Springe zum Inhalt

Die Herrschaft der Minderheit

(1) Wie kann die Bundesregierung unser Land unter schwersten Schäden frontal vor die Wand fahren?

Von MARTIN E. RENNER

Wie kann es sein, dass eine Bundesregierung das gesamte Land förmlich „mit Gewalt“ zur sogenannten „Klimarettung“ zwingt – wohlwissend, dass selbst eine völlig Co²- und „klimaneutrale“ Bundesrepublik im globalen Maßstab nahezu keinen nennenswerten Unterschied machen könnte?

Wie kann es sein, dass der hart schuftende deutsche Steuerzahler zur Rolle des Klima-Märtyrers verdammt wird – und der das auch noch sehenden Auges hinnimmt?

Wie kann es sein, dass ein Robert Habeck nicht nackig durch eine hunderttausend Kilometer entfernte Wüste kriecht, sondern als Bundeswirtschaftsminister den rechtschaffenden Häuslebauer enteignen will?

In der grauen Theorie und unter einer streng politikwissenschaftlichen Herangehensweise gibt es in einer Demokratie zunächst keine „richtige“ oder „falsche“ Politik. Es gibt auch keine „richtigen“ oder „falschen“ Problemlösungen.

In einer Demokratie sollte die Mehrheitsmeinung herrschen
Das demokratische Mehrheitsprinzip geht klassischerweise davon aus, dass mehrheitlich getroffene Entscheidungen in ihrer Gesamtsumme auf lange Sicht und insgesamt für alle Staatsbürger dem Maximum an gemeinschaftlicher Übereinstimmung und allgemeiner Zufriedenheit am nächsten kommen.

Doch in unserer „Demokratie“ geht es schon seit langer Zeit nicht mehr um die Zustimmung, die Entscheidung des einzelnen Bürgers zu dieser oder jener Sachfrage und Problemstellung.

De facto erschöpft sich das politische Mitspracherecht des deutschen Bundesbürgers alle paar Jahre in seiner jeweiligen Wahlentscheidung. Mit dieser Wahlentscheidung überantwortet er seine Stimme mehr oder minder geeigneten „Repräsentanten“. Repräsentanten, die er zumeist nicht kennt und die er häufig auch nicht für geeignet hält. In erster Linie gilt diese Stimme einer Partei, die diesen Kandidaten aufgestellt hat.

Und selbst dies entpuppt sich bei genauem Hinsehen als blanke Luftnummer: Seit vielen Jahren bekommt der Wähler Regierungen mit einem Regierungshandeln, die er so gar nicht wollte und will.

Durch die Notwendigkeit der Koalitionsbildung zur Erlangung der Regierungsmehrheit ist das daraus folgende Regierungshandeln häufig das genaue Gegenteil der im Wahlkampf durch die Parteien versprochenen Positionen.

Die Parteien gaukeln im Wahlkampf also Grundsatzpositionen vor, die sie dann, um der Machterlangung- und erhaltung willen, sehr schnell dem ebenso marginalen Regierungs-Partner opportunistisch opfern.

Politische Entscheidungen sind nur noch schwach demokratisch legitimiert
Die „großen“ politischen Entscheidungen fallen heute in Berlin im Bundestag, in Brüssel oder Straßburg in der EU, in der EU-Kommission und im EU-Rat.

Zunehmend unter massiver Einflussnahme von internationalen und globalen Organisationen. Hierbei handelt es sich zumeist um suprastaatliche Organisationen und auch zivilgesellschaftliche NGOs. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Der einzelne Bürger hat weder ein Mitsprache- oder Vetorecht noch überhaupt irgendeine Möglichkeit tatsächlicher Einflussnahme.

Hier entstand ein höchst gefährliches Zusammenwirken von staatlichen Parlamenten, Institutionen und Entscheidungsträgern einerseits und sehr mächtigen, finanzstarken und absolut undemokratisch strukturierten Organisationen andererseits.

Oftmals auch dominiert durch finanzmächtige „Philanthropen“ mit angeblich selbstlosem und messianischem Weltenretter-Eifer.

Die klassische Prämisse demokratischer Verfasstheit, dass politische Willensbildung von „unten nach oben“ zu geschehen habe, ist nicht nur lange begraben. Sie ist in ihr glattes Gegenteil verkehrt.

Die Minderheit befiehlt der Mehrheit
Auch hier in unserem Land. Hier wird zum Beispiel der „Klimaschutz“ und die dazu notwendige „große Transformation“ offen von oben herab befohlen. Und damit dies zukünftig noch leichter wird, der „lästige“ Staatsbürger noch weniger Mitspracherechte haben soll, möchten die Ampel und ihre Vorgänger-Regierungen den Nationalstaat am liebsten komplett abwickeln.

Man scheut keine noch so abstruse Radikalität. Zwar beschwört man noch immer, seine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes zu widmen, des Volkes Nutzen zu mehren und Schaden von ihm zu wenden.

Doch insgeheim ist nicht länger das eigene Volk Nutznießer und Adressat aller Politik. Sondern: Das Klima, der Weltfrieden, die Menschenwürde, die westliche Wertegemeinschaft oder gleich der ganze Planet.

„Klima, Klima über alles“ könnte heute der Schlachtruf dieser sich stark und ermächtigt fühlenden Minderheit sein. Der rücksichtslos-radikal-rabiate Anspruch auf die globale Durchsetzung dieser politischen Minderheits-Position erinnert an Vergangenes.

Wirklich perfide ist, dass all dieser Wahnsinn eben nicht im Ansatz von der Mehrheit getragen wird, sondern im Gegenteil von kleinen Minderheiten. Diese allerdings sind in den bereits oben angesprochenen Organisationen und NGOs über Jahrzehnte bestens vernetzt, bestens strukturiert, bestens organisiert und auskömmlich finanziert.

Die wohlstandsverwahrlosten Kinder und Jugendliche, die sich im Glauben auf einen wahrhaftigen Märtyrerstatus und in wahnhafter Opferbereitschaft auf die Straßen kleben, sind hier die allzu nützlichen Idioten.

Doch viel gefährlicher sind die bestens organisierten Hintermänner und Hinterfrauen, die in politischen, in institutionellen und in kulturellen Schlüsselpositionen den Irrsinn auf die Spitze treiben. Eingesetzt, gefördert und geschützt durch Strippenzieher, deren Kernkompetenzen nicht mehr fachliches Wissen und Sachverstand, sondern nur noch blanke Ideologie ist.

Alles zählt – nur nicht Deutschland
Natürlich geht es im Hintergrund oftmals auch um finanzielle oder andere profitable Interessen. Auch bei der vermeintlichen Klimarettung werden Milliarden Dollar oder Euro verdient – nur eben zunehmend nicht mehr in Deutschland.

Zweifelsohne entspricht das voll und ganz dem arg limitierten ökonomischen Verständnis eines Robert Habeck. Das Wohl und der Nutzen des deutschen Volkes liegen nach dieser Lesart darin, politisch nicht länger Nutzen und Vorteile für sich selbst zu generieren. Sondern anderen Nationen Nutzen zu schaffen – auch und gerade zum eigenen Schaden. Eine wahrlich vollständige und glatte Umkehrung des Amtseides.

Von Gender-Gaga über die Abschaltung der letzten deutschen Kernkraftwerke bis hin zum Klimarettungs-Wahnsinn: Das alles wird definitiv nicht von Mehrheiten getragen. Eine immer länger werdende Liste von unabhängigen Umfragen bestätigt das eindrucksvoll.

Wie ist das alles möglich?
Wann endlich erhebt sich der Bürger und beendet diesen Wahnsinn? Er hätte alles Recht dieser Welt, sein Eigentum, seine und unsere Kultur, seine und unsere Identität, seinen und unseren Wohlstand und die Zukunft seiner und unserer Kinder zu verteidigen!

Unser Land braucht dringend eine umfassende politische Wende. Es ist die einzige Alternative für unser Deutschland.

» Morgen Teil 2: Die Apathie der Mehrheit
(Martin E. Renner ist Bundestagsabgeordneter der AfD und war Anfang 2013 einer der 16 Gründer der Partei in Oberursel. Seine Kolumne erscheint alle zwei Wochen am Samstagabend auf PI-NEWS)
(pi-news.net)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert