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„Märtyrer“ und „Helden“

Warum die Palästinensische Autonomiebehörde nicht besser ist als die Hamas

Von Bassam Tawil

(Englischer Originaltext: Why The Palestinian Authority Is No Better than Hamas, Übersetzung: Daniel Heiniger)

Während die Regierung Biden weiterhin die Idee propagiert, dass eine "wiederbelebte" Palästinensische Autonomiebehörde (PA) am Tag nach dem aktuellen Israel-Hamas-Krieg den Gazastreifen regieren soll, beweisen die PA-Führer erneut, warum sie sich nicht sehr von den vom Iran unterstützten Islamistischen Terroristen, die Israel zerstören und Juden ermorden wollen, unterscheiden.

Nach der Ermordung von Saleh al-Arouri, dem stellvertretenden Leiter des "Politbüros" der Hamas, am 2. Januar in Beirut (Libanon), der im letzten Jahrzehnt hinter unzähligen Terroranschlägen gegen Israelis steckte, lobten ihn die PA-Führer schnell als "Märtyrer" und "Helden" und verurteilen Israel für die angebliche Tötung des führenden Hamas-Terroristen. Diese Verherrlichung eines Erzterroristen ist nichts weniger als eine uneingeschränkte Befürwortung des Dschihad (Heiliger Krieg) der Hamas gegen Israel, wie er in der Charta von 1988 dargelegt ist, in der es heißt: "Der Dschihad ist ihr Weg und der Tod um Allahs Willen der höchste seiner Wünsche." (Artikel 8)

Dabei handelt es sich um dieselbe Palästinensische Autonomiebehörde, deren Führer sich weiterhin regelmäßig mit hochrangigen Funktionären der Regierung Biden treffen, um Szenarien für den Tag nach dem Krieg zwischen Israel und der Hamas zu besprechen. Funktionäre der Regierung Biden haben keinen Hehl aus ihrem Wunsch gemacht, dass eine angeblich "erneuerte" Palästinensische Autonomiebehörde die Hamas als Herrscher über den Gazastreifen ersetzen soll.

Es ist erwähnenswert, dass das Programm "Rewards for Justice" des US-Außenministeriums im Jahr 2018 Belohnungen von jeweils bis zu 5 Millionen US-Dollar für Informationen aussetzte, die zur Identifizierung oder zum Aufenthaltsort von al-Arouri und den libanesischen Hisbollah-Führern Khalil Yusif Mahmoud Harb und Haytham Ali Tabataba'i führen.

Al-Arouri, der die Militäroperationen der Hamas im Westjordanland finanzierte und leitete, wurde mit mehreren Terroranschlägen, Flugzeugentführungen und Entführungen in Verbindung gebracht. Er verkündete die Verantwortung der Hamas für den Terroranschlag vom 12. Juni 2014, bei dem drei israelisch-jüdische Jugendliche, darunter der US-israelische Staatsbürger Naftali Fraenkel, entführt und ermordet wurden.

Die Regierung Biden hat noch nicht dargelegt, was sie meint, wenn sie von einer "wiederbelebten" Palästinensischen Autonomiebehörde spricht.

Wenn die Regierung Biden darauf hofft, dass die PA-Führung ihre laufende Hetzkampagne gegen Israel in den Moscheen, in den Medien und in der Rhetorik palästinensischer Funktionäre einstellt, lebt sie in einer Traumwelt. Wenn die Regierung Biden glaubt, dass die Palästinensische Autonomiebehörde im Rahmen eines "Revitalisierungsprozesses" ihre endlose Verherrlichung von Terroristen aufgeben und aufhören wird, sie systematisch mit monatlichen Zuschüssen für die Ermordung von Israelis zu belohnen, steht ihr ebenfalls ein böses Erwachen bevor.

Kurz nach der Ermordung von al-Arouri gab die regierende Fatah-Fraktion von PA-Präsident Mahmoud Abbas eine Erklärung heraus, in der sie das "feige Attentat" verurteilte und den Hamas-Terroristen als "prominente palästinensische Nationalfigur, Kämpfer und Märtyrer" lobte. Laut Fatah "hat das Märtyrertum von al-Arouri die Gefühle aller Palästinenser verletzt." Die Fatah rief außerdem am 3. Januar zu einem Generalstreik im Westjordanland auf, um den Tod von al-Arouri und anderen Hamas-Terroristen zu betrauern.

Der Generalsekretär des Fatah-Zentralkomitees, Jibril Rajoub, der eng mit Abbas verbunden ist, rief Hamas-Führer Ismail Haniyeh an, um ihm sein Beileid zum "Märtyrertod" von al-Arouri auszudrücken, und sagte: "Mit dem Märtyrertod von Saleh al-Arouri hat Palästina einen seiner treuen Söhne und Kämpfer, der sein Leben dem Dienst an der palästinensischen Sache gewidmet hat, verloren."

Auch der Premierminister der PA, Mohammad Shtayyeh, begrüßte al-Arouri als "Märtyrer" und sprach der Hamas und den Palästinensern sein Beileid aus. Shtayyeh bat Gott auch, "[al-Arouri] mit seiner großen Barmherzigkeit zu bedecken und ihn im Paradies aufzunehmen".

In der Stadt Jenin im Westjordanland führte Jamal Hawil, ein hochrangiger Fatah-Funktionär, eine Demonstration an, um die Ermordung von al-Arouri anzuprangern, den er als "Märtyrer" bezeichnete.

