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Ruderboot-Putsch in Sachsen

Inszenierung gegen die AfD

Von MANFRED ROUHS

In Sachsen ist eine achtköpfige Männergang festgenommen worden unter dem Verdacht, einen regionalen Umsturzversuch geplant und vorbereitet zu haben. Drei der Inhaftierten sind AfD-Mitglieder. Gegen sie leitete die Partei Ausschlussverfahren ein.

„Sächsische Separatisten“ nannte sich die Operetten-Truppe, abgekürzt sinnigerweise mit „SS“. Der Achter tat sich mit unsinnigen Äußerungen in Chatgruppen hervor, wanderte nachts durch den Wald und sammelte militärisch anmutende Kopfbedeckungen, die der brave deutsche Medienkonsument wahrscheinlich bald im Fernsehen und in den Gazetten bestaunen darf.

Dass acht Mann zwar durchaus genug sein können, um ein Ruderboot in Fahrt zu bringen, nicht aber, um in einem Flächenstaat zu putschen und die Macht zu ergreifen, ist bislang öffentlich noch nicht erörtert worden. Die Parallelen des sächsischen Falls zu dem der Gruppe des Prinzen Reuß sind offensichtlich: Hier wie dort erwartete ein heterogener, übersichtlicher Personenkreis mit einem starken Drang zum aggressiven Schwadronieren in staatlich kontrollierten, virtuellen Diskussionsräumen auf den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung, um sodann die Macht im Lande zu ergreifen. Ein Schelm, wer da lacht, statt sich zu entsetzen.

Ohne Bezug zur AfD wären beide Fälle absurd, lächerlich und nutzlos. So aber können sie medial aufgeblasen und zur Unterfütterung von Verbotsforderungen gegen die AfD herangezogen werden. Dabei pfeift die geheimdienstliche Inszenierung aus allen Ritzen.

Das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in den USA könnte allerdings die Regisseure solcher Operettenaktivitäten demoralisieren. Denn die Welt steht im Wandel. Und die Vorstellung, Deutschland könnte auf Dauer diesem Wandel entzogen und in eine offene Diktatur der Gut- und Bessermenschen transferiert werden, ist offensichtlich mindestens genauso realitätsfern wie die „Umsturzpläne“ wildgewordener Prinzen oder einer sächselnden Ruderbootbesatzung.

Wenn aber das politische Endziel des AfD-Parteienverbots in unerreichbare Ferne wegdriftet – wozu dann noch der ganze Unfug?
(pi-news.net)

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