Das Problem mit den ukrainischen Wehrflüchtigen
Von WOLFGANG HÜBNER
Die große Zahl der nach Deutschland geflüchteten ukrainischen Männer im wehrpflichtigen Alter zwischen 18 und 60 Jahren ist nicht nur eine sehr teure finanzielle Belastung für den deutschen Staat, sondern stellt auch eine ethisch-moralische Herausforderung dar. Denn das bedrängte Regime in Kiew braucht unbedingt neue Soldaten wegen der schrecklich großen Verluste an der Front gegen die Russen. Doch in der Ukraine selbst entziehen sich viele Männer mit allen Mitteln dem drohenden Schicksal von Tod oder Verwundung. Zwangsrekrutierungen werden längst mit brutalsten Methoden vollzogen.
Kiew drängt die westlichen Staaten, in denen wehrpflichtige Ukrainer Unterschlupf gefunden haben, diese zur Rückkehr in ihre Heimat zu veranlassen. In Deutschland hat nun das Bundesland Hessen, sozusagen in nationaler Pionierfunktion, entschieden: Die Ausländerbehörden werden ukrainischen Männern im wehrfähigen Alter grundsätzlich keine deutschen Ersatzreiseausweise ausstellen. Es sei ihnen zumutbar, zur Passbeschaffung in die Ukraine zu reisen und der Wehrpflicht nachzukommen.
Ob und welche Folgen das haben wird, bleibt abzuwarten. Es ist aber sehr unwahrscheinlich, dass die betroffenen Männer eine Reise antreten werden, die für viele tödlich enden kann. Allerdings ist Deutschland nicht zuzumuten, die Ukraine mit Waffen, vielen Milliarden Steuergeldern und der großzügigen Unterstützung von hunderttausenden Kriegsflüchtlingen zu helfen, andererseits jedoch Männer zu subventionieren, die ihrer Bürgerpflicht in der Ukraine nicht nachkommen wollen.
Die wehrpflichtigen Ukrainer werden sich nicht nur in Hessen zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden müssen: Entweder die Heimreise in die Ukraine antreten (was alles andere als empfehlenswert ist) oder die offene und öffentliche Distanzierung von der Regierung in Kiew. Nur im letzteren Fall können sie mit Recht Unterstützung aus dem wachsenden Teil der deutschen Bevölkerung erwarten, die gegen die deutsche Parteinahme für das Selensky-Regime ist.
Was keinesfalls geht: Sich vor der Wehrpflicht drücken, aber hierzulande einen Opferstatus samt Bürgergeld beanspruchen und bequemen Distanzpatriotismus „Slawa Ukraini“ (Ruhm der Ukraine) samt vergiftendem Russenhass zu pflegen.
(pi-news.net)