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Gott spielen?

Von altmodischen Dingen wie Gut und Böse

Von SELBERDENKER

Im Weltbild vieler Menschen kommt Gott nicht mehr vor. Wo kein Gott, da kein Teufel. Wer an Gott glaubt, an Gott, der die Liebe ist, die Liebe will, sieht den Teufel als eine Art Gegenspieler Gottes. Einige halten den Teufel, das Böse für eine veraltete Metapher. Manche erkennen ihn an jeder Ecke.

Für einige Christen ist der Teufel, ist die Hölle einfach nur die Abwesenheit Gottes, die Abwesenheit der Liebe, die dem geliebten und liebenden Menschen erst Menschenwürde verleiht. Verschwindet die Liebe, verschwindet auch die Menschenwürde. Was in der heutigen Zeit immer wertvoller wird, weil es immer stärker verloren geht, ist die Gewissheit darüber, was gut oder böse, was richtig oder falsch ist.

Zum Teufel!
Der Zeitgeist, jede politische Macht pflegt zu definieren, was gerade gut oder böse zu sein hat. In jedem Krieg, in jedem menschlichen Konflikt wird die jeweils andere Seite in der Regel zur bösen Seite erklärt. Zumeist kommt Böses jedoch auf beiden Seiten vor. Wer soll da schon sagen, wer wirklich richtig und wer falsch liegt? Es gibt ja gegensätzliche Positionen. Die Vorstellung vom Teufel kann dabei helfen, Dinge richtig einzuordnen. Also wie, zum Teufel, soll man sich den Teufel vorstellen und was will der Kerl überhaupt?

Dem Teufel geht es nicht unbedingt darum, dass eine Seite gewinnt. Dem Teufel geht es darum, dass sich die Menschen untereinander hassen, bekämpfen und schaden. Er ist der „Herr dieser Welt“, ist da, wo Gott nicht ist, wo die Liebe nicht ist. Er will Gott ständig beweisen, wie dumm, unwert und niedrig der Mensch ist, was ihm leider zu oft auch gelingt. Warum er das will, dazu später mehr. Man kann das Gute demnach daran erkennen, dass es sich den Zielen des Teufels entgegenstellt, es wird den Dialog vorziehen, respektvoll argumentieren, nach Verständigung streben, wo es nur geht. Wer den Gegner nur verteufelt, statt sich seinen Argumenten zu stellen, tut dem Teufel also selbst einen Gefallen.

Wahre Freiheit ist nicht die Freiheit des „Tue, was du willst“, es ist die Freiheit von der Herrschaft derer, die einem schaden wollen. Seit der Mensch nach Verlockung durch den Teufel den Apfel vom Baum der Erkenntnis gegessen hat, ist er nicht mehr im Paradies. Wahre Freiheit bringt Verantwortung und Anstrengung mit sich. Man erkennt Scharlatane stets daran, dass sie einem das leistungslose Paradies auf Erden versprechen.

Diabolischer Kollektivismus gegen die einzigartige Seele
Im Krieg gibt es keinen Sieger. Ein wirklicher Sieg ist höchstens gegen den diabolischen Automatismus des Krieges möglich. Das wiederum, kann nur mit einem Frieden gelingen, der nicht gleich die Saat des nächsten Krieges beinhaltet. Frieden muss Frieden in sich tragen. Der demütigende Siegfrieden, der den ersten Weltkrieg beendete, war kein echter Frieden. Einen echten Frieden kann es ausschließlich durch versöhnende menschliche Verständigung geben. Verstand, Selbstbeherrschung, Empathie und Verständigungsfähigkeit gehören zu den größten Stärken des Menschen.

Das ist mit der Feindesliebe in der Bergpredigt gemeint: Auch den Feind als den einzigartigen, grundsätzlich liebenswerten Menschen zu sehen, der er ist, durchbricht den scheinbaren Teufelskreis, der zu Tod und Zerstörung führt, durchbricht den Automatismus des Krieges. Das kann nur freien Individuen gelingen, keinen aufgehetzten Kollektiven. Sozialistische Ideologien sind stets bemüht, Menschen in Kollektive zu pressen, weil Kollektive leichter kontrollierbar und von ihnen manipulierbar sind.

