Springe zum Inhalt

Geschäfte in Russland

Aufruf zur Hetzjagd auf deutsche Kapitalisten

Von WOLFGANG HÜBNER

Die Russen haben die „Wagner“-Truppe, der Westen hat die NGOs, also die sogenannten Nichtregierungsorganisationen. Die einen schießen scharf und sind grobe Gesellen, die anderen erfüllen ihren Auftrag zivil und unblutig. Beiden gemeinsam ist, dass sie von staatlichen Mächten unterstützt und instrumentalisiert werden. Dabei ist das Vorgehen der NGOs bedeutend eleganter und im Ergebnis oft auch wirkungsvoller. Diese Tatsache verleitet naive Zeitgenossen oft dazu, das Treiben der NGOs als harmlos, ja segensreich zu erachten.

Doch wenn das publizistische Zentralorgan des deutschen Russenhasses, also die FAZ, faktisch NGOs dazu aufruft, „aktivistisch“ gegen deutsche Unternehmen, die in Russland noch immer Geschäfte und Gewinne machen, vorzugehen, dann wird deutlich, welchen Charakter und welche Aufgabe solche „Nichtregierungsorganisationen“ tatsächlich haben.

Der FAZ liegen „exklusive“ Informationen der „Kiew School of Economics“ sowie der NGO „B4Ukraine“ vor, wonach deutsche Unternehmen wie Metro, Bayer, BMW oder der Baumaschinenhersteller Liebherr aus ihren in Russland erzielten Geschäften im Jahr 2022 rund 402 Millionen Dollar Gewinnsteuern an den russischen Staat abgeführt haben und „so zur Kriegsanstrengung des Kreml beigetragen“ hätten.

Natürlich ist keine Rede davon, wie viele Milliarden an Hilfszahlungen und Waffenlieferungen die deutschen Steuerzahler für das Regime in Kiew aufbringen mussten und weiter müssen. Allerdings kann der FAZ-Bericht nicht verschweigen, dass amerikanische, französische oder britische Unternehmen weit höhere Gewinnsteuern für ihre Aktivitäten auf dem attraktiven russischen Markt gezahlt haben. Und offenbar denkt keiner dieser kapitalistischen Profiteure daran, sich aus Russland zurückzuziehen.

Wenn nun ausgerechnet in Deutschland, das sich mit den irrwitzigen Sanktionen schon mehr als genug geschadet hat, auf Zuruf einer Kiewer Einrichtung mit englischer Bezeichnung eine Hetzjagd auf deutsche Unternehmen mit Hilfe von einheimischen NGOs beginnen soll, dann ist das nicht nur ökonomisch dumm und kurzsichtig, sondern würde das deutsche Vasallendasein noch trostloser als ohnehin schon machen.
(pi-news.net)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert