Wenn die Gesellschaft hilflos kapituliert
Von RAINER K. KÄMPF
Wer sagt es denn! Deutschland ist immer gut für Rekorde. Im Laufe der Geschichte haben Deutsche gut 113 Nobelpreise nach Hause getragen. Tempi passati, die Zeiten sind wohl vorbei.
Rekordverdächtig sind wir dennoch, halt nur in einer anderen Liga.
Eine 14-jährige, überaus agile und tatenhungrige syrische Nachwuchsfachkraft hat es auf gut 200 Straftaten gebracht. Chapeau!
Der Jugendrichter hat jetzt doch tatsächlich einen Haftbefehl erlassen. Man könnte sich nun mehr oder weniger darüber aufregen, oder auch nicht. Bleiben wird die bittere Erkenntnis, daß dieser Vorgang nichts weiter als ein Beweis des Staatsbankrottes ist.
Mehr noch: die Hilflosigkeit einer zum Untergang verdammten Gesellschaft. Ein Gemeinwesen, das nicht in der Lage ist, einen pubertierenden Jugendlichen zu disziplinieren, rechtzeitig (sic!) Grenzen aufzuzeigen und Strafe, ja tatsächlich, auf dem Fuß folgen zu lassen, hat das Recht verwirkt, Achtung und Respekt einfordern zu wollen.
Der Staat und seine Justiz sind nicht in der Lage und/oder nicht willens, die Gesellschaft, die Menschen und das eigene System angemessen zu schützen und vor dem Niedergang zu bewahren. Toleranz, Gutmenschentum und eine suizidale Beißhemmung haben unsere Gesellschaft zum Fleddern freigegeben.
Totaler Werteverlust und die nihilistische Ergebenheit in ein selbstgewähltes und selbstverschuldetes Unheil sind beste Voraussetzungen, die Deutschen mal wieder zu einer Schicksalsgemeinschaft zu schmieden. Andernfalls müßte etwas dagegen getan werden.
(pi-news-net)