Hawil lobte auch das Massaker der Hamas am 7. Oktober, bei dem die Terrorgruppe mehr als 1.200 Israelis ermordete, mehr als 5.000 verwundete und mehr als 240 entführte und als Geiseln in den Gazastreifen verschleppte.

Er betonte, dass al-Arouri den Aufschwung antiisraelischer Terroraktivitäten im Westjordanland inspiriert habe:

"Saleh al-Arouri rief die palästinensischen Jugendlichen [im Westjordanland] zum Widerstand mit Steinen, Molotowcocktails, Pistolen und Sprengkörpern auf. Unsere bewaffneten Fraktionen werden [Israel] eine schmerzhafte Lektion erteilen."

Es sollte nicht überraschen, dass Abbas und andere PA-Führer Terroristen seit langem verherrlichen, indem sie sie "Märtyrer" und "Helden" nennen. Im Jahr 2021 rief Abbas dazu auf, die Familien zweier palästinensischer Terroristen zu trösten, die bei einem Angriff auf Israelis getötet wurden. Abbas sagte zum Vater eines der Terroristen:

"Allah wird deinen Lohn über unserer Märtyrerin [Israa Khzaimiah], den Märtyrern des palästinensischen Volkes, erhöhen. Allah wird sie im Paradies wohnen lassen, und gewiss ist ihr Platz im Paradies, weil sie eine Märtyrerin von Palästina und Jerusalem ist. Ich verneige mich immer vor unseren männlichen und weiblichen Helden."

Nach Angaben des Institute for Monitoring Peace and Cultural Tolerance in School Education (IMPACT-se) wurden die Gräueltaten seit den brutalen Hamas-Massakern an Israelis am 7. Oktober von mindestens elf palästinensischen Schulen gefeiert, darunter acht von der PA betriebenen.

In einem Beispiel teilte die Ya'abad Sekundarschule für Jungen (in der Nähe von Dschenin) den Eltern mit, dass sie am 18. Oktober "aus Respekt vor dem reinen Blut unserer Märtyrer geschlossen wird. Gott möge die Juden und diejenigen, die sie unterstützen, bestrafen."

In ähnlicher Weise veranstaltete die Adnan Zaki al-Safarini High School für Jungen in Tulkarm am 12. Oktober eine Demonstration, bei der sie das Massaker der Hamas lobte. Dabei wurde ein Video gezeigt, das den Vortrag eines männlichen Schülers zeigte, mit dem Titel: "Ein Tag, der für immer in der Geschichte des arabisch-palästinensischen Kampfes leben wird." .. der Tag der Al-Aqsa-Flut [der Name, den die Hamas für ihre Gräueltaten am 7. Oktober verwendet[."

IMPACT-se hielt fest: "Es scheint, dass viele Schulen in den palästinensischen Gebieten die Gelegenheit der Anschläge vom 7. Oktober genutzt haben, um das Massaker zu feiern, Hamas-Terroristen zu verherrlichen und ihre Tapferkeit und Opferbereitschaft zu loben. In einigen Fällen werden ausdrücklich Bilder von Paraglidern benutzt, mit denen Hamas-Kämpfer die Gräueltat verübten, darunter ein Social-Media-Beitrag einer Schule, in dem Zweitklässler beim Ausmalen von Zeichnungen ihres Kunstlehrers zu sehen sind, die Hamas-Terroristen auf Paraglidern darstellen und auf denen die Worte "Glorreiches Gaza" stehen. Viele Schulen nutzten diese Gelegenheit auch, um ausdrücklich antisemitische Botschaften zu verbreiten, indem sie von Gott wünschen, er möge "die Juden bestrafen", oder indem sie die Juden in der Tradition antisemitischer Gottesmordvorwürfe als "Prophetenmörder" bezeichneten. Diese Fundstücke deuten darauf hin, dass die nächste Generation der Palästinenser gegenüber Gewalt desensibilisiert wird und Tod, Juden und Israelis als unmenschliche Wesen betrachten und ihren eigenen Tod im Kampf als höchstes Ziel betrachten wird. Vor diesem Hintergrund kann man sich der Schlussfolgerung nicht entziehen, dass, wenn der Status quo der palästinensischen Bildung anhält, die nächste Gräueltat das Einzige ist, was sicher ist."

Sollte es der Palästinensischen Autonomiebehörde erlaubt werden, in den Gazastreifen zurückzukehren, wie es die Regierung Biden will, würde sie ihren jahrzehntelangen Weg der Erziehung zum Terror fortsetzen. Abbas und seine PA-Führung würden genau das tun, was die Hamas in den letzten zwei Jahrzehnten im Gazastreifen getan hat: eine weitere Generation von Palästinensern mit judenhassenden Botschaften und der Verherrlichung von Terroristen erziehen.

Die Regierung Biden kann unterdessen weiterhin davon träumen, die Palästinensische Autonomiebehörde "umzugestalten", aber jedes palästinensische Kind weiß, dass dies niemals passieren wird, solange palästinensische Führer weiterhin die Ermordung von Juden finanzieren und zur Vernichtung Israels aufrufen. Es ist an der Zeit, dass die Regierung Biden versteht, dass es keinen wirklichen Unterschied zwischen denen gibt, die Terroranschläge verüben, und denen, die sie ermutigen, verherrlichen und Terroristen für jeden Mord großzügig bezahlen.

Wie die Regierung Biden zweifellos weiß, wird sich im Gazastreifen nichts ändern, wenn die Hamas durch die Palästinensische Autonomiebehörde ersetzt wird.

(Bassam Tawil ist ein muslimischer Araber mit Sitz im Nahen Osten. Quelle: Gatestone Institute)

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