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Grundgesetzwidrig

Der Kalifats-Aufmarsch 2024 und die Eroberung Konstantinopels 1453 – eine literarische Warnung

Von Dr. Udo Hildenbrand

Nach Medienberichten hatten sich am 27.4.2024 in Hamburg über 1000 Muslime versammelt, um gegen die angebliche islamfeindliche Politik und Medienkampagne in Deutschland zu demonstrieren, initiiert von der vom Verfassungsschutz als „gesichert extremistisch“ eingestuften Gruppierung „Islam Interaktiv“. Mit einem Großaufgebot war die Polizei präsent. Von „verstörenden Bildern“, einem „Schock-Aufmarsch“ und von einer „Macht-Demonstration“ radikaler Muslime sowie von „Kalifats-Verherrlichung“ und von „islamistischer Bedrohung“ war die Rede.

Sorgen-Befürchtungen-Empörung
Die nahezu einhellige Meinung der Muslime zur islamischen Scharia, der muslimischen Gesetzgebung, sowie die massiven islamkonnotierten Probleme an den Schulen und in der Gesellschaft insgesamt auch im Kontext der migrationspolitischen Inaktivität der Regierung, sind für einen großen Teil der Bevölkerung schon seit Jahren Anlass zu aktuellen Sorgen und zu Befürchtungen für die Zukunft.

So möchte auch nach der jüngsten repräsentativen Umfrage eines Markt und- und Forschungsinstitutes in Erfurt eine absolute Mehrheit der deutschen Bevölkerung keine Flüchtlinge aus islamischen Ländern mehr aufnehmen. Über eine absolute Mehrheit fand auch die These: „Ich habe Angst, dass Deutsche zur Minderheit in Deutschland werden.“ Dementsprechend ist es nicht verwunderlich, dass jener Aufmarsch extremistischer Muslime in Hamburg bundesweite Empörung ausgelöst hat.

Die grundgesetzwidrige, antidemokratische Kalifats-Forderung
Bei dieser „Kalifats“-Veranstaltung konnte offen und ungehindert die grundgesetzwidrige, antidemokratische Forderung zur Errichtung eines Kalifats auch auf dem Schilderwald der Plakate erhoben werden. Es ist eine Forderung nach einem Staat nach den Regeln der Scharia. Mit der Falsch-Behauptung, im Westen würden die Muslime systematisch unterdrückt, wurde die Losung ausgegeben: „Kalifat ist die Lösung“ u.ä. Von verschiedenen Rednern wurde der Politik und den Medien „billige Lügen“ und „feige Berichterstattung“ vorgeworfen. Deutschland wurde als „Werte-Diktatur“ diffamiert.

Mit einer z. T. sich überschlagenden Stimme brüllte der fanatisierte Hauptredner dreist und unverhohlen Drohungen und Warnungen mit religiösem Unterton in der Menge, die jedoch an die nichtmuslimische Bevölkerung adressiert waren:
„Deutschland, Politik und Medien – ihr alle solltet euch wohlbedacht positionieren gegenüber den Muslimen, gegenüber dem Islam und gegenüber Allah. Denn wenn die Karten neu gemischt werden und der schlafende Riese erwacht, werdet ihr alle für das, was eure Eigenen vorausgeschickt haben, zur Rechenschaft gezogen.“

Eine freie „Übersetzung“ der unverblümten Drohrede
„Passt ja auf, ihr Bürger und Bürgerinnen von Deutschland, ihr Politiker, ihr Medienleute! Passt auf, dass ihr euch gegenüber uns Muslimen und unserer Religion so verhaltet, wie es unseren islamischen Vorstellungen und Erwartungen, unseren Vorschriften und Gesetzen entspricht. Insbesondere auch, wie es unser Gott Allah von euch Ungläubigen verlangt.

Seid ja vorsichtig! Der Spieß wird sich endgültig auch in diesem Land zugunsten von uns Muslimen drehen. Nach unserer Devise ´Der Islam herrscht und wird nicht beherrscht´, werden wir euch gegenüber unsere bisherige erzwungene Zurückhaltung aufgeben und unsere wahre Macht zeigen, die uns und unserer Religion von Allah zugesprochen ist.

Wir werden unseren Herrschaftsanspruch umsetzen – wenn´s sein muss, auch unter Anwendung von Gewalt. Zugleich werden wir Vergeltung für das fordern, was Eure Vorfahren uns Muslimen an Unrecht angetan haben. Ja, wir werden uns dafür bitter rächen.“

Lautstark bestätigende Allahu-Akkbar-Rufe, die auch von vielen Minaretten in Deutschland täglich zu hören sind, haben unter anderen Beifallsbekundungen auch diese antidemokratische Kundgebung begleitet.

