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Absolut überflüssig

Die Titanic-CDU und der gigantische AfD-Eisberg

Von MEINRAD MÜLLER

Sturzbetrunken waren sie, der Funker und der Kapitän. Das sagen historische Forschungen zum Untergang der Titanic. In ihrem Rausch des Triumphs, das größte und ach so „unsinkbare“ Passagierschiff zu steuern, ignorierte die Mannschaft kühn die Eisbergwarnungen, die per Funk von anderen Schiffen eingingen. Tja, und so ertranken 1495 Menschen.

Aber Moment mal, es gab doch noch ein weiteres unsinkbares „Schiff“ namens Democrazia Cristiana (DC), einst die bedeutendste politische Partei Italiens. Zwischen 1945 und 1993 stellte sie fast alle Ministerpräsidenten und gab vor, eine gemäßigte katholische Volkspartei der Mitte zu sein. Doch dann verschwand die DC im Jahr 1993 einfach so von der Bildfläche, weil auch sie die Eisberge offenbar nicht erkannte. Großer Applaus für diese herausragende politische Fehleinschätzung.

Die Macht der neun Millionen Wähler
Ignorante Kapitäne weichen nicht aus, nein, sie lassen die Staatsmedien aus voller Kraft vor dem AfD-Eisberg warnen. Aber auf die Idee, ihren eigenen Kurs zu ändern, kommen sie natürlich nicht. Warum auch? Hochmut kommt schließlich vor dem Fall. Und dann haben wir da noch diese Unbekannten aus Politik, Wirtschaft und Kunst, die mit Schaum vor dem Mund in aufgesetzten Interviews gegen die AfD wettern. Ach, wie tapfer! In Wahrheit positionieren sie sich nur auf der derzeit „nicht-richtigen“ Seite, um ihre eigene Haut zu retten. Wie edelmütig von ihnen.

Ist es nicht sonnenklar, dass 19 Prozent in Wahlumfragen für die AfD 9.000.000 Wählern entsprechen? Na und? Wenn ein Supermarkt Kunden verliert, verschwinden die ehemaligen Käufer ja auch nicht einfach. Sie lösen sich nicht in Luft auf, nein, sie kaufen (oder wählen) einfach anderswo. Wir Menschen sind nun mal soziale Wesen, wir suchen nach einer Heimat. Auch die politische Heimat findet man immer dort, unabhängig von Land und Zeit, wo man verstanden wird. Wir suchen den Anschluss an Gleichgesinnte und vor allem an gleich Besorgte. Aus dem Wählerpotenzial der Altparteien und Nichtwähler haben sich Alternativen gebildet, die den Wählern eine neue politische Heimat bieten. Aber wer braucht schon die CDU? Absolut überflüssig.

Die CDU, fernab aller Fleischtöpfe
Die arme CDU rudert heute wie eine voll besetzte römische Galeere auf dem Trockenen. Welch jämmerlicher Anblick, wie frustrierend. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen eine abgelesene Rede der „Führerin“ zehn Minuten lang stehenden Applaus erntete. Haben die rund 1000 CDU-Delegierten nicht bemerkt, wie peinlich das war? Haben sie sich nicht gefühlt wie der berühmte Plüschaffe aus der Fernsehwerbung, der unaufhörlich mit zwei Schellen klimpert, weil auch ihm eine Versorgungsbatterie in den Allerwertesten geschoben wurde? Und wie wäre es einem Delegierten wohl ergangen, wenn er sitzen geblieben und nicht mit geklatscht hätte? Wahrscheinlich hätte er politisch nie wieder einen Fuß auf den Boden bekommen. So viel zur Demokratie.

Wer heutzutage links sein möchte, der hat mehr als genug Auswahl. Da braucht man die CDU wirklich nicht mehr, diese Partei, die sich auf einer Schleimspur dem Zeitgeist anbiedert und bei den meisten Gesetzesvorlagen brav mit den Regierungsparteien stimmt. Sogar ihre eigenen Parteigenossen auf den unteren Ebenen, die Landräte und Bürgermeister, lässt die CDU in ihrer selbst verursachten Asylkrise im Regen stehen. Das Fazit ist klar: Sie bringen es einfach nicht auf die Reihe und warnen zur Ablenkung von dem Eisberg ignorant vor der Partei, die sich für Rechtsstaatlichkeit einsetzt. Wir dürfen gespannt sein, auf welch grandiosen „Wumms“ und „Bumms“ wir uns in Zukunft freuen dürfen, um es in der regierungsamtlichen Kindersprache auszudrücken."
(pi-news.net)

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