Andersdenkende und Abweichler werden gefürchtet, weil sie Individuen geblieben sind, noch als solche auftreten, Vorbild geben. Sie werden deshalb vor aller Augen hart bestraft. Kollektivistische Politik verliert das Recht und die Würde des Individuums aus dem Auge. Sie dient nicht „dem Menschenrecht“, wie sie es in ihrer Propaganda behaupten, sondern dem Gehorsam gegenüber dem Kollektiv. Solche Politiker „opfern“ andere Menschen ihren Zielen. Sie müssen tricksen, perfide manipulieren und lügen, um an die Macht zu gelangen und sich an die Macht zu binden. Sie führen nichts Gutes Im Schilde. Es sind keine Volksvertreter.

Eine Aufwertung des Menschen statt seine Nutzbarmachung
Das Christentum setzt auf den freien Willen, auf die Einzigartigkeit und den besonderen Wert jeder einzelnen Seele. Der Mensch, dessen Würde und dessen Seele spielt hier die wichtigste Rolle: Gott ist Mensch geworden. Eine größere Aufwertung des Menschen gibt es nicht. Deshalb wird das Christentum von Sozialisten/ Kollektivisten besonders bekämpft und zersetzt, Kirchen werden unterwandert.

Der Islam ist dagegen ebenfalls kollektivistisch. Er pflegt Feindbilder, legitimiert weltliche Bestrafung zum Zwecke der Festigung weltlicher Herrschaft und ist deshalb als Machtinstrument viel nutzbarer als das moderne Christentum. Das hat schon Hitler erkannt: „Die mohammedanische Religion wäre für uns viel geeigneter als ausgerechnet das Christentum mit seiner schlappen Duldsamkeit.“

Auch Hitler war Kollektivist. Die Botschaft Jesu richtet sich jedoch an das Individuum. Seine Feindesliebe ist nicht naiv, nicht suizidal. Wir dürfen uns verteidigen, vorsorgen, unser Leben und das Leben unserer Nächsten beschützen, notfalls auch mit Waffen. Feindesliebe ist nicht Selbstaufgabe, sie ist Selbstermächtigung des menschlichen Individuums zum Beispiel gegen den menschenfeindlichen Automatismus des Krieges.

Zurück zum „Herrn der Welt“
Der Legende nach begehrte der hohe Engel Luzifer gegen Gott auf. Er wollte sein wie Gott. Die Heerscharen des Erzengels Michael (hebräisch: „Wer ist wie Gott?“) vertrieben Luzifer und seine Anhänger und warfen sie nieder. Das eitle Aufbegehren Luzifers gegen seinen Schöpfer gilt als erster Akt des Bösen. Engel glauben nicht an Gott, Engel wissen um Gott. Der Fall des Teufels und seiner Anhänger ist ewig. Er hat keine Macht im Reich Gottes, rebelliert jedoch im weltlichen Reich gegen Gott, indem er zerstörerischen Einfluss auf Menschen nimmt, die das zulassen. Denn er hasst die Menschen, denen er zwar weit überlegen ist, die Gott jedoch trotzdem liebt. Der Teufel, das Böse, kann durch Menschen nicht endgültig besiegt werden. Man kann nur versuchen, das Böse zu erkennen und ihm zu widerstehen.

Auch wer nicht an Gott glaubt oder den Teufel nur als Metapher versteht, wird vielleicht zustimmen, dass es nichts Gutes bringen kann, wenn sich einzelne Menschen anmaßen, Gott zu spielen. Wenn sie sich anmaßen, andere Menschen zu benutzen oder sich einbilden, andere Menschen opfern zu dürfen, für ihre Ziele, die natürlich immer als „gute Ziele“ verbrämt werden. Man wird vielleicht zustimmen, dass gute Politik stets persönlich uneigennützig und aufrichtig sein muss. Demokratische Politiker sind keine Götter. Sie haben lediglich die Würde und Freiheit derer zu schützen, die sie repräsentieren. Nur in deren Dienst haben sie zu stehen. Alles Weitere ist Anmaßung.

Doch Politik setzt sich zu oft darüber hinweg. Politiker oder Firmenbosse haben auf ihrer Karriereleiter zu häufig verinnerlicht, dass man noch mächtigeren Leuten gefallen muss. Sie neigen auch in erlangten Machtpositionen noch dazu, sich stets an denen zu orientieren, die noch mehr Macht besitzen. Das ist eine Erklärung für solche Politiker, die die Interessen ihrer Wähler und ihres Landes und für Firmenbosse, die die Interessen ihrer Firmen und ihrer Mitarbeiter verraten. Auch wenn sie sich gegenseitig dafür feiern, immer nur „das Gute für die Menschen“ zu wollen, die sie entmündigen, spielen sie nur Gott, dienen sich am Ende nur dem „Herrn der Welt“ an.
(pi-news.net)

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