Kalifats-Forderung will Sturz unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung
Ungeschminkter und offener wie am 27. 4. 2024 kann man wohl kaum die Pläne, Vorstellungen und Wunschträume zum Ausdruck bringen, die gewiss nicht nur in den Köpfen der etwa 1000 Muslime bei dieser Hamburger „Kalifats“-Veranstaltung“ vorherrschten. Die Forderung eines Kalifats ist jedenfalls nichts anderes als die Forderung der Beseitigung unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.

Fragwürdige Reaktionen des Staates
Wo aber war bei dieser Veranstaltung von Feinden unserer Verfassung unser sonst so aktiver Verfassungsschutz? Will nicht der Verfassungsschutzchef Haldenwang mit allen ihm zur Verfügung stehen Mitteln gegen „staatsfeindliche Haltungen“, gegen die „Delegitimierung“ und gegen die „Destabilisierung“ des Staates vorgehen? Hier hätte er berechtigterweise ein Exempel statuieren können.

Was würde wohl geschehen, wenn die muslimischen Teilnehmer dieser Demonstration in unserem Land das Sagen hätten, also „die Karten neu gemischt werden“? Was wäre wohl zu erwarten, würden Muslime bei uns durch Zuzug und Nachwuchs die Bevölkerungsmehrheit bilden, wie immer wieder prognostiziert wird?

Was aber tut unser Rechtsstaat, gegen den sich diese Kalifats-Demo richtet? Wie steht es hier um den Vorwurf von „Hass und Hetze“ gegen unsere Demokratie? Was tut die Regierung in diesem eklatanten Fall von Hass und Hetze?

„Schwer erträglich“- so bezeichnet die Bundesinnenministerin diesen demokratiefeindlichen Vorgang. Nein, Frau Faeser, nicht „schwer erträglich“, sondern: Überhaupt nicht erträglich, ganz und gar unerträglich, unter keinen Umständen erträglich So etwa hätten Sie sagen müssen. Und wo sind bislang die spürbaren strafrechtlichen Konsequenzen für die Teilnehmer dieses Anti-Demokratieaufmarsches, die vollmundig angekündigt wurden?

Am Samstag eine 2. Werbung für den Scharia-Staat?
Verwunderlich ist, dass die muslimischen Demonstranten für kommenden Samstag eine 2. Auflage ihrer Werbung für ein islamisches Kalifat veranstalten wollen. Ist dieser islamischen Gruppierung eventuell staatlicherseits nicht deutlich genug signalisiert worden, dass sie damit erneut zur Abschaffung unserer Verfassung aufrufen – ein Vorhaben, dass staatlicherseits nicht geduldet werden sollte bzw. nicht geduldet werden kann? -----BILD, 11.5.: "Anführer fordert Kalifat – trotz Verbot!: Über 2000 Islamisten demonstrieren schwer bewacht". Es sind keine Islamisten, sondern Moslems und sollten schleunigst vor die Alternative Gefängnis oder Ausreise gestellt werden. Wie hat der Staat gegen das Deutsche Volk verfassungswidrig reagiert, als Corona-Spaziergänger gegen Willkür demonstrierten!  ----

Angesichts des offensichtlich nachlässigen Umgangs des Staates mit dieser Gruppierung ist es keineswegs überraschend , dass die muslimischen Hass-und Antidemokratie-Demonstranten diese 2. Auflage ihrer Kalifatsveranstltung für kommenden Samstag planen.

Abschaffung des Rechtsstaates –Schariatrische Menschenrechte
Wie zuvor, dürfte es – im Fall des Falles – auch am Samstag eindeutig um eine verfassungsfeindliche Kundgebung gehen, auf der mit der Forderung der Errichtung eines Kalifats zugleich auch unausgesprochen die Abschaffung von Demokratie und Rechtsstaat gefordert wird.

Mit dieser Forderung aber verbindet sich gleicherweise die Abschaffung der universalen und unteilbaren UN-Menschenrechte von 1948 bei gleichzeitiger Einführung der islamischen Kairoer Menschenrechte von 1990, deren Einzelbestimmungen ausnahmslos unter „Scharia-Vorbehalt“ stehen. Die staatlichen Verantwortungsträger würden auch noch ihre letzte Glaubwürdigkeit verlieren, wenn sie jetzt nicht mit entsprechenden Mitteln des Rechtsstaates eingreifen würden.

