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Ronaldos Gemächt

Azoren & Madeira, was in keinem Reiseführer steht

Von Albrecht Künstle

- Die in der Mitte gelegene Insel Terceira hütet ein Geheimnis

- Sie diente den USA als quasi unsinkbarer Flugzeugträger

Die Autobahn auf der Insel Terceira mit 56.000 Einwohnern erwähnte ich in meinem letzten Artikel als eine „Nettigkeit“ für den Beitritt Portugals zur EU. Diese Insel hat aber mehr als 6000 Einwohner, wie ich in einem anderen Reiseführer las. Nachdem ich mir den Verlauf der Autobahn näher ansah, stieß ich auf einen weiteren und wohl entscheidenden Grund für eine Schnellstraße. Denn sie verbindet nur scheinbar die Häfen Angra do Heroismo und Praia da Vitoria miteinander. Sondern beide Autobahnen sind mit einem Flughafen verbunden, dem „Aerogares das Lajes“. Das hat folgenden Hintergrund:

Für die Interventionen der USA in Nahost spielte dieser Flughafen eine unrühmliche Rolle. Kurz gesagt: Sowohl die Azoren als auch Deutschland waren (und sind) eine Drehscheibe bei US-Militäroperationen im Nahen Osten, aber mit unterschiedlichen Funktionen. Der Aeroport Lajes Field auf der Insel Terceira fungiert als strategisch günstiger Tank- und Zwischenstopp für Langstreckenflüge zwischen den USA und dem Nahen Osten. Besonders aktiv genutzt wurde er in den 1990er- und 2000er-Jahren bei den „Operationen“ (die USA führen ebenso wenig wie Russland Kriege, sondern „Operationen“). Namentlich waren es die Operationen „Desert Storm“, „Enduring Freedom“, „Iraqi Freedom“. Die Azoren dienten als Tank- und Transitbasis für Flugzeuge auf dem Weg von den USA in Richtung Nahost oder Afrika.

Von den US-Basen Ramstein und Spangdahlem in Deutschland aus erfolgt „nur“ die Drohnensteuerung, die Logistik und der „Truppenumschlag“, also die medizinische Versorgung der bei den militärischen Operationen verwundeten US-Soldaten (auch in Landstuhl). Und natürlich auch der Nachschub an Soldatenmaterial für die „Operationsgebiete“. Außerdem ist Ramstein ein wichtiger Knotenpunkt für die Luftbetankung, Drohnenkommunikation und Logistik (z. B. Irak, Syrien, Afghanistan). Auch F-16 und F-35 Kampfjets warten dort auf den Operationseinsatz. Deutschland fungiert also primär nicht als Ausgangspunkt für Kampfeinsätze, sondern nur als Drehscheibe und Unterstützungsbasis. Wir gehören also zu den Besseren 😊! Nach dieser Rückblende auf die Azoren als Archipel für den Weltfrieden (?) geht es im Folgenden nach Madeira.

Endlich mit Kurs 135 Grad ging es zur Hafenstadt Funchal auf Madeira. Sie ist noch schöner geworden als ich sie in Erinnerung hatte. Das war nicht nur dem Wetter zu verdanken. Endlich der erste regenfreie Tag, nur die Bergspitzen waren wegen Wolken nicht zu sehen. Die Sonne verbreitete ein behagliches Klima mit Temperaturen deutlich über 20 Grad. Diese Insel wird zu Recht Blumeninsel, auch „schwimmender Garten im Atlantik“ und schönste Insel Portugals genannt und verdient, mit dem Flugzeug besucht zu werden. Die Piste wurde wegen der schwierigen Windverhältnisse verlängert, weil er weltweit als drittgefährlichster Flughafen galt. Der wunderschöne botanische Garten oberhalb des Hafens gibt einen Einblick in die Flora der Insel. Wir hatten für eine Stippvisite nur einen Nachmittag, die Nacht und den nächsten Morgen zur Verfügung. Deshalb machten wir keinen Ausflug, sondern konzentrierten uns auf Funchal selbst.

Auf halber Höhe am Berg ist die weithin sichtbare Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte zu sehen, die schon 1470 errichtet wurde. In dieser wird die Statue der Madonna von Monte verehrt. Ebenfalls in dieser Kirche befindet sich das Grab des Kaisers Karl von Habsburg, der im Exil in Funchal 1922 verstarb – ein schönes Exil. Wer sich das nicht entgehen lassen will, muss an die hundert Treppenstufen hochsteigen. Die Madonna schaffte das lässig, aber ein Kaiser, dem alles an den Hintern getragen wurde? Wir beschränkten uns diesmal auf die Kirchen und Kathedralen in Funchal selbst, die im Innern alle ähnlich aussahen: Alles scheinbar aus Gold, das schon lange nicht mehr geputzt wird, also eher bronzefarben aussieht.

Die Hauptkathedrale wurde im Auftrag von Manuel I. zwischen 1485 und 1514 erbaut und ist Sitz des Bischofs von Madeira. Im Reiseführer von Marco Polo sind in dem Ausschnitt des Stadtplans 10 Kirchen aufgeführt! Alle sind kostenlos zu besuchen und nie abgeschlossen. Das gilt auch für die Kirchen auf den Azoren-Inseln. Es gibt keine Anschläge auf diese oder Vandalismus in den Kirchen. Ob das daran liegt, dass Islamisten sich nicht entscheiden können, wo sie ihre Duftmarke hinterlassen? Nein, es gibt auf den portugiesischen Inseln einfach keine Islamisten. Sie würden von den Insulanern ins Meer getrieben, wie es einst mit Angreifern mittels Stieren geschah.

Im Hafen von Funchal geht es weniger fromm zu. Dort wurde ein Museum für Fußballstar Cristiano Ronaldo errichtet, der von Madeira stammt. Davor steht eine lebensgroße Bronzestatue von ihm. Und dreimal darf geraten werden, welche Körperpartie blitzblank in der Sonne glänzt? Nicht etwa seine Beine, die Gold wert waren. Nein, es ist sein Gemächt in der Sporthose, mit dem in der Hand sich die feinen Damen fotografieren lassen. Dabei hat er die vielen Tore nicht mit diesem geschossen, vermute ich als Fußballlaie.

Wir verabschiedeten uns von Madeira am Feiertag 1. November und nahmen Kurs 70 Grad zur nordafrikanischen Küstenstadt Tanger. Wer auf Madeira einmal Urlaub machen will, sollte mehr Zeit als normal einplanen, sonst wird er sein Urlaubsgeld nicht los. Echt, so günstig ist es dort noch. Mit der Info über Tanger werden meine Reiseberichte enden, weil die spanischen Hafenstädte Malaga und Cartagena wahrscheinlich die meisten besser kennen als ich.

Dieser Artikel ist ohne „KI“ ausschließlich mit Künstle-Intelligenz 😊 erstellt; zuerst erschienen bei https://ansage.org/

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