Springe zum Inhalt

„Sag mir, wo die Männer sind…“

Deutsch-feministische (Außen)politik im 21. Jahrhundert

Von RAINER K. KÄMPF

Selbstverständlich hat Deutschland eine Zukunft. Wir navigieren nur anders. Während die Spitzen von EU und NATO sich den Kopf zerbrechen, wie sie Orbán entschärfen und Putin um 05.45 aus dem Schlaf reißen, sagt Katja Keul (Staatsministerin bei der Bundesministerin des Auswärtigen) den Chinesen den Kampf im Pazifik an.

Ende des 19. Jahrhunderts hatte ein deutscher Offizier einen Bootssteven mitgehen lassen. Den schleppt Katja jetzt nach Samoa. Kenner der feministischen Orientierung des Außenamts gehen davon aus, dass es folgerichtig ein Achtersteven ist.

Abgesehen von der strategischen Lage in Hinsicht auf einen sich abzeichnenden Konflikt des Westens mit China, spielt bei Keul und ihrer Chefin offensichtlich die geniale Idee eine Rolle, an die einstmals guten Geschäftsbeziehungen mit Papua-Neuguinea & Co. anzuknüpfen.

Wer gibt sich schon mit China, Russland oder Indien ab? Das feminine Gespür orientiert sich am Bizarren.

Anna selbst bleibt indes dieser diplomatischen Unternehmung fern. Ihr Umfeld lässt durchblicken, sie reist durchs Land und beschwichtigt die enttäuschten Gemüter. Die Gemüter, die in Wallung sind, ob ihres schmerzlichen Entschlusses, nicht Kandisbunzlerin zu werden. Das ist uns Anna, setzt Prioritäten, um lieber die Welt zu retten als sich mit profaner Politik zwischen Rhein und Oder die Friseurtermine zu blockieren.

Unternimmt man(n) den Versuch zu überblicken, was bei uns so los ist, gelangen wir geradlinig zu der Erkenntnis: Die Republik der Amazonen war lediglich das drittklassige Vorprogramm. Mit KGE, Esken, Roth, Faeser und deren Entourage im Schlepptau kommt einem als enttäuschter Mann glatt der Gedanke, das Selbstbestimmungsgesetz könne durchaus positive Akzente haben.

Am anderen politischen Ufer sieht es weniger clownesk aus. Dafür aber furchterregender. Da Sahra Wagenknecht und Katja Wolf als Feldfrauen des BSW das Thüringer Burgenland einebnen wollen, schwant Söder im benachbarten Bayern, dass bewährte innerdeutsche Grenzbefestigungen zwischen Sonneberg und Coburg einen charmanten Reiz ausüben könnten.

Bliebe als orientierungsloser Mann noch die Alternative der Blauen. Bliebe. Doch Vorsicht. Da waltet Alice. Hartwig, Bystron und Krah können nachvollziehen, welche Gedanken mich belasten. Selbst Höcke zieht es vor, weiterhin über die Höhen des Rennsteiges zu herrschen als in den preußischen Niederungen täglich auf der Rasierklinge zu reiten. Getreu der Maxime aus der Zeit Friedrich III.: lieber ein starker Fürst als ein zahnloser Kaiser.

Dahinsinnierend denke ich mit Wehmut an Marlene Dietrich und summe verträumt: „Sag mir, wo die Männer sind, wo sind sie geblieben?“
(pi-news.net)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert