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Wirtschaftsleistung nahm um 1,4 % zu

Der Anteil Baden-Württembergs an Deutschlands Bruttoinlandsprodukt lag bei knapp 15 %

Die vom Arbeitskreis »Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder« unter Vorsitz von Präsidentin Dr. Anke Rigbers veröffentlichten vorläufigen Wirtschaftsdaten auf Länderebene für das Jahr 2022 zeigen, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) Baden-Württembergs um 1,4 % gegenüber dem Niveau des Vorjahres gestiegen ist. Dies geht aus einer Pressemitteilungdes Statistischen Landesamtes hervor. Weiter heißt es da: Damit lag das Wachstum der Südwestwirtschaft insgesamt unter dem Bundesgebiet. In Deutschland stieg das preisbereinigte BIP für das Gesamtjahr 2022 um 1,8 % gegenüber dem Vorjahr.

Zum Vergleich: Bayerns Wirtschaft ist 2022 preisbereinigt um 2,1 % gewachsen und auch in den anderen Flächenländern, wie beispielsweise in Hessen mit 1,6 %, stieg die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorjahresniveau preisbereinigt etwas stärker. Im Bundesländervergleich lag die Wachstumsrate Baden-Württembergs im Gesamtjahr 2022 somit im unteren Drittel.

Nominal, d. h. in jeweiligen Preisen, belief sich das baden-württembergische Bruttoinlandsprodukt – als Maß für die hierzulande insgesamt erstellten Waren und Dienstleistungen – im Jahr 2022 auf knapp 573 Mrd. (Milliarden) Euro. Das entspricht einem Anteil von knapp 15 % am Bruttoinlandsprodukt Deutschlands.
Dienstleistungsbereiche steigerten ihre Wirtschaftsleistung im Vorjahresvergleich deutlich

Die starken Preissteigerungen und die anhaltende Energiekrise belasteten die konjunkturelle Entwicklung. Neben der angespannten internationalen Situation mit nach wie vor gestörten Lieferketten war dies vor allem auch den hohen Preisen für Energie geschuldet. Die hiesige Industrie beispielsweise, auf die knapp ein Drittel der baden-württembergischen Wirtschaftsleistung entfällt und welche maßgeblich zur Konjunkturentwicklung des Landes beiträgt, stieg lediglich um 0,2 %. Verantwortlich hierfür waren vor allem Produktionseinbußen in jenen Industriezweigen, die besonders unter den stark gestiegenen Energiepreisen zu leiden hatten.

Die Dienstleistungsbereiche »Öffentliche und sonstige Dienstleister« sowie der zusammengefasste Wirtschaftsbereich »Handel, Verkehr, Gastgewerbe; Information und Kommunikation« verzeichneten dagegen mit +2,8 bzw. +3,9 % einen deutlichen Anstieg der preisbereinigten Bruttowertschöpfung gegenüber dem Vorjahr. Hier hat vor allem das Gastgewerbe zum Wachstum beigetragen. Nachdem es im Vorjahr noch stark unter den Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie gelitten hatte. Der Handel hingegen wurde von den starken Preissteigerungen gedämpft. Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im Baugewerbe sank um 4,4 % zum Vorjahr. Dazu trug neben dem Material- und Fachkräftemangel auch die kalte Witterung im Dezember bei.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wirtschaft nach der Coronakrise kaum Zeit hatte sich gänzlich zu erholen. Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche der Wirtschaft sowie den Energiesektor aus. Die weitere Dynamik wird maßgeblich von der Entwicklung in der Ukraine sowie auf dem Energiemarkt abhängig sein.

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