nach Los Angeles entsandt, 500 Marines stehen in Bereitschaft. Normalerweise untersteht die Nationalgarde dem jeweiligen Bundesstaat. Trump jedoch nutzte Paragraf 12406 des US-Rechts, der es dem Präsidenten erlaubt, in schweren Unruhen auch ohne Zustimmung des Bundesstaates einzugreifen.
Die Regierung des Bundesstaates Kalifornien unter Gouverneur Gavin Newsom protestierte scharf. Newsom sprach von einem „illegalen und gefährlichen“ Militereinsatz gegen die eigene Bevölkerung. Trump entgegnete, Kalifornien habe seine Sicherheitslage nicht mehr im Griff. Die Plattform X zeigt Videos von verletzten Polizisten, ausgebrannten Polizeistationen, geplünderten Läden. Selbst städtische Drohnen wurden gestohlen und zur Aufklärung von Polizeipositionen eingesetzt.
Was das für Deutschland bedeutet
Deutschland sollte genau hinsehen. Hier leben mehr als 400.000 ausreisepflichtige Personen. Die Abschiebepraxis ist zögerlich, viele Verfahren dauern Jahre. Parallelgesellschaften, kriminelle Clans und latente Gewaltbereitschaft sind in manchen Vierteln keine Randerscheinung mehr. Auch hierzulande könnte es zu Aufständen kommen, sollte der Staat plötzlich seine Linie verschärfen.
Die Lektion aus Los Angeles ist eindeutig: Wer das Gewaltmonopol des Staates relativiert, riskiert den Kontrollverlust. Wer Abschiebungen nur auf dem Papier durchführt, schafft rechtsfreie Räume. Und wenn diese Räume zu brennen beginnen, ist es zu spät für Appelle.
Los Angeles zeigt, was passiert, wenn politische Feigheit, organisierte Kriminalität und staatliches Zögern aufeinandertreffen. Dieses Szenario ist nicht auf Kalifornien beschränkt. Es kann auch in Deutschland Wirklichkeit werden, wenn wir nicht handeln.
(pi-news.net)