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50 Prozent mehr „Asylbewerber“ in Berlin

Immer mehr Containerdörfer als „Notlösung“?

Von Alex Cryso

Obwohl die Städte und Landkreise schon seit geraumer Zeit über die Überlastung ihrer Kapazitäten klagen, wird die Ampel-Regierung nicht müde, immer weitere Flüchtlinge in Deutschland aufzunehmen. Die Türkei, Syrien, Afghanistan, Vietnam, Georgien, Moldau und natürlich die Ukraine sind die derzeitigen Hauptherkunftsländer, aus denen die Asylbewerber ihrer Anträge in der Bundeshauptstadt Berlin stellen. Dort hat man einen enormen Zuwachs von 50 Prozent zu verzeichnen, um bis Ende Juni exakt 7.473 Neuankömmlinge zu registrieren. 4.864 Personen waren es im Vorjahreszeitraum, wie das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (ALF) mitteilte.

Extra gezählt werden müssen 8.502 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, die einen anderen Aufenthaltsstatus haben. Im letzten Jahr wurden rund 60.000 Ukrainer alleine in Berlin untergebracht. Insgesamt wurden 2022 14.704 Asylanträge in der Hauptstadt aufgenommen. Hinzu kamen rund 1.000 weitere Flüchtlinge, die in Sonderprogrammen rangieren, wie etwa angeblich schutzbedürftige Syrer. Wie man in Berlin die Unterbringung handhabt, weiß inzwischen niemand mehr so genau: Deutsche finden keinen Wohnraum, der Staat kommt mit der Schaffung von Unterkünften kaum noch hinterher. Groß angelegte Lösungen wie ganze Containerdörfer oder provisorische Unterkünfte wie etwa Leichtbauhallen auf dem Flughafengelände von Berlin-Tegel werden immer mehr angestrebt. Etwa 34.000 Plätze standen angeblich zur Verfügung, doch nur ein kleiner Teil davon ist noch frei. Was als kurzfristiger Übergang gedacht war, soll Tausende von Menschen über einen längeren Zeitraum beherbergen.

Bis Mitte Herbst sollen in Berlin drei weiter Unterkünfte für 1.600 Sozialtouristen errichtet werden, doch werden in diesem Jahr in Berlin noch Plätze für mindestens 12.000 neue Asylanten benötigt, schätzt SPD-Sozialsenatorin Cansel Kiziltepe die Lage ein. Und auch auf Bundesebene nimmt die Zahl der Geflüchteten zu: Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellten von Januar bis Juni offiziell 162.271 Menschen einen Asylantrag in Deutschland. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (84.583 Erstanträge) bedeutet dies einen Anstieg um 77,5 Prozent.

Ein Bundesland wie etwa Brandenburg will dabei verstärkt auf Containerdörfer setzen, um pro Standort bis zu 1.500 Flüchtlinge unterzubringen. 19 Millionen Euro sollen dafür in die Hand genommen werden, um die Behausungen zunächst in Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder und Wünsdorf zu errichten. Der Ausbau wäre in spätestens fünf Monaten vollendet. CDU-Innenminister Michael Stübgen will jedoch schon im Sommer damit anfangen, „abgelehnte Asylbewerber nicht mehr in die Kommunen zu verteilen“. Außerdem sollen die Flüchtlinge mindestens 18 Monate in der Erstaufnahme bleiben. Bei rund 39.000 erstmals registrierten Flüchtlingen in Brandenburg im letzten Jahr galten auch hier die Kapazitäten als völlig erschöpft. Im Zeichen der Umvolkung entstehen nicht nur die ersten Migrantenstadtteile, sondern auch regelrechte Ghettos und kriminelle Hotspots.
(beischneider.net)

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