Der tödliche Biss der Natter
Die besorgte Frage bleibt: Wird auch dieser mehr als bedenkliche Vorgang wieder seitens der politisch Verantwortlichen aus einem völlig fehlgeleiteten Toleranzverständnis, auch aus Angst vor antimuslimischen Stimmungen und dem Verlust von Wählerpotential einfach wieder verschwiegen oder schnell der Vergessenheit übergeben? Jedenfalls trifft die Erkenntnis zu:
„Die liberale Gesellschaft läuft beim Umgang mit dem Islamismus Gefahr, die Natter an ihrer Brust zu nähren, deren Biss tödlich sein kann. Unsere freiheitliche Ordnung könnte nicht bestehen, wenn Muslime, die in Hamburg demonstrieren, das Sagen hätten“ (Sebastian Ostritsch, in: Die Tagespost, 3.5.2024).

Die Warnung eines bekannten und bekennenden Muslims
Seit Jahren warnen Exmuslime sowie andersgläubige oder atheistische Nichtmuslime vor dem mit dem Islam verbundenen Schwierigkeiten und Gefahren, wie sie weltweit leidvoll erfahren bzw. beobachtet werden. Auch die Bücherregale sind gefüllt mit entsprechender Literatur. Innerislamische Kritik am Islam dagegen ist äußerst selten.

Dazu zählt auch die Stimme des ägyptischen Staatspräsidenten Abdel al-Sisi, ein praktizierender sunnitischer Muslim. Von ihm wurde vor einigen Jahren eine frappierend-selbstkritische Situationsbeschreibung des Islams bekannt, die verbunden war mit der Forderung nach einer Neuinterpretation seiner Religion:
„Es kann nicht sein, dass 1,6 Milliarden Muslime die restliche Weltbevölkerung töten wollen, nur um selbst leben zu können. Die islamische Weltgemeinschaft (Umma) wird zerrissen und ist verloren durch unsere eigenen Hände. Es ist unfassbar, dass das, was die Muslime als ihr religiöses und heiliges Erbe betrachten, für sie selbst und den Rest der Welt als Quelle der Angst, der Gefahr des Mordens und der Zerstörung wahrgenommen wird“ (vgl. Revolution gegen moralischen Niedergang des Islam, in: Die WELT, 5.1.2015).

Die Eroberung Konstantinopels 1453 als Warnung für das heutige Europa1
In seinem Band „Sternstunden der Menschheit. Zwölf historische Miniaturen “ Frankfurt a.M. 1956, verweist Stefan Zweig (1881-1942) in der historischen Miniatur „Die Eroberung von Byzanz“, S. 39-72, auf die symbolische Bedeutung der Eroberung Konstantinopels durch die Osmanen am 29. Mai 1453. Der österreichische Schriftsteller sieht in der Eroberung Konstantinopels ein Symbol für den Sieg des Islams über das Christentum.

Hier eine Auswahl der Zwischenüberschriften:

Der Krieg beginnt – Die Mauern und die Kanonen – Noch einmal Hoffnung – Europa, hilf! – Die Nacht vor dem Sturm – Die letzte Messe in Hagia Sophia – Kerkaporta, die vergessene Tür – Das Kreuz stürzt nieder

Die Schilderung von Stefan Zweig
Anschaulich beschreibt Stefan Zweig in seiner Erzählung den Ritt des siegreichen Sultans Mehmed II. durch die eroberte byzantinische Kaiserstadt hinein in das christliche Gotteshaus, um sein Zerstörungswerk auch an diesem heiligen Ort fortzusetzen:

„Erst am Nachmittag des großen Sieges, da die Schlächterei schon beendet ist, zieht Mahomet in die eroberte Stadt ein. Stolz und ernst reitet er auf seinem prächtigen Ross vorbei an den wilden Szenen der Plünderung, ohne den Blick zu wenden, getreu bleibt er seinem Wort, den Soldaten, die ihm den Sieg gewonnen, ihr fürchterliches Geschäft nicht zu stören. Sein erster Weg aber gilt nicht dem Gewinn, denn er hat alles gewonnen, stolz reitet er hin zur Kathedrale, dem strahlenden Haupt von Byzanz. Mehr als fünfzig Tage hat er von seinen Zelten zu der schimmernd unerreichbaren Kuppel dieser Hagia Sophia sehnsüchtig hingeblickt; nun darf er als Sieger ihre bronzene Tür durchschreiten. […] Und nun […] richtet der Sultan sich hoch auf und betritt, der erste Diener Allahs, die Kathedrale Justinians, die Kirche der heiligen Weisheit, die Kirche Hagia Sophia. […]

Sofort lässt er einen Imam holen, der die Kanzel besteigt und von dort das mohammedanische Bekenntnis verkündet, während der Padischah, das Antlitz gegen Mekka gewendet, das erste Gebet zu Allah, dem Herrscher der Welten, in diesem christlichen Dome spricht. Am nächsten Tage schon erhalten die Werkleute den Auftrag, alle Zeichen des früheren Glaubens zu entfernen; weggerissen werden die Altäre, übertüncht die frommen Mosaiken, und das hocherhobene Kreuz von Hagia Sophia, das tausend Jahre seine Arme entbreitet, um alles Leid der Erde zu umfassen, stürzt dumpf polternd zu Boden“ (S. 71f.).

Der Fall Konstantinopels ist nach Meinung von Stefan Zweig eine historische Warnung an Europa. Ohne Wachsamkeit und Verteidigungsbereitschaft, ohne den Willen zur Einigkeit drohe ein in „dumpfe Gleichgültigkeit“ verfallenes Europa, das seit über 1400 Jahren vom Islam bekämpft wurde, das gleiche Schicksal wie Konstantinopel vor etwa 500 Jahren. Die „Idee Europas, der Sinn des Abendlandes“ hätte in dieser Lage die „höchste Zusammenfassung aller geeinten Kräfte zum Schutze der europäischen Kultur“ erforderlich gemacht. Hätte eine „geeinte Christenheit dieses letzte und schon zerfallende Bollwerk im Osten beschirmt“, dann wäre „die Hagia Sophia weiterhin eine Basilika des Glaubens“ geblieben.

„Laut hallt der steinerne Ton durch die Kirche und weit über sie hinaus. Denn von diesem Sturze erbebt das ganze Abendland. Schreckhaft hallt die Nachricht wider in Rom, in Genua, in Venedig, wie ein warnender Donner rollt sie nach Frankreich, nach Deutschland hinüber, und schauernd erkennt Europa, dass dank seiner dumpfen Gleichgültigkeit durch die verhängnisvolle, vergessene Tür, die Kerkaporta, eine schicksalhaft zerstörende Gewalt hereingebrochen ist, die jahrhundertelang seine Kräftebinden und lähmen wird“ (S. 72).

Eine Aktualisierung aus der Türkei mit Bezug zu Deutschland
„Die Islamisierung berühmter Kirchen in der Türkei geht weiter“ – so die Nachricht vor wenigen Tagen im kirchlichen Portal kath.de. Nach der Hagia Sophia im Jahre 2020 wurde kürzlich eine weitere historische byzantinische Kirche in einer Zeremonie von Staatspräsident Erdogan in Istanbul zu einer Moschee umgewidmet.

Erdogan soll angeblich ganz in der Tradition des oben genannten Sultans Mehmed, des Eroberers von Konstantinopel, stehen, der das Ende des christlich-byzantinischen Reiches besiegelt hat. Nach diesem Eroberer sind eigenartigerweise über 50 Moscheen (!!) in Deutschland benannt. Was aber sind wohl die Gründe, weshalb muslimische Gemeinden ihre Moscheen in unserem Land nach diesem Eroberer benennen? Was signalisieren sie mit dieser Namensgebung?

Die Fresken in diesem jüngst zur Moschee umgewidmeten ehemaligen christlichen Gotteshaus mit der Darstellung z. B. der Menschwerdung Christi als Erlöser der Welt, wurden verhängt bzw. mit Kalk abgedeckt, aber nicht zerstört – ein ähnlicher Vorgang wie bei der Umwidmung der Hagia Sophia vor vier Jahren. Jedenfalls soll die christliche Botschaft auch hier verdeckt, unsichtbar gemacht werden.

Und in Deutschland wird seit Jahrzehnten eine Moschee nach der anderen gebaut … Und dazu ertönt mehrmals am Tag etwa 5 Minuten lang der Muezzin-Ruf in einer fremden Sprache mit einer problematischen Botschaft über den Häusern unserer Städte und Ortschaften, deren Bürger allermeist mit dem Islam nichts zu tun haben.

1 Dier Abschnitt ist ein leicht erweiterter Auszug aus: Udo Hildenbrand – Reinhard Wenner, Kritische Stellungnahmen zum Islam, Münster 2022, S. 445f. Das Buch (668 Seiten) kann als Autorenexemplar für 19.80 Euro incl. Versand unter Angabe der Kontaktadresse bestellt werden bei: udo.hildenbrand@gmx.de oder bei reinhard.wenner@gmx.de
(bei.schneider.net)

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