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Leselust?

 

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei.. - Von E. F. Schmidt

Während die Welt debattierte, ob Putin die Ukraine angreifen würde, hatte Russland bereits drei Phasen eines vorhersagbaren Eskalationsmodells durchlaufen - desselben Modells, das auch Colin Powells erfundene UN-Präsentation 2003 und Chinas systematische Erdrosselung Taiwans erklärt. Sie erklärt auch, warum ein russischer Koch mehr Feuerkraft befehligen konnte als die meisten NATO-Staaten.

Krieg ist Frieden. Freiheit ist Sklaverei. untersucht die gefährlichste geopolitische Transformation seit 1945: die vollständige Ersetzung von Krieg und Frieden durch permanente hybride Eskalation. Nationen wählen nicht mehr zwischen Konflikt und Diplomatie. Sie führen kontinuierlichen Krieg durch Rechtsfiktionen, privatisierte Armeen und Instrumentalisierung von Lieferketten, während sie den Anschein des Friedens wahren. Die Grenze zwischen Krieg und Frieden ist nicht verschwommen, sie wurde bewusst ausgelöscht.

Putin startete seine Invasion am 24. Februar 2022, während er darauf bestand, Russland führe eine „spezielle Militäroperation" durch, keinen Krieg. Das war keine Propaganda: es war Phase 4 eines seit 2014 sichtbaren Musters, das sich in bisher jedem größeren Konflikt des 21. Jahrhunderts gezeigt hat:

Phase 1: Narrativkonstruktion
Phase 2: Institutionelle Vereinnahmung
Phase 3: Hybrider Druck
Phase 4: Krieg, verschleiert durch Rechtstheater.

Anstatt die beschädigte Post-1945-Sicherheitsordnung zu reparieren, haben Großmächte Parallelstrukturen aufgebaut. Colin Powells UN-Präsentation vom 5. Februar 2003 zu irakischen Massenvernichtungswaffen inaugurierte das „Koalition der Willigen"-Modell, das die Autorität des Sicherheitsrats umging. Die G7 ersetzt zunehmend UN-Entscheidungen. Jede Parallelinstitution normalisiert die nächste und schafft ein System, in dem jeder Akteur nach dem Legitimitätsrahmen shoppt, der seinen Interessen am besten dient.

Schauen wir uns an, wie fließend die Übergänge sind: Ein St. Petersburger Catering-Unternehmer wurde zu Putins privatem Warlord und setzte Söldner in Syrien, Libyen, Mali und der Ukraine ein. Als dieser im Juni 2023 mit 25.000 Soldaten auf Moskau marschierte, demonstrierte er, wie durchlässig die Grenze zwischen Privatwirtschaft und Krieg geworden war.

Auch globale Wirtschaft ist zum Schlachtfeld geworden: China kontrolliert die Verarbeitung seltener Erden. Russland versorgte Europa mit Erdgas. Die USA dominieren das Halbleiter-Design. All das sollte man nicht einfach als Wirtschaftsbezieheungen missvestehen: es sind Geschütze, die man zur richtigen Zeit am richtigen Ort in Stellung bringt.

Wir bewohnen jetzt Orwells 1984 auf internationaler Ebene:
- „Krieg ist Frieden" – Russlands „spezielle Militäroperation" stört globale Nahrungs- und Energieversorgung, ohne Krieg zu erklären.
- „Freiheit ist Sklaverei" – Chinas „befreites" Hongkong operiert unter dem Nationalen Sicherheitsgesetz, die USA starten „Operation Iraqi Freedom".
- „Unwissen ist Stärke" – geopolitische Komplexität kollabiert zu Slogans: „Entnazifizierung", „Wiedervereinigung", „Massenvernichtungswaffen."

Taiwan ist keine potenzielle Zukunftskrise: es ist eine bereits laufende Phase-3-Eskalation. Der Kollaps der internationalen Ordnung steht nicht bevor; er ist bereits eingetreten. Mehr und mehr Staaten richten sich auf einen permanenten hybriden Konflikt, auf eine Eskalation auf Phase 3 ein: Hier wird eine neue Chipfabrik gebaut, da wird ein Ein-/ oder Ausfuhrgesetz gemacht, hier wird ein Unternehmen geschluckt, da wird von der Wagner Miliz eine afrikanische Mine erobert und wenn dann einer dieser Konflikte nicht in Phase 3 stabilisiert werden kann, erleben wir den nächsten Schock und fragen uns:
Warum lügen Staaten über Krieg? Und warum funktioniert das? (Amazon)

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