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D und EU selber schuld

„Die USA sitzen bei Zöllen am längeren Hebel“

Von PROF. HARALD WEYEL

Die USA sitzen am längeren Hebel, weil deren Außenhandelsabhängigkeit beim vor allem industriell geprägten Warenhandel gerade mal 21 Prozent ausmacht, bei Deutschland 78 Prozent, bei Japan 26 Prozent, bei China 35 Prozent und bei Russland 38 Prozent. Kann man internationale Arbeitsteilung auch übertreiben? Ja, kann man sehr wohl!

Warum machen die USA das?
Senkung des notorischen Außenhandelsdefizits (über eine Billion USD)
Rückholung auch von besser bezahlten Industriejobs!
Eventuelle Übersimplifizierung gewisser Zusammenhänge sowie allgegenwärtiges Politmarketing?

Und natürlich wird bei Zollerhöhungen alles teurer für alle — für Händler, Produzenten und Konsumenten! Die eventuelle Problematisierung eines nationalen und generellen „Bullshit-Job“-Problems, tatsächlicher „Fehlallokation“ oder aber der Tatsache, dass viele Leute eh nichts mit ihrer „Freizeit“ anfangen können — außer sich mit was auch immer zu Tode zu konsumieren — kann an dieser Stelle leider nicht erfolgen. Auch nicht die eventuell fatale Rolle, die ein denaturiertes nationales Bildungs- oder Ausbildungs- und Sozialversicherungssystem etc. dabei spielen.

Was kann man dagegen tun?
Nun, eine Retorsion (vulgo „Rache“) über die Sanktionierung von US-Beef oder Harley Davidsons etc. kann zwar einen gewissen internen US-Lobby-Druck fördern, ändert aber nichts daran, wer hier wohl am längeren Hebel sitzt. Und eine Sanktionierung von US-Tech-Konzernen oder gar Rüstungsgütern wäre wohl erstmal wieder selbstschädigend, da die EU und Deutschland ja nichts Vergleichbares aufzubieten haben.

Die Probleme von Deutschland und der EU sind wohl weniger die Zölle anderer Leute als vielmehr die nationale und „europäisierte“ Unwilligkeit oder Unfähigkeit, eine letztlich selbstverordnete Überbürokratie, international-hysterische und Lobby-verseuchte Fehlentscheidungsstruktur inklusive CO2-Religion etc. sofort wirksam zurückzuschneiden.
(pi-news.net)

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