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Die Alternative ist ohne Alternative

Merz und die Union haben sich mit der Ausgrenzung der AfD zum Spielball linker Parteien gemacht

Von WOLFGANG HÜBNER

Wenn am Sonntag die Ergebnisse vorliegen, dürfte es zwei Gewissheiten geben: Die nächste Regierungskoalition wird zu brüchig sein, um den Konsequenzen aus den dramatisch veränderten Verhältnissen in der westlichen Vormacht USA auch nur annähernd gerecht zu werden. Und die AfD wird trotz „Brandmauer“ einen großen Sprung nach vorn machen. Das wird zwar nicht reichen, um an der nächsten Regierung beteiligt werden zu müssen oder diese gar zu führen. Doch zur stärksten politischen Kraft der Opposition sollte es langen. Das ist dann die Ausgangsstellung für den Griff nach der Macht, den die AfD nicht scheuen darf, sondern wollen muss.

Die neuen Entwicklungen in Washington, die bevorstehende Wiederkehr Russlands ins europäische Machtspiel, das sich abzeichnende Ende des Krieges in der Ukraine mit einem weitgehenden Erfolg Moskaus – all das ist für den Großteil der deutschen Wähler in den Folgenwirkungen noch viel zu unverdaut, um am Sonntag bereits das Wahlergebnis entscheidend zu beeinflussen. Der CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz wird einen oder zwei Koalitionspartner bekommen, die sich heftig dagegen sträuben, die grundlegend veränderte Lage anzuerkennen. Das wird Merz vom ersten Tag an zum schwachen Kanzler bestimmen.

Aber dem Mann, der einst vor Angela Merkel feige geflohen ist, geht es ohnehin nur um eines: Endlich doch noch Kanzler zu werden. Dass er in dieser Position in keiner Weise der ist, den Deutschland und die Deutschen nun bräuchten, ist der tragische Aspekt der Wahl. Merz und die Union haben sich mit der Ausgrenzung der AfD zum Spielball linker Parteien gemacht. Diese werden übrigens nicht zögern, eine „Volksfront“-Koalition zu bilden, wenn das Wahlergebnis das ermöglichen sollte. Die Alleinschuld daran trügen Merz und die Union mit ihrem „Brandmauer“-Schwur.

Es spricht alles dafür, dass die künftige Koalitionsregierung nicht vier Jahre halten wird. Die AfD muss sich ab dem 24. Februar 2025 darauf vorbereiten, die neue führende deutsche Regierungspartei zu werden. Dazu gibt es keine Alternative für die Alternative, so wenig wie es am Sonntag für die Stimmabgabe aller patriotischen Deutschen eine Alternative zur AfD gibt. Doch über die Schwachstellen dieser Partei ist ab Montag gerade deshalb kritisch zu sprechen. Jetzt gilt erst einmal: 20 Prozent plus X!
(pi-news-net)

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