Wider den unwirtschaftlichen Selbsterhaltungstrieb
Von RAINER K. KÄMPF
Wirtschaftlichkeit und Rendite sind die Basis für jedes gesunde Unternehmen. Und mit dem Attribut „gesund“ sind wir auch schon beim Thema. Genau wie Thomas Lemke, Chef der Sana-Kliniken AG.
Wie jeder verantwortungsbewußte Betriebswirtschaftler sorgt er sich um sein Unternehmen und macht sich Gedanken um dessen Zukunftsfähigkeit. So soll es auch sein.
Nun haben wir das grassierende Problem im Gesundheitswesen, daß permanent das Geld knapp ist. Eigentlich nicht weiter schlimm. Wenn’s fehlt, treibt man zusätzlich was auf. Genau das aber wird in Deutschland nicht funktionieren, weil das Milchvieh Beitragszahler nicht dauernd und exzessiv gemolken werden kann.
In solchen Fällen tritt Plan B in Kraft. Es muß eingespart werden. Das ist vernünftig und nachhaltig und liegt somit im Trend. Wo spart man jetzt im Gesundheitsbereich? Für Thomas Lemke ist das offenkundig: bei den Alten.
Und, wieder unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten, ist das logisch und liegt auf der Hand. Amortisation ist der Fachbegriff, und demnach muß sehr genau hingeschaut werden, mit welchem vertretbaren Aufwand die Alten noch instandgehalten werden können und sollen.
Das ist wie bei den Autos. Oldtimer sind Luxus und nur Wohlhabende können sich deren Betrieb leisten. Hier sind die Familien gefordert. Ob der Luxus-Opa dann einen H-Stempel in den Paß bekommt, ist zum Zeitpunkt der Berichterstattung noch nicht abschließend geklärt.
Für uns alle wird die Existenz oder auch das Dahinvegetieren in UnsererDemokratie™ jedenfalls übersichtlicher und auch berechenbarer. Das ist ähnlich wie bei Windows 8. Alle können sich darauf einrichten, entweder als Luxusoldie das gesellschaftliche Ansehen der Sippe aufzuwerten oder schon mal die Kosten der Endverwertung zu kalkulieren.
Notorische Optimisten erinnern sich an die alte Volksweisheit: Wer früher stirbt, braucht nicht so lang zu leben. Insofern könnte das sozialverträgliche Ableben zur ersten Bürgerpflicht aufleben.
(pi-news.net)