Die Nationale Front streitet über den unbotmäßigen Wähler
Von WOLFGANG PRABEL*
„Sie streiten sich, so heißt’s, um Freiheitsrechte; Genau besehn, sind’s Knechte gegen Knechte.“ Damit hatte der Geh. Rath v. Goethe in weiser Voraussicht den Finger auf die aktuelle Wunde der Nationalen Front gelegt.
Die einen meinen, daß der demoskopische Aufstieg der AfD aus der Zerstrittenheit der Ampel resultiere, der Kanzler wiederum versteht nicht, wie angesichts des unerschütterlichen Glaubens an die sozialistische Zukunft schlechte Laune-Parteien überhaupt entstehen können.
An irgendeine Zukunft zu glauben ist natürlich völlig spekulativ. Wie viele Leute haben 1912 und 1937 gewußt, daß zwei Jahre später ein Krieg ausbrechen würde? Wie viele Sozialdemokraten haben 1987 darauf gewettet, daß die Zone zwei Jahre später zusammengerutscht sein würde? Wie viele Sparer haben vor zwei Jahren mit sieben Prozent Inflation gerechnet? Wer hat 1943 damit gerechnet, daß die Bauern kollektiviert werden würden?
Wie viele Leutchen haben 2021 bei der Bundestagswahl geahnt, daß Märchenrobert 2023 die Gasheizung ruinieren würde? Der Buka Scholz hat eine totale Meise, wenn er von der Zukunft eine irgendwie geartete Vorstellung hat. Der hat Wirecard machen lassen, obwohl es kein Morgen gab. Der ist oft an den Hof der Ostberliner Satrapen gereist, obwohl Flasche schon leer war. Er war immer das Baby, das „out of time“ war, wie das Mick Jagger nannte.
In Ostberlin herrscht wieder Agonie, Scholz ist bei der Implementierung der Planwirtschaft so dickköpfig und „unbeirrbar“ wie sein Amtsvorgänger Honecker. „Rückwärts nimmer, vorwärts immer“ und „den Sozialismus in seinem Lauf hält weder Ochs noch Esel auf.“ Mit so flachen Parolen, daß sich die Fingernägel kräuselten, wurde vor 35 Jahren operiert. Damals war sich die Wissenschaft sogar zu 100 Prozent einig. Und alle Blockparteien waren wie heute in der Nationalen Front vereint. Das Volk spöttelte über Christ- und Liberalbolschewisten.
Alles wiederholt sich, aber wie Karl Marx im 18. Brumaire feststellte, nicht als Tragödie, sondern als Farce. Nicht mal für einen Honecker hat die Kartoffel Scholz das Format. Seine SPD sieht gerade die blauen Rücklichter, aber erst wenn die CDU von der AfD überholt werden wird (vermutlich bald) werden wir die Hähne in Berlin richtig flattern sehen, und die Hühner werden sich in den Fernsehstuhlkreisen gegenseitig die regenbogenfarbenen Federn ausreißen.
„Die Tradition aller toten Geschlechter lastet wie ein Alp auf dem Gehirne der Lebenden. Und wenn sie eben damit beschäftigt scheinen, sich und die Dinge umzuwälzen, noch nicht Dagewesenes zu schaffen, gerade in solchen Epochen revolutionärer Krise beschwören sie ängstlich die Geister der Vergangenheit zu ihrem Dienste herauf, entlehnen ihnen Namen, Schlachtparole, Kostüm, um in dieser altehrwürdigen Verkleidung und mit dieser erborgten Sprache die neuen Weltgeschichtsszene aufzuführen.“ So Karl Marx im 18. Brumaire.
Die Energiewende haben die Grünen aller Parteien per esempio von Lenin ausgeborgt: Sowjetmacht + Elektrifizierung = Kommunismus.
Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Allgemeine Begriffe und großer Dünkel sind immer auf dem Wege, entsetzliches Unglück anzurichten.“ (Geh, Rath v. Goethe)
*Im Original veröffentlicht auf prabelsblog.de
(pi-news.net)