Caren Miosga und das Fraunhofer-Institut
Von PETER WÜRDIG
Wie PI-NEWS bereits berichtete hatte Caren Miosga am Sonntag AfD-Chefin Alice Weidel zu ihrer Sendung geladen. Damit man wie üblich das so beliebte Spiel „Alle gegen eine“ inszenieren konnte, waren auch noch zwei weitere Gäste, die Präsidentin des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, und der Journalist Robin Alexander von der WELT, dabei.
In dem Gespräch kam auch die Situation unserer Wirtschaft zur Sprache, da durch die extrem hohen Energiepreise in Deutschland die Deindustrialisierung in vollem Gange ist. Dazu wurde dann eine Studie des Fraunhofer-Instituts zitiert, in der von den so niedrigen Preisen für Windstrom und so hohen Preisen für Strom aus Kernenergie fabuliert wird.
Miosga wörtlich (im Video bei Minute 43):
„Ich wollte nur einmal beitragen, was das Fraunhofer-Institut im Vergleich Windenergie / Kernenergie ausgerechnet hat: Bei Windenergie kostet die Erzeugung 4,3 bis 9,2 Cent je Kilowattstunde. Die Erzeugungskosten für Kernkraft liegen im Vergleich bei 13,6 bis 49 Cent die Kilowattstunde. Und selbst ohne Subventionen, das sind nämlich maximal 7,35 Cent durch die EEG-Umlage, bleibt Windkraft insgesamt deutlich günstiger als Kernkraft.“
Das hätte ja gleich auffallen müssen, denn warum ist der Strom in Frankreich oder in den USA, wo man sich stark auf Kernenergie stützt, um den Faktor drei bis fünf günstiger als in Deutschland?
Joseph Fraunhofer war einer der bedeutendsten Wissenschaftler des 19. Jahrhunderts, nach ihm sind die von ihm entdeckten Fraunhoferschen Linien benannt. Mit seinem Namen schmückt sich auch dieses Institut, und man kann sich kaum vorstellen, wie dieser große Name so übel missbraucht wird.
Nun kann man von Caren Miosga nicht verlangen, dass sie ausgedehnte Fachkenntnisse im Bereich der Elektrotechnik hat, aber die Sendung wird doch von ihrer Redaktion vorbereitet, und da müsste doch wenigstens einem aufgefallen sein, was für eine miese Propaganda das ist, was das hier zitierte Fraunhofer-Institut da herausgebracht hat. In diesem Institut sitzen ja wohl auch Leute, die nicht in der Gesamtschule oder der Förderstufe ihr Schulleben verbracht haben, und die sich deswegen noch dunkel an das Ohmsche Gesetz erinnern können.
Es sind ja nicht nur die Zahlen grob falsch, darauf hatte jetzt auch ein Beitrag in EIKE hingewiesen, es ist ein grundsätzlicher Fehler. Im elektrischen Stromkreis müssen jede Sekunde Verbrauch und Erzeugung von Energie übereinstimmen. Deswegen kann man nicht elektrische Energie, die von Windrädern oder durch PV-Anlagen erzeugt wird und die extrem wetterabhängig ist, mit elektrischer Energie eines Kernkraftwerkes vergleichen, die je nach Bedarf sicher geregelt werden kann. Wenn man das doch tut, vergleicht man Äpfel mit Birnen – oder wie Prof. Sinn das in seinen Vorträgen klarstellt, Äpfel mit Eiern (ich würde dazu sagen, man vergleicht Äpfel mit Katzenfutter). Wenn Vertreter des Fraunhofer-Institutes das doch machen, dann kann man da nicht künstliche Intelligenz oder natürliche Dummheit vermuten, es ist eher eine gezielte (und gut bezahlte) Volksverdummung.
Nun sollte auch bekannt sein, dass es trotz massiver Subventionen über 25 Jahre bis heute nicht ein einziges Windrad (oder eine einzige PV-Anlage) gibt, die bedarfsgerechte elektrische Leistung zur Verfügung stellt. Deswegen müssen diese Anlagen immer auch ein sog. Backup-Kraftwerk haben, das seine Leistung ständig rauf und runter fahren muss, um den Wackelstrom auszugleichen, und auch das bringt natürlich erhebliche Zusatzkosten.
Man hat Versuche gemacht auf drei verschiedenen Inseln, Utsira in Norwegen, Pellworm in Deutschland und el Hierro in Spanien, eine Insel (oder einen kleinen Bereich davon), mit „Erneuerbaren“ zu versorgen. Der Ablauf war fast immer derselbe: Eröffnung des Projekts unter feierlicher Anteilnahme der Politik (in Pellworm war sogar der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein dabei), und nach einigen Monaten war klar – die Kosten sprengen jeden Rahmen, und dann wurde klammheimlich alles wieder abgebaut. Dazu gibt es den Film „Drei Inseln / drei Pleiten“ . Das sagt eigentlich alles zu der angeblichen Preiswürdigkeit der sog. „Erneuerbaren“, die auch heute ja nur von massiven Subventionen leben und ohne diese schnell verschwinden würden, dann könnten die Natur und die Landschaft aufatmen.
(pi-news.net)