Kubitscheks Rede bei Pegida: Analyse der Lage in Deutschland
Von SELBERDENKER
Vieles von dem, was der Antaios-Verleger Götz Kubitschek am Pfingstmontag bei der 248. Pegida auf dem Dresdner Neumarkt sagte (PI-NEWS berichtete), war vordergründig nicht neu. Die meiste Zeit der Rede beanspruchte eine Analyse der politischen Lage in Deutschland. Realistische Zustandsbetrachtungen sind nötig, machen jedoch nur Sinn, wenn sie Grundlage einer Diskussion von geeigneten Strategien und Überlegungen für eine bessere Zukunft werden.
Zum „Herden-Behagen“
Mit „Herden“-Metaphern verbinde ich zunächst nichts Positives. Wahrscheinlich brauchen wir in der Gesellschaft sogar eher genau das Gegenteil von Herden, also viel mehr selbstständiges Denken – und das in allen Lagern. Wir einfachen Bürger aus den verschiedenen Lagern sollten wieder miteinander reden, wo das möglich ist. Den wahren Gegnern, also den uns gerade Beherrschenden, nutzt dieses Lagerdenken, diese Spaltung, diese Vergiftung des Gesprächsklimas, weil es sie zuverlässig an der Macht hält. Es konserviert den Status Quo. Den übermächtig erscheinenden Gegnern nutzt der Rückzug in die bestehenden Lager. Rückzug in das Lager der Kritiker würde nämlich Stagnation bedeuten, Stagnation in einer Minderheitenrolle. Das hätte das gleiche Ergebnis wie Kapitulation. Wir brauchen jedoch Offensive über die Grenzen hinweg, um mehr Leute zu erreichen.
Herden lassen sich von Schäfern und ihren Hunden treiben. Schäfer wollen stets von der Herde profitieren, so wie die Hunde von den Schäfern „Leckerchen“ erwarten. Solche „Hunde“ untergraben in Deutschland gerade brav in relevanten Staatsämtern die Gewaltenteilung. Es sind Menschen, die von niederen Eigeninteressen, von Untertanengeist in Verbindung mit Vorteilsnahme getrieben sind.
Der einzig wirklich gute Hirte in diesem Sinne kann nur Gott sein. Der liebende Gott ist weder gierig noch eitel und will daher nichts von der Herde, außer der Liebe. Gott ist, nach Anselm von Canterbury, „worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann“. Ein Gott, der militärische Expansion rechtfertigt und der Ungläubige weltlich zu bestrafen trachtet, ist gierig und eitel und kann daher nicht Gott sein, denn Gier und Eitelkeit sind niedere, weltliche Eigenschaften.
Das Christentum könnte dem Islam Widerstand bieten und müsste es. Eine theologische Auseinandersetzung mit dem Islam findet jedoch nicht statt. Die deutschen Kirchen werten dagegen zu häufig den Islam und die neue Zeitgeist-Religion der „Woken“ auf, obwohl diese ihre schlimmsten Gegner sind. Auch das fördert die Expansion der Gegner.
Was Kubitschek zu der grassierenden Abkehr vom liebenden Gott sagte, also dem Gott Jesu Christi, hat einen bedeutenden Punkt gestreift. An den Reaktionen im PEGIDA-Publikum merkte man, dass nicht alle Patrioten an Gott glauben. Was jedoch für alle freiheitsliebenden Menschen zentral ist, das ist die Fähigkeit, die Ansätze zur Selbstvergottung der herrschenden Klasse zu erkennen, die sich anmaßt, Menschen kollektiv erziehen zu wollen.
Neben dem Christentum ist es auch die Aufklärung, die unsere Kultur ausmacht und zusammenhält. Beides ist deshalb unter schwerem Beschuss jener Machthaber, die sich selbst vergotten und uns zu verändern trachten.
David gegen Goliath
Die Gegner scheinen übermächtig, ja. Die Gegner haben die Gewaltenteilung schon sehr weitgehend korrumpiert, ja. Doch was die Gegner seit Merkel perfektioniert haben, das ist lediglich der Machterhalt.
Sie wollen ihre Macht um jeden Preis erhalten und arbeiten wiederum allein mit Macht und Korruption. Die allgegenwärtige „Anti“fa ist dafür Synonym: Sie können mächtiger schreien, können Kritiker überbrüllen und einschüchtern, doch was sie schreien, ist immer gleich dumm. Das macht sie den Faschisten ähnlicher als den Demokraten.
Die blasierte Arroganz der Machthaber beruht allein auf der Gewissheit der ihnen sicher scheinenden Macht, die letztlich vom Zugang auf unser Steuergeld herrührt. Und nicht darauf, „die wahren Demokraten“ und somit die besseren Volksvertreter zu sein. Beides sind sie sicher nicht. Sie müssen nicht argumentativ überzeugen, sie müssen noch nicht mal gute Politik machen, sie können trotzdem immer weiter herrschen und weiter auf Kosten der Deutschen zu deren Nachteil agieren. Ihre Politik ist schlecht, sie führt in den Niedergang. Ihr Personal ist schwach und auf dem Feld der Argumente unterlegen. Sie begeben sich nicht auf ein Feld, auf dem sie unterliegen würden. Deshalb zetteln sie mit ihrer Macht und unserem Geld Gerichtsverfahren an, deshalb arbeiten sie mit ihren üblichen Anbräunungen und Diffamierungen.
Wir müssen sie auf das Feld der Argumentation zurück zwingen. Dass die Mehrheit leider meist das wiederholt und verinnerlicht, was ihr aus den mächtigsten Medienrohren eingehämmert wird, macht es schwieriger, die Leute zu überzeugen. Wer sich einmal als „besserer Mensch“ fühlt, wird dieses Gefühl zudem auch ungern abgeben. Das verbietet die Eitelkeit. Anders als abgehobene Politiker sind viele Bürger jedoch noch für Argumente offen.
Wie geht’s weiter?
Wir haben eine alternative Partei, wir haben alternative Medien. Wir alle haben, im Sinne von Kubitscheks Metapher von den „kleinen Rädchen“, die Möglichkeit, in unserem Umfeld zu wirken. Das bedeutet, wir sind nicht wehrlos. Wir sind schon im Besitz einer Schleuder gegen Goliath. Als Munition ist alles zu verwenden, was sie fürchten und daher bekämpfen: Rationale Argumente gegen überhebliches Geschrei, das Bestehen auf unsere Grund- und Freiheitsrechte gegen Entmündigung und Enteignung, Christentum und Aufklärung gegen Islamisierung und woken Totalitarismus.
Die politisch verursachten Krisen werden zudem unweigerlich an der gegenwärtigen Dekadenz kratzen. Immer mehr Leute werden merken, dass sie entmündigt und ausgeplündert werden. Die Mehrheit hat auch keine Lust mehr auf kriegerische Eskalation und wünscht sich diplomatische Lösungen. In vielen Ländern haben Konservative gute Aussichten, Sozialisten aus ihren Ämtern zu vertreiben oder haben es bereits geschafft. In diesen miesen Zeiten gibt es also durchaus Grund zu Optimismus. Es ist nun daran, nach offensiven Strategien zu suchen, auch das geschundene Deutschland wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen.
(pi-news.net)