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Roberts Bäckerei

Immer dann, wenn Petrus will, steht die gesamte Windkraft still

Von David Cohnen

Es kommt immer wieder vor, dass Menschen auf bestimmte Inhalte mit Ablehnung oder Kritik reagieren. Die Gründe dafür sind vielfältig. Manche empfinden die Menge an Informationen als überwältigend und können oder möchten sich nicht intensiver damit auseinandersetzen - was durchaus verständlich ist.

Andere wiederum scheinen Schwierigkeiten zu haben, grundlegende Inhalte zu erfassen oder sich sachlich mit fundierten Argumenten auseinanderzusetzen. Um diesen Personen den Zugang zu vereinfachen, könnte es sinnvoll sein, komplexere Inhalte in vereinfachter Sprache oder mit konkreten Beispielen zu erläutern. Dies ist kein Vorwurf, sondern ein Angebot für all jene, die mit standardsprachlichen Texten zu kämpfen haben.

Interessant ist, dass Reaktionen auf argumentativ fundierte Aussagen oft sehr unterschiedlich ausfallen: Während einige sachlich und höflich bleiben, reagieren andere mit persönlichen Angriffen und Beleidigungen. Worte wie "Idiot", "Arschloch", "braune Sau" oder "Nazi" werden dabei nicht selten gebraucht. In manchen Fällen gehen solche Reaktionen sogar so weit, dass Anzeigen angedroht oder andere Drohungen ausgesprochen werden.

Solche Angriffe lassen darauf schließen, dass sachliche Argumentation bei manchen Menschen auf Abwehr stößt, insbesondere dann, wenn sie keine überzeugenden Gegenargumente vorbringen können oder wollen. Die Heftigkeit solcher Beschimpfungen scheint oft Ausdruck von Ohnmacht zu sein: der Ohnmacht, den Inhalten etwas Substanzielles entgegenzusetzen.

Mit solchen Reaktionen muss man sich nicht weiter beschäftigen. Sie verdeutlichen jedoch eindrucksvoll, wie herausfordernd es für manche Menschen sein kann, sachliche und fundierte Diskussionen zu führen. Dies ist ein wichtiger Punkt, den es in der Auseinandersetzung mit verschiedenen Perspektiven zu bedenken gilt.

Heute möchte ich auf die Energieumstellung in Deutschland eingehen. Besonders der grüne Wirtschaftsminister und seine grünen Kolleginnen und Kollegen treiben diese Umstellung in einer Weise voran, die letztlich keinen logischen Sinn ergibt.

Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Windkraft, ebenso wie die Fotovoltaik, die von den Politikern dieser Agenda nahezu mit aller Macht vorangetrieben wird. Die Absurdität dieses Vorhabens zeigt sich besonders deutlich, wenn man einen Blick auf die aktuelle Lage wirft: Am 17. Januar 2025 um 11:00 Uhr sind die Windgeschwindigkeiten in ganz Deutschland derart gering, dass die meisten Windkraftanlagen stillstehen. Lediglich an der Nord- und Ostsee könnten schwache Winde den Betrieb einiger Anlagen mit deutlich reduzierter Effizienz ermöglichen. Bereits zu Beginn des Jahres 2025 kam es wiederholt zu ähnlichen Situationen. Einen detaillierten Überblick dazu finden Sie hier: https://kachelmannwetter.com/de/messwerte/deutschland/windmittel-10min-intervall-ms/20250117-1000z.html.

In diesem Winter ist es nicht das erste Mal, dass die Windkraftanlagen ineffizient vor sich hin dümpeln. Der Focus-Autor Konstantinos Mitsis schrieb bereits am 20.12.2024 einen Aufsatz über dieses Problem, in dem er ausführte: Deutschland steht vor einer ernsten Stromkrise. Aufgrund der sogenannten Dunkelflaute, bei der Windkraft und Solarenergie nahezu keine Energie liefern, stiegen die Strompreise an der Börse auf Rekordhöhen. Dies führt zu einer zunehmenden Unsicherheit, und während flächendeckende Blackouts unwahrscheinlich sind, könnten "rollende Blackouts" oder regionale Stromausfälle Realität werden, um das Netz zu stabilisieren. Verbraucher spüren die Auswirkungen bereits: Die Strompreise sind mehr als doppelt so hoch wie vor der Pandemie. Weitere Informationen finden Sie im Originaltext https://www.focus.de/finanzen/rollende-blackouts-drohen-nun-wird-rwe-warnung-bittere-realitaet_b3c4d3bc-493f-40bf-a847-e4804935fc6f.html.

Fotovoltaik funktioniert mit Licht, insbesondere mit starker Sonneneinstrahlung. Diese ist jedoch in der Zeit zwischen dem 15. Dezember und dem 15. Januar in Deutschland nur an durchschnittlich etwa 8 Stunden pro Tag verfügbar. In der Dunkelzeit wird keine Energie aus Fotovoltaikanlagen erzeugt. Auch bei einer dichten Bewölkung fällt die Stromproduktion auf ein Minimum.

Fallen jedoch die Windkraft- und Fotovoltaikanlagen aus, müssen konventionelle Kraftwerke einspringen, um den Strombedarf in Deutschland zu decken. Diese Kraftwerke müssen entweder schnell reagieren können oder vorsorglich frühzeitig in Betrieb genommen werden. Andernfalls droht ein Blackout - es sei denn, wir beziehen, wie bereits in diesem Winter geschehen, Strom aus Ländern wie Frankreich, Dänemark, Norwegen und der Schweiz, sofern diese noch Überschüsse haben.

Ein zentrales Problem im Zusammenhang mit Windkraft und Fotovoltaik sind die Dunkelflauten. In solchen Phasen müssen konventionelle Kraftwerke jederzeit einspringen, um die Stromversorgung aufrechtzuerhalten und die ausgefallene Kapazität von Windkraft und Fotovoltaik zu ersetzen. Die Regel ist jedoch eindeutig: Betreiber konventioneller Kraftwerke können nur dann Strom verkaufen, wenn Windkraft und Fotovoltaik ausfallen. Der Wirtschaftsminister plant den Bau weiterer Kraftwerke, um für Dunkelflauten gewappnet zu sein. Es ist jedoch schwer nachzuvollziehen, dass ein Investor in ein Kraftwerk investieren würde, dessen Kapazitäten und Personal ständig bereitstehen müssen, aber nur dann genutzt werden dürfen, wenn Wind- und Fotovoltaikanlagen unzureichend sind.

Jetzt ein Beispiel in einfacher Sprache - aber bitte fühlen Sie sich nicht angesprochen. Stellen Sie sich vor, in einem Ort gibt es eine Bäckerei, die nach den strengen Vorschriften von ,Robert Brötchen' ausschließlich Bio-Brötchen backt. Diese Bäckerei darf ihre Brötchen nur an die Menschen im Ort verkaufen. Nun könnte eine Situation eintreten, nennen wir sie ,Brötchenflaute', die immer wieder vorkommen kann. Das Problem? Auch in anderen Bäckereien in ganz Deutschland werden plötzlich keine Brötchen, Brote, Kuchen oder andere Backwaren mehr gebacken. Das Ergebnis? Weder die Bewohner dieses Ortes noch Menschen in anderen Teilen Deutschlands bekommen noch Brötchen.

Jetzt kommt die geniale Idee von Robert und seinen Kolleginnen. Da sie sich dieses Problems bewusst sind, sagen sie: "Wir müssen eine zweite Bäckerei im Ort bereitstellen, die zwar keine Brötchen, kein Brot und auch keine anderen Backwaren herstellen und verkaufen darf - außer, die Bio-Bäckerei ist plötzlich nicht mehr in der Lage, zu produzieren." Ich würde mal sagen, es ist ziemlich schwer, einen so unterbelichteten Bäcker zu finden, der sich auf solches Geschäftsmodell einlässt. Wenn die Bio-Brötchen also so produziert werden, wie Robert es sich vorstellt, steht die Nicht-Bio-Bäckerei das ganze Jahr über in Hab-Acht-Stellung, hält ihre Bäckerei in Betrieb, das Personal muss immer anwesend sein - kurz gesagt, die Bäckerei muss täglich einsatzbereit sein, um auf einen Umsatz zu warten, der wenn es nach Robert geht niemals eintreffen wird.

Am Ende würde sich wohl nur ein Bäcker finden lassen, dem man den Ausfall, den er durch den fehlenden Brötchenverkauf hat, vollständig ersetzt. Das bedeutet im Klartext: Die Ortsbewohner müssten ihre Brötchen doppelt bezahlen.

Abschließend lässt sich feststellen, dass die Umstellung auf "erneuerbare Energien", insbesondere Wind- und Solarenergie, nicht nur mit erheblichen finanziellen und praktischen Herausforderungen verbunden ist, sondern auch durch unrealistische Konzepte wie den Einsatz von Wasserstoff in konventionellen Kraftwerken zusätzlich erschwert wird. Derzeit existiert keine tragfähige Lösung, um den enormen Bedarf an Wasserstoff zu decken, ohne dabei auf exorbitante Kosten zu stoßen. Die angestrebte Wasserstofftechnologie erscheint daher wenig ausgereift und inkonsequent.

Wenn die Energiewende in der bisherigen Form weiterverfolgt wird, drohen die Energiekosten nicht nur zu verdoppeln, sondern sich um ein Vielfaches zu erhöhen - wie bereits anhand des Brötchen-Beispiels erläutert. In Anlehnung an einen alten Karnevalsschlager bleibt die Frage: "Wer soll das bezahlen, wer hat so viel Geld?"

Die Strategie, den "Klimaschutz" und die "Energiewende" mit ineffizienten und teuren Technologien voranzutreiben, erweist sich als weder finanziell noch praktisch tragfähig. Es stellt sich nicht nur die Frage, ob eine "nachhaltige Energiewende" überhaupt möglich ist, sondern auch, ob ein Weg gefunden werden kann, der für die Gesellschaft insgesamt zumutbar ist. Ohne eine klare, realistische und langfristige Strategie wird Deutschland die unweigerlichen finanziellen Folgen dieser Ideologie nicht bewältigen können.

Immer dann, wenn Petrus will,
steht die gesamte Windkraft